R E V I E W S

SAVATAGE - STREETS : A ROCK OPERA Ear Music
 
Weiter geht es mit der SAVATAGE Klassiker RE-RELEASE Reihe und auch bei STREETS wurde kein Cent gespart. Eine toll aufgemachte Doppel LP (mit dem Bonus Song Larry Elbows!) im Remaster, ein tolles mehrseitiges, bunt bebildertes 12-seitiges-Vinyl-Size-Bookletbuch ist dabei und umfasst alle Infos zu den Aufnahmen, Bandgefüge und zur Tour. Mehr geht eigentlich nicht! Für Savatage Fans ist das ein absolutes MUSS! Und muss man über die gut 70 Minuten Musik noch irgendetwas sagen? Es ist ein Meisterwerk in der eh überragend starken Diskographie der Florida Band. Aber hier muss man sagen, ist es der Band gelungen, die richtige Mischung aus den orchestralen Parts und der alten Heaviness zu finden. STREETS : A ROCK OPERA hat tatsächlich viel von einem Musical und allein die Melodien sind herausragend und so mancher Musicalkomponist würde dafür wohl töten. Inhaltlich geht es um den Drogendealer D.T. Jesus, der eine Musikkarriere startet und dann von seiner Vergangenheit eingeholt wird.....und dürfte aus dem Erfahrungsschatz der Band stammen. Ansonsten hat hier Jon Oliva noch diese tolle Stimme, die im Laufe der Zeit immer rauher wurde und sein Bruder Chris liefert hier ein Gitarrensolo und -lick nach dem anderen ab und muss auch nach all den Jahren als Gitarrengott ganz oben auf dem Treppchen stehen. Selten hat ein Gitarrist so das Klangbild einer Platte geprägt. Was die 2 Brüder hier an Melodien und Emotionen fabriziert haben, ist sagenhaft. Los geht es mit STREETS und einem Gänsehautintro. Der Song ist ein absoluter Hit und bietet starken Heavy Rock mit viel Power. Danach komt mit JESUS SAVES ein fetter Heavy Rocker bevor das erste mal mit TONIGHT HE GRINS AGAIN ein von starken Klaviertönen getragener Song die Musical Atmosphäre verströmt. Der Gesang von Jon geht unter die Haut und Chris zeigt sein ganzes Können bei dem Song. Die drei Eröffnungsnummer zeigen gleich das ganze Potential des Albums auf. Danach wechseln sich die Songs ab zwischen Klavierballaden (HEAL MY SOUL, A LITTLE TOO FAR), orchestralen Meisterwerken (BELIEVE ist der Hit der Scheibe, CAN YOU HEAR ME NOW, YOU`RE ALIVE, ST. PATRICKS) und dicken Heavy Rockern (AGONY & ECSTASY). Wenn man nur ein SAVATAGE Album kaufen will um in die Atmosphäre der Bandgeschichte einzutauchen, dann ist STREETS meine Empfehlung. Nie waren die Genre Musical und Heavy Metal näher zusammen wie hier. Ein Meisterwerk, dass wohl nie wieder so von einer Band veröffentlicht wird.
Genre: Heavy Metal
Musik: 10
Sound: 10
Info: 17 Songs / Doppel-LP
VÖ: 06.05.2022

 SAVATAGE - GUTTER BALLET Ear Music

In der Wiederveröffentlichungsmaschine von SAVATAGE kommt nur mit GUTTER BALLET die nächste Scheibe als schweres 180g Vinyl, Gatefold und einem mehrseitigem Booklet in Covergröße. Mehr kann der Fan nicht bekommen! In dem Booklet gibt es viele Fotos, Anekdoten und die Geschichte zum Album und der Tour zur Platte. HALL OF THE MOUNTAIN KING war damals eine Bombe in der Heavy Metal Welt und man konnte teilweise schon erahnen, dass die Band mit dem 1989er Album GUTTER BALLET den nächsten Schritt Richtung Bombast machen würde. Zum Glück hatte ich die Ehre, die Band als Support von King Diamond auf der THEM Tour zu erleben und wurde förmlich weggeblasen. Das die Jungs aus Florida sich nach HALL OF THE MOUNTAIN KING noch einmal übertreffen würden, konnte wohl keiner erahnen. GUTTER BALLET war ein großer Schritt hin zur Kommerzialität und gilt mit dem Nachfolgealbum STREETS noch immer für den Höhepunkt der Band. Hier setzt die Band vermehrt auf orchestrale Songs und Arrangements und veröffentlichte nach einigen starken Alben ihr erstes Meisterwerk. Vor allem der Einfluss von Produzent Paul O`Neill wurde hier zum ersten Mal so richtig deutlich und der Mix aus Heavy Metal der Sonderklasse, eindringliche Orchestrierungen und dieser herausragende Sinn für Melodien, der sich in jeden Musical gut tun würde, kommt hier zum Einsatz. Und die Brüder Jon und Criss Olivia waren hier am absoluten Höhepunkt angelangt, was sicherlich auch am Einfluss von Paul O`Neill festzumachen ist. Im Vergleich zu dem nachfolgenden STREETS Album gibt es hier noch wirkliche Heavy Hymnen ala OF RAGE AND WAR, HOUNDS, SHE`S IN LOVE oder THE UNHOLY, aber schon die musicalartigen Songs WHEN THE CROWDS ARE GONE, SILK AND STEEL oder das göttliche, von einem tollen Klavierpart getragene GUTTER BALLET sind an Intensität nicht zu überbieten. Und Criss Oliva, der als guter Gitarrist in der Szene einen Namen hat, spielt hier auf einem neuen Level und lies damals einen großteil seiner Gitarristenkollegen hinter sich. So einfühlsam und eindringlich spielte damals niemand (und heute auch nicht mehr). Savatage Fans sollten alleine wegen der Aufmachung zuschlagen. Und jeder Heavy Metal Fan sollte eh die beiden genannten Savatage Scheiben in seiner Sammlung haben. Wenn nicht - dann jetzt!
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 10
Sound: 10
Info: 10 Songs
VÖ: 06.05.2022
 
 
 
 
WARPATH  -  DISHARMONIC REVELATIONS   Massacre Records
 
www.warpath-germany.com
 
Seit 1992 sind WARPATH in unterschiedlicher Besetzung unterwegs und bringen nun ihr siebtes Album heraus. Der Fels in der Brandung, Sänger Dirk Weiß, hält sein Warpath Kampfschiff seit Jahren wieder auf Kurs und ihm und seiner Besatzung ist mit DISHARMONIC REVELATIONS wohl ihr bestes Album seit dem göttlichen MASSIVE gelungen. Eine schlechte Scheibe gibt es von der Band eh nicht, aber die neue Scheibe ist auf jeden Fall eine dicke Überraschung. Viel macht auch die neue, doppelte Gitarrenpower aus. Auf den letzten Alben war man doch etwas limitiert in dieser Hinsicht, aber was Roman Spinka und Claudio Illanes an der Gitarre abliefern, passt einfach wie die Faust aufs Auge. Leider kann ich über das Artwork, die Aufmachung, das Booklet und den Sound nicht so viel sagen, weil es sich mal wieder (eigentlich besprechen wir sowas gar nicht) um einen zu Tode geschrumpften Soundfile handelt. Somit mal ohne Wertung (Produktion von Jörg Uken, Soundlodge).
Bleiben wir bei der Musik und die überzeugt in wohl jeder Form (die Songs würde ich gerne mal auf Vinyl hören!). LAST ONE ist ein schneller, typischer Warpath Opener - total Thrash Metal! Aber schon beim folgenden Titelsong DISHARMONIC REVELATIONS merkt man den "Fortschritt" im Songwriting. Der Track überzeugt mit einem super starken Refrain, einem tollen Anfangsriff und ist super catchy. PARASITE war ja eine Single Auskopplung und ist mit seinem starken Chorus einer der herausragenden Songs auf dem Album. Warpath hatten immer ihre Stärken, wenn es langsam, schleppend und mächtig fies wurde, aber hier zeigt sich gleich einmal, dass die Band durch die 2 Gitarren viel an Raffinesse dazugewonnen hat. A PART OF MY IDENTITY und das groovig langsame VISIONS AND REALITY überzeugen weiterhin. Der Höhepunkt (zumindest für mich) kommt dann mächtig schleppend mit EGOS ASPIRE. Hier zeigt Dirk seine ganze Stärke und seine dazugewonnen Selbstsicherheit, die auch mal ein paar Experimente zulässt. Getragen wird der Song von einem super zermalmenden Gitarrenriff. Ein weiterer Höhepunkt ist MMXX - ein Doom Monster und sicherlich einer der besten Warpath Songs ever! Hier bringt Dirk sein komplettes Stimmvolumen ein und der Song besitzt erneut einen ganz starken Chorus. Danach läuten RESURRECTION (super Gitarrenriffs, treibendes Schlagzeug), DESCISION FALL, DIGITIZED WORLD und das tolle THE UNPREDICTABLE PAST (mit klaren Vocals von Dirk, wie er es bei seiner anderen Band Sacrifire schon perfektioniert hat) das Ende einer starken Platte ein. Es gibt noch 2 Bonustracks (das bereits 2020 veröffentlichte INNOCENCE LOST und einen MMXX Remix), falls das wer braucht. Die letzten Scheiben waren ja immer guter Stoff, aber oft einfach der ein oder andere Song zu viel und somit hat sich das Album immer etwas unnötig gezogen. Kurz ist die neue Scheibe auch nicht, aber sie klingt kompakt und eindringlich. Die Überraschung bisher. WOW! Unbedingt anchecken - auch wer bisher nichts mit der Band anfangen konnte! Gratuliere!
 
Genre: Thrash Metal
Musik: 9
Sound: 8
Info: 14 Songs / 51 Minuten
VÖ: 04.03.2022 
 
 
 
SAVATAGE - HALL OF THE MOUNTAIN KING    Ear Music
 
 
Im Zuge der ganzen SAVATAGE Re-Release kommt jetzt wohl der Bandklassiker der Frühzeit. HALL OF THE MOUNTAIN KINGvon 1987 war nach dem etwas durchwachsen aufgenommenen Vorgänger FIGHT FOR THE ROCK (ich persönlich finde die Scheibe bis auf 2-3 Songs sehr sehr gut!) ein kleiner Befreiungsschlag für die Band aus Florida und brachte den von den Fans heiß geliebten Power Metal der Anfangszeit zumindest etwas zurück. Und mit dem Titelsong ist ihnen wohl die Bandhymne überhaupt gelungen. Der Songs lässt auch über die ein oder andere Schwäche bei den anderen Songs hinwegsehen (ja, ich finde es nicht nicht zu 100% gelungen). Aber hier findet man zum ersten Mal die Produktion von Paul O`Neill, der später den Sound der Band so stark prägte und mit den zwei Folgealben GUTTER BALLAD und STREETS seinen Höhepunkt fand. Ganz herausragend ist hier auf jeden Fall die Gitarrenarbeit von Criss Oliva, der hier eine unfassbar geile Gitarrenarbeit abliefert! Das hier ist wohl (trotz der späteren stärkeren Alben) seine Hinterlassenschaft. Auf der dazugehörigen Tour wurde dann der zweite Gitarrist Chris Caffery eingebaut. Musikalisch geht es wieder etwas mehr in die Power Metal Richtung, aber hier und da findet man schon die ausgefallenen Strukturen, die es dann auf GUTTER BALLET zur Perfektion brachten. Für mich, und da wird jetzt die Power Metal Gemeinde aufschreien, ist nicht jeder Song gelungen. Vor allem Jon Oliva hat die ein oder andere Stelle, wo er es mit den Vocals und seinen Screams übertreibt. Auch sind für mich nicht alle Songs absolut hochwertig, wie es oft heißt. Klar, der Titelsong überstahlt alles und auch der Opener 24 HOURS AGO ist ein dunkler Heavy Metal Song der Extraklasse. LEGIONS ein Metalstampfer, wie er heutzutage nicht mehr geschrieben wird - ebenso wie THE PRICE YOU PAY und WHITE WITCH. Aber STRANGE WINGS? Na ja, wie gesagt ist das Geschmackssache. In meinen Augen ist FIGHT FOR THE ROCK nicht so schlecht wie es gemacht wird und HALL OF THE MOUNTAIN KING nicht so herausragend, wie es oft heißt. Aber mit LAST DAWN und PRELUDE TO MADNESS zeigt Criss Oliva bei den beiden Instrumentals sein ganzes Können. Was immer das große Plus der Band war (Die Oliva Brüder) ist hier wegen Jon eher der einzige Kritikpunkt. Vielleicht sind die eingesungenen Screams von ihm auf diesem Album auch einfach aus der Zeit gefallen....aber natürlich ist die Platte und die Band weiterhin über alles erhaben! Das Album ist neu remastert, hat einen fetten Sound, alle Texte und einen Einleger mit der ganzen Geschichte zu dieser Platte und der dazugehörigen Tour. Für Fans nichts neues, für Neueinsteiger ein Klassiker. 
 
Genre: Power Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 10 Songs
VÖ: 04.02.2022
 
 
 
MUSA DAGH  -  s/t    HAYK / Cargo
 
 
Musa Dagh (der Name eines Berges im türkischen Gebirge....und tief verbunden mit dem Genozid der Türken an einer armenischen Minderheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts) sind der neue Stern am Alternative Rock Himmel! Mit anderen Worten: die Köpfe von den 2 bedeutendsten Indie Bands der 90er/00er Jahre aus Deutschland sind zurück - und zwar in einer Band! Aren Emirze von HARMFUL und Aydo Abay von BLACKMAIL zusammen mit Beatsteaks Drummer Thomas Götz sind da! Und bleiben uns hoffentlich lange erhalten. Selten habe ich mich wieder (und ich habe alle Phasen beider Bands vom ersten bis zum letzten Ton miterlebt) auf eine Albumankündigung gefreut und selten wurde ich gleich mit den ersten Tönen so in den Sound der Band hineingezogen wie bei MUSA DAGH! Wie habe ich diese Art von Musik vermisst! Die Band klingt nicht wie eine Retro Band aus dieser Zeit - MUSA DAGH hat es geschafft, das Gefühl von Blackmail und Harmful in die Jetztzeit zu transformieren! Hier gibt es keinen schwachen Ton, hier hat alles Hand und Fuß! Schon der Opener COIN BANK lässt einen vor den Boxen zerschmelzen und mit SUPERHUMAN GIFT SHOP ist man an das Ende der großartigen 1990er Jahre zurückversetzt. Die Songs sind alle sehr kurz gehalten, aber selten extrem eingängig oder auch doch?! HALO, LIKE/LOVE oder KOOL AID rocken und riffen ohne Ende und werden wie erwartet von Abays Stimme verzaubert. In einer gerechten Welt wäre Abay mit seinem Verständnis für Musik und seiner eindringlichen Stimme sowieso ein Megastar. Und die Musiker haben durchweg in der Vergangenheit gezeigt, was sie großartiges erschaffen können. Herausragende 9 Songs, nur das Instrumental am Schluß gibt etwas Zeit zum verschnaufen und hätte auf jedem Harmful Album einen Höhepunkt abgegeben! Ein Highlight der deutschen Alternative Szene, die hoffentlich sehr sehr viel Beachtung finden wird! Schade, dass der BluNoise Chef Guido Lucas das nicht mehr miterleben darf!
 
Genre: Alternative Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 10 Songs / 33 Minuten
VÖ: 26.11.2021
 
 
 
 
SAVATAGE - FIGHT FOR ROCK Vinyl   Ear Music
 
 
Hier ist also der nächste Re-Release und das Gatefold Album ist wirklich sehr sehr schön aufgemacht. Es gibt eine ganze Vinyl-Doppelseite mit Linernotes über das 1986er Album und alle Texte etc. Auch die Pressung ist sehr hochwertig. Also hier gibt es auf jeden Fall viel für sein Geld! Und die Platte ist sicherlich bei der Band und unter den Fans die am wenigsten gewürdigte Scheibe, aber das neue Master und auch die Songs haben die Zeit sehr gut überstanden und so schlecht ist die Scheibe gar nicht; zwischen HALL OF THE MOUNTAIN KING und POWER OF THE NIGHT tun sich aber wohl einige Scheiben schwer... Aber die Qualität der Songs ist trotz der fehlenden Härte überragend. Die Scheibe tut sich mit dem Titelsong, der ein guter MTV-Rocker ist und mich etwas an Twisted Sister erinnert recht leicht und hat auch eigentlich alle Trademarks der Band, nur halt einen Tick "kommerzieller" ausgeführt. Aber schon der Schmusesong OUT ON THE STREETS, der im seichten Gewässer fischt und mit seiner Akustikgitarre auch gut zu Bands wie Cinderella oder Poison gepasst hätte, dürfte damals einige Fans verprellt haben. Ein Song wie CRYING FOR LOVE nimmt eigentlich den späteren, opulenteren Sound vorweg und hat diese magischen Momente, die die Band später auszeichnete. Auch Criss Oliva brilliert auf seiner Gitarre wie gewohnt. Das folgend DAY AFTER DAY ist dann wirklich der erste Ausfall; früher hat man so einen Poser Rock gehasst. Auch heute noch macht der Text und die Musik keinen Meter gut. Aber danach folgt mit EDGE OF MIDNIGHT der stärkste Song der ersten Seite! Nach einem orchestralen Intro kommt genau dieser schwere typische Savatage Sound, der auch immer mal wieder gruselige Momente erzeugt. Jons Stimme besticht hier durch seine Screams und ist definitiv der härteste Song auf dem Album! Wenn man diesen Song als zweiten Track auf dem Album gewählt hätte, wäre der Schock der Fans vielleicht nicht ganz so groß gewesen. Auch der Opener der zweiten Seite, HYDE geht in die gleiche Richtung und ist ein absoutes Highlight im gesamten Savatage Katalog! Danach kommen aber mit LADY IN DISGUISE (geht schon etwas in die Streets Richtung) und SHE`S ONLY ROCK`N`ROLL war aber wohl damals zu viel für die verwöhnten Fans von SIRENS, THE DUNGEONS ARE CALLING und POWER OF THE NIGHT Fans. Da hat man sich wirklich von den Hair-Metal Bands wie Ratt, Poison und Cinderella anstecken lassen (oder wurde vom Management gezwungen - je nachdem). Auch das FREE Cover WISHING WELL ist ein schwacher Song und so muß der Abschlußsong RED LIGHT PARADISE noch einmal die Kohlen aus dem Feuer holen. Das ist auch ein richtiger Hit mit super Vocals von Jon, treibenden Drums und einem herausragenden Riff von Criss. Das Album hat einfach zu viele verschiedene Stile im Gesamtsound und die Leute waren damals von diesem Weichspüler total genervt. Aber schlecht ist das Album wie gesagt auf keinen Fall und hat mit EDGE OF MIDNIGHT, HYDE und RED LIGHT PARADISE sogar 3 extrem powervolle Metal Songs auf der Scheibe, die sich hinter früheren und späteren Großtaten der Band nicht verstecken brauchen. Ein Zeitdokument, dass Fans auf jeden Fall brauchen!
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 7
Sound: 9
Info: 10 Songs
VÖ: 17.12.2021
 
 
 
 
WRECK-DEFY  -  THE WORLD ENSLAVED   Doc Gator Records  
 
 
Das Vorgängerwerk (POWERS THAT BE), übrigens auch auf Doc Gator Records, wurde von niemand geringerem als Aaron Randall, der das 1993 Annihilator Album „Set The World On Fire" einsang, veredelt. Die Platte strotze nur so von geilen Riffs, durchgängigen Hitsongs und einem Sänger, der über jeden Zweifel erhaben war und wohl seine beste Gesangsleistung ever abgerufen hat. Das auf dem neuen Werk vom Bandkopf Matt Hanchuck nun ein neuer Sänger dabei sein würde, hat mich erstmal etwas erschrocken; zu gut war einfach das 3. Album der Band. Und das neue Album ist dann tatsächlich etwas "anders" ausgefallen. Zwar geht es mit dem Opener BRING IT ALL DOWN gleich kräftig zur Sache (die Songs sind definitiv einen ganzen Ticken härter ausgefallen), aber letztendlich ist Greg Wagner, der Neue am Mikro (u.a. Archetype, Shatter Messiah), eine Spur rauer und aggressiver unterwegs. Und somit passt das eigentlich ganz gut zu der etwas härteren Ausrichtung des Albums. Mit dabei ist wie auf dem Vorgänger wieder Bassist Greg Christian (ex-Testament, Trauma) und Neuzugang David Allen an den Drums. Und im Affentempo geht es mit FASHIONABLY OFFENDED, OBEY und CRUSHING THE COWARD weiter, bei dem Matt in meinen Augen oft zu viel an der Gitarre soliert und ich hin und wieder Aaron an den Vocals vermisse. Oft hat man das Gefühl, da ist einfach zu viel in die Songs gepackt. Aber die Band knüppelt und rifft sich um den Verstand und wird sicherlich viele Freunde finden. Außer I`D SHARE YOUR GRAVE gibt es keinen schwachen Song (ist dieser auch nicht, aber wirkt mit den Vocals von Greg doch etwas sehr schmalzig...) und überzeugt mit schnellen Riffs und bollernden Drums. OBEY ist in meinen Augen der alles überragende Song auf dem Album und beinhaltet alle guten Momente dieser Scheibe. Der Sound von WRECK-DEFY ist wütend und aggressiv, wird aber sowohl Thrash als auch Power Metal Fans gefallen. Mich erinnert die Musik an aktuelle Testament. Und das ist ja nicht das Schlechteste! Tolle Aufmachung - wie immer bei DOC GATOR RECORDS und einen homogenen Sound findet ihr auf diesem Thrash Metal Album. Fans von Annihilator, Slayer, Kreator, Onslaught, Testament und Overkill müssen zuschlagen.
 
Genre: Thrash Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 
VÖ: 17.12.2021
 
 
 
COWBOYS & ALIENS --  25 fucking years of mayhem and no WIFI    Polder Records
 
 
Belgiens führende Stoner Rock Kombo ist mit einem Re-release ihrer zweiten und dritten Scheiben zurück. Polder Records (ebenfalls aus Belgien) hat unter dem Motto 25 FUCKING YEARS OF MAYHEM AND NO WIFI die Scheiben in einem schicken, 6-seitigen Digipack wiederveröffentlicht und bringt der immer weiter wachsenden Stoner Rock Community zwei Meisterwerke aus dem Jahre 2000 und 2002 zurück. COWBOYS & ALIENS waren für mich schon immer sehr nah an den göttlichen UNIDA und den John Garcia Einfluss merkt man vor allem an den Vocals wieder. Schon das 2000er Album auf Buzzville Records, A TRIP TO THE STONEHENGE COLONY, überzeugt mit starken Songs und vor allem BLOW YOUR PAST (TO SMITHEREENS), das an Unida erinnernde HOLY STONE und MICKEY MOUSE, EVIL HEAD sind herausragende Stoner Rock Songs. Der Groove ist durchgängig vorhanden und die Riffs sind sehr effektiv. Und mit CRUISER ist der Band ein Longtrack gelungen, der vor allem ab der Mitte des Songs noch einmal gewaltig anzieht. So genial klang Stoner Rock im Highlightjahr 2000. Aber der Nachfolger LOVE SEX VOLUME (ebenfalls auf Buzzville, 2002) übertraf das Werk noch einmal und hat vom ersten bis zum letzten Ton nur Hits auf der CD. Schon der Opener GHOST IN MY SPEAKER muss alle Stoner Rock Freunde vor Begeisterung hüpfen lassen, OUT OF CONTROL und der Überhit HIGHLY OVERRATED sprechen da für sich. Die Vocals waren noch mehr ausgearbeitet und die Hooklines auf diesem Album sind einfach nur gigantisch. KILLIN` TIME und SABBATICAL sind noch zu nennen, aber die anderen Songs sind genauso stark. Die Band hat fette Drums, deren Groove man sich nur schwer entziehen kann. Und die Riffs - ein Traum! Besser geht Stoner Rock eigentlich nicht in meinen Augen. Nur Unida und Dozer haben da ähnliche Monster in der damaligen Zeit erschaffen. Die Scheibe wurde von Pieter Nyckees im Shellshock Studio neu gemastert und beide CDs enthalten je 2 Bonus-Live Songs, aufgenommen beim Alcatraz Hard Rock & Metal Festival in Kortrijk, Belgien. Leute, holt Euch dieses Doppelpack und ich hoffe, die Band kann einige Shows auf angesagten Festivals (Stoned from the Underground, Up in Smoke, Freak Valley) spielen und den jungen Fans mal eine ordentliche Tracht Stoner Rock Prügel verabreichen.
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 10
Sound: 8
Info: 2 CDs inkl. 4 Bonus Songs
VÖ: bereits erschienen
 
 
 
ABOMINATION - s/t    MDD RECORDS / NUCLEAR BLAST
 
 
Das tolle MDD Label bringt einen weiteren Klassiker des Death/Thrash Metals zurück auf die Bildfläche. 1990 veröffentlichte das tolle kleine Label Nuclear Blast, die damals nur Highlights veröffentlichten, die "Zweitband" von MASTER Chef Paul Speckmann. Bei Abomination gab sich Speckmann eher im Thrash Bereich, doch seine Death Metal Ausflüge sind natürlich durchgängig vorhanden. Vor allem die ersten beiden Scheiben, das Zweitwerk Tragedy Strikes ist fast noch einen Tick besser, sind Klassiker des Genres und können trotz des sehr speziellen Drumsound (wenn es schneller wird, klickt es schon eher unangenehm...) auf ganzer Linie überzeugen. Die Songs sind stark arrangiert, haben tolle Solos und es ist mir ein Rätsel, warum die Scheibe in Rückblicken nicht mit Meilensteine von Possessed, Death etc auf einer (oder einer kleinen drunter) Ebene steht. Vielleicht war einfach das Songwriting zu unkonventionell an manchen Ecken? Oder es lag trotzdem am etwas rumpeligen Sound, der vor allem durch das Schlagzeug etwas Schieflage bekommen hat. TUNNEL OF DAMNATION, POSSESSION, REFORMATION und der Klassiker MURDER, RAPE, PILEAGE AND BURN setzte damals auf jeden Fall Maßstäbe. Die Band ging auf jeden Fall ihren eigenen Weg und war nicht unbedingt leichte Kost. Fakt ist, dass der Release super zum damaligen Zeug von Nuclear Blast gepasst hat und auch das Artwork Klassikerstatus hat. ABOMINATION ist mit MASTER zumindest die wichtigste Band von Paul Speckmann. Die CD hat eine tolle Aufmachung mit einem kleinen Posterbooklet. Ein Klassiker, den man trotz aller Schwächen haben muss!
 
Genre: Death / Thrash Metal
Musik: 8
Sound: 7
Info: 11 Songs / 48 Minuten
VÖ: 27.08.2021
 
 
 
 
SENTINEL BEAST  -  DEPTHS OF DEATH    MDD Records
 
 
1986, zeitgleich mit Flotsam & Jetsam, Detente, Deaf Dealer, Cirith
Ungol, Sacrifice und Juggernaut auf Metal Blade Records veröffentlicht,
blieb das Debüt der Thrasher aus Sacramento/Kalifornien leider das
einzige Lebenszeichen um Powerfrau Debbie Gunn. Die Band wurde von
niemand geringerem als Kerry King entdeckt und weiterempfohlen. Aber so
richtig konnte sich die Band nicht durchsetzen, zu groß war
wahrscheinlich die Konkurrenz 1986, wo doch einige Klassiker dieses
Genres erschienen sind. Aber trotzdem hat die Band sich einen kleinen
Kultstatus erarbeitet und das Material ist sehr gut gealtert. Wenn man
das Album hört, ist man in einer kleinen Zeitmaschine. Solche Songs und
so einen Sound gab es nur zur goldenen Zeit. Nichts war danach wieder so
wie in diesen Jahren. Songs wie der Titeltrack oder DOGS OF WAR sind
noch immer eine Lehrstunde in Sachen old school Thrash / Power Metal und
vor allem durch starken Vocals von Debbie Gunn hat die Band ein
Alleinstellungsmerkmal (gut, zeitgleich kam das um einiges stärkere
Detente Debüt mit Dawn Crosby an den Vocals auf den Markt). Die
Gitarristen Barry Fischel und Mark Koyasko feuern ein gutes Riff nach
dem anderen aus ihren Gitarren und Bassist Michael Spencer übernahm
später den Platz von Jason Newstedt bei Flotsam and Jetsam, wohl auch,
weil er hier auf dem Album total überzeugt und tolle Sachen spielt.
Trotzdem sind Songs wie EVIL IS THE NIGHT (erinnert mich stark an das
HALLOWS EVE Debüt), CORPSE oder REVENGE 1A Futter für die Metal Fans.
Das Iron Maiden Cover PHANTOM OF THE OPERA ist interessant umgesetzt und
wirkt mit den weiblichen Vocals ganz anders. Aber der Iron Maiden
Einfluss wird auch bei Songs wie SENTINEL BEAST oder MOURIR sehr
deutlich. Die 9 Songs leben von der guten 80er Produktion von Bill
Metoyer und dem ikonischen Cover. Leider ist das Booklet auf sehr dünnem
Papier und die Texte sind so klein, dass sie einfach nicht lesbar sind
(und das liegt nicht an meinem Alter). Schade, ein etwas wertigeres
Booklet hätte diesen Release noch gewaltig aufgewertet. Aber die Musik
ist top - Thrash Fans, die auf 80er Jahre Sounds stehen, sollten sich
diese Scheibe unbedingt in ihre Sammlung stellen.
 
Genre: Thrash / Power Metal
Musik: 9
Sound: 8
Info:
VÖ: 26.11.2021
 
 
 
SAVATAGE - POWER OF THE NIGHT   Earmusic
 
www.savatage.com
 
Es gibt ja nur gute Alben von Savatage, aber eines der Highlights war sicherlich das 1985 Werk POWER OF THE NIGHT. Dieses erscheint jetzt im Zuge der Wiederveröffentlichungen als tolle Schallplatte mit Klappcover. Nach dem starken SIRENS (1983) und THE DUNGEONS ARE CALLING war es vor allem POWER OF THE NIGHT, dass durch den Major Label Atlantik die Band auch mehr Aufmerksamkeit einbrachte. Das lag auch an der Produktion von Max Norman (u.a. Ozzy)Und die US Power Metal Band zeigte hier erstmals den Weg, den man später mit den Meisterwerken Gutter Ballett und Streets perfektionierte. Der Bombast der späteren Werke wird hier nur angedeutet und es herrscht noch immer der gitarrenlastige pure Heavy Metal, wie man ihn in den 80er Jahren gespielt hat. Natürlich beherrscht das herausragende Gitarrenspiel von Chriss Oliva den Sound, die Musik und das ganze Album. Was hier an Riffs gezaubert wird, ist schon beeindruckend und dürfte unzählige Bands beeinflusst haben. Auch die Stimme von Jon war noch frisch und klang unverbraucht. Und an den Drums zertrümmert Steve Wacholz sein Kit bis zur Unkenntlichkeit. Und somit hat die Band Klassiker geschaffen, die durch ihre Härte (UNUSUAL, WARRIORS) oder durch tolle Gesangslinien (WARRIORS OF THE WORLD, THERE`S A LIGHT AT THE END OF THE HALL, IN THE DREAM) herausstechen. Alles hält sich im Uptempo auf und vor allem WASHED OUT sticht hervor und hat mit IN THE DREAM die allererste reine Ballade und gibt schon einen Vorgeschmack auf die kommenden Scheiben. Außerdem gibt es auf dem Vinyl einen Bonustrack. NO MORE SATURDAY NIGHTS (Bearsville Studios Demo) ist ein guter, aber nicht herausragender Song im Savatage Kosmos. Nach POWER OF THE NIGHT ging es für die Band mit dem auf Radio getrimmten Teil FIGHT FOR THE ROCK aber steil bergab, bevor man sich mit dem Meisterwerk HALL OF THE MOUNTAIN KING fest etablieren konnte und in den Folgejahren die Härte komplett aus dem Sound durch Bombast ersetzte. Hier gibt es also noch die Savatage, die man mit den ersten beiden Scheiben lieben gelernt hatte und die sich aber schon langsam in die neue Richtung öffnen. Savatage hatten schon immer das richtige Gespür für gute  Melodien und die richtige Dosis Härte. Die Scheibe kommt im Klappcover und mit ausführlichen Linernotes von Jon Oliva. Für Heavy Metal Fans ein MUSS! 
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 11 Songs / Klappcover
VÖ: 30.10.2021
 
 
 
 
DAMN THE MACHINE - DAY ONE Village Slut Records
 
 
Nach dem Rauswurf bei Megadeth und seinem Drogenentzug startete CHRIS
POLAND die göttlichen DAMN THE MACHINE. Dabei war sein Bruder Mark am
Schlagzeug, Dave Randi am Bass und eben David Judson Clemmons an der
zweiten Gitarre und am Gesang, der später mit JUD, FULLBLISS und Solo
für einige Aufregung sorgte. Das 1993 erschienene Progressive Metal
Debüt auf einem Major Label (A&M) fand viele Fans  und das Album
erreichte überall Höchstnoten. Die Band trat mit Dream Theatre und
Flotsam And Jetsam auf und die Kritiker und Fans liebten die Band. 1995
brach die Band nach nur einem Album auseinander und David Judson
Clemmons startete mit JUD im Underground durch. David hat nun die
Proberaumaufnahmen von 1992 von Kassette (!!!) digitalisiert und neu
gemischt. Das Album, um es vorwegzunehmen, hat einen sehr guten Sound -
trotz Kassettenaufnahme und Proberaum! Da merkt man, das wahre Meister
am Werk waren. Alle Instrumente wurden live eingespielt, ohne Overdubs
übrigens. Chris seine Gitarre ist komplett auf dem rechten Kanal, Davids
auf dem linken. Allein das birgt wahre Schätze für Gitarrenfreunde! Wir
reden hier von einer 8 Track Tascam Aufnahme und was David aus dem
Material herausgeholt hat, ist atemberaubend. ROCK HARD hat in seinem
Buch THE 500 GREATEST ROCK & METAL ALBUMS OF ALL TIME das DAMN THE
MACHINE Debüt auf Platz 64 gewählt - nur mal zur Einordnung, wovon wir
hier reden! Die Tracklist dieses Albums ist identisch mit dem
nachfolgenden Debüt, aber die Songs sind natürlich rauher, erdiger,
rockiger. I WILL, COUNTRY SIDE oder THE MISSION sind unter Fans
Klassiker und auch das eher bluesige SILENCE überzeugt auf dieser
Aufnahme. 12 Songs, ohne eine schwache Minute. Fans werden sowieso schon
zugeschlagen haben, aber ich hoffe, dass mit dem Release viele
Rockanhänger die Band neu entdecken werden. Das Booklet enthält alle
Texte und kurze Linernotes. Ein bahnbrechender Release - wer weiß wo die
Band heute wäre, wenn sie sich nicht nach nur einem Album aufgelöst hätte.
 
Genre: Progressive Rock
Musik: 10
Sound: 8
Info: 12 Songs / 48 Minuten
VÖ: 10.11.2021 (CD und Vinyl)
 
 
 
CONFUSION MASTER - HAUNTED    Exile on Mainstream
 
 
Mein Lieblingslabel ist zurück und nach dem letzten Meisterwerk von SONS
OF ALPHA CENTAURI mit dem tollen FAR - Sänger kommt jetzt das krasse
Gegenteil mit der deutschen Doom/Sludge Metal Band CONFUSION MASTER. Das
Artwork überzeugt schon wieder einmal und die zweite Scheibe der 4
gestandenen Männer ist ein deutlicher Schritt in eine professionellere
Richtung. Das 2018 AWAKE Album hat zwar ein internationales Feedback
hervorgerufen, aber über die Distanz der letzten Jahre gesehen, war das
Album noch zu unausgereift und nicht aussagekräftig genug, um sich
irgendwie auf Dauer zu etablieren. Darum war meine Erwartungen gegen
Null angesiedelt, aber HAUNTED ist ein klarer Schritt in eine richtige
Richtung! Zwar konnte die Band auf dem 2019ner Roadburn live überzeugen,
aber nun steht der Band der nächste Schritt bevor. 4 neue Songs gibt es
verteilt über das ganze Album mit mächtigen Gitarren und Bass und einen
fetten Groove, der sich durch die kompletten 41 Minuten walzt. Was
eindringlicheres ist in den letzten Jahren in Deutschland nicht
erschienen. Das Cover ist super, der Sound ist weit entfernt von
Perfektion (und passt 100%ig zum Release!) und wurde von Lutz Baumann
bei verschiedenen Live-Session eingefangen. Gemastert wurde das Teil von
James Plotkin (Khanate, Sunn O))), Pelican) und die Zähflüssigkeit des
Album geht schon unter die Haut. Das Album beginnt mit VIKING X und nach
einigen Minuten zähflüssigem Grooves setzt die nicht immer leicht zu
verdauende Stimme ein. THE CANNIBAL COUNTY MANIAC folgt im selben Stil
und CASKET DOWN und JAW ON A HOOK beenden das Album. Ein Album, dass
nicht ins übliche Schema passt. Trotzdem werden ganz viele Underground
Fans das Album vergöttern. Hier ist mächtige Musik, gespielt von Fans
für Fans. Direkt ins Gesicht. So wie es ursprünglich mal geplant war mit
dem Metal Underground. Tipp!
 
 
Genre: Doom Sludge Metal
Musik: 7
Sound: 8
Info: 4 Songs / 41 Minuten
VÖ: bereits erschienen
 
 
 
 

BUS  - THE UNKNOWN SECRETARY    Heavy Psych Sounds

 

www.heavypsychsounds.com

 

BUS aus Griechenland ist der Brecher! 5 Jahre nach dem Originalrelease 
bringt HPS dieses Meisterwerk noch einmal als Vinyl und CD Version auf 
den Markt. Und ja - da war mehr als wichtig. So eine Scheibe darf 
einfach nicht untergehen! Was für ein Brett an Twin-Gitarren, fetten 
Riffs und treibenden Drums. Ein dickes BLACK SABBATH Worshipping wie 
z.B. bei OVER THE HILLS bestimmt dieses Album und die eher 
traditionellen Heavy Metal Songs (sehr traditionell kommt ROCKERBUS 
daher; FOREVER GREY ist dagegen ein astreiner Sabbath Song, der locker 
auf der "13" hätte auch stehen können und wohl dort das Highlight 
gegeben hätte. So geil singt Ozzy seit den 90ern nicht mehr! WOW!) sind 
unglaublich gut gelungen. Schon der Opener FALLEN startet mit 
Twin-Gitarren in bester Thin Lizzy Manier und ist ein Hit vor dem 
(Metal) Herrn. Ein klassisches, aber exquisites Riff leiten diesen Song. 
DON`T FEAR THE DEMON ist ein Hit mit einem super Refrain! Die Athener 
Band schafft es auch, eine modernere Version von Thin Lizzy zu 
erschaffen. Mit mehr Druck und einer geilen Gitarrenarbeit. Der Song 
heißt dann auch natürlich JIMI und rockt ohne Ende. Das ist ein 
Geheimtip - also mehr Spaß hat mir eine Scheibe schon lange nicht mehr 
gemacht! Das Album verkörpert vieles, was man schon seit Jahren nicht 
mehr gehört hat. Songs mit Aussagekraft, einen tollen Sänger mit einer 
stark aufspielenden Band und dazu eine hervorragende Produktion, wie sie 
eigentlich immer sein sollte. Die herausragenden Songs werden abgerundet 
das durch exzellentes Artwork und eine ultrageile, natürliche 
Produktion. Die Scheibe kam übrigens schon 2016 heraus und kommt jetzt 
(Gott sei Dank) zu neuen Ehren und hoffentlich auch zu viel Aufmerksamkeit.

Genre: Heavy Metal (wie er sein sollte)

 

Musik: 9

Sound: 10

Info: 9 Songs / 45 Minuten

VÖ: 08.10.2021

 

 

 

DUEL  -  IN CARNE PERSONA    Heavy Psych Sounds
 
www.heavypsychsounds.com
 
DUEL aus Amerika ist mir persönlich nur immer durch die sehr gelungenen
Cover-Artworks in Erinnerung geblieben. Ich besitze zwar die Alben der
Band, aber gefesselt hat mich das selten bzw. habe ich die Scheiben seit
dem jeweiligen Release auch nicht mehr aufgelegt. Nun erscheint das 5.
Album, wenn man die 2018er Livescheibe mitzählt, und überrascht mich
enorm. Es gibt weiterhin klassischen Rock mit viel Heavy Metal und auch
Doom und Stoner ist den 4 Herren nicht fremd. Aber dieses Mal wird alles
mit Leidenschaft und viel Qualität vorgelegt und das Album weiß wirklich
zu fesseln. Die Songs sind spannend und klingen sehr frisch und homogen.
Schon der Opener CHILDREN OF FIRE ist ein toller Rocker, der mit einem
super Riff eingeleitet wird und durch einen einprägsamen Refrain
überzeugt. Die Gitarren sind schön erdig und sehr melodiös. Vor allem
hat Tom Frank an den Vocals einige Schippen draufgelegt und seine warme,
gar eindringliche Stimme überzeugt von der ersten Minute an. Die
Gesangsmelodien auf dem Album erinnern mich hin und wieder an KISS. Das
folgende THE VEIL ist dann eher basisch gerhalten und ANCHOR rockt
wieder mit sehr gutem Refrain. BEHIND THE SOUND beginnt dann ruhiger
bevor eine sehr melodiöse Gitarrensalve einsetzt und einen sehr guten
Rocker abgibt. LIZARD TONGUE hat viel von Black Sabbath und wird wieder
von sehr dominanter Gitarrenarbeit dominiert. Bester Proto Metal
zwischen härteren Deep Purple und Uriah Heep gemixt mit dem Doom von
Sabbath und einem moderneren Stoner Einschlag - das ist sehr gut
umgesetzt und endlich hat die Band ihre Stil auch perfektioniert. Es
dominieren Breitwandgitarren wo man nur hinsieht und somit ist das neue
Album sicherlich das beste und reifste Werk der Texaner und dürfte die
Band endlich ein paar Stufen höher bringen auf der Karriereleiter. Wer
auf klassischen Hard Rock mit guten Hits und einem tollen Sänger steht,
muss das Album auf jeden Fall anchecken.
 
Genre: Proto Metal
Musik: 8
Sound: 9
Info: 9 Songs / 39 Minuten
VÖ: 01.10.2021

 

 

 

 

RAINBOW IN THE DARK - DIE AUTOBIOGRAPHIE  von  RONNIE JAMES DIO    IP Verlag
 
 
Einer der größten Metal und Rock Sänger ist und bleibt wohl Ronnie James Dio. Ein anderer Sänger wie DIO, der es geschafft hat, 3 (eigentlich 4) super erfolgreiche Bands zu führen, fällt mir keiner ein außer ihm.... ELF, RAINBOW, BLACK SABBATH, DIO. WOW! Das Buch beginnt mit seiner Kindheit und seiner Jugend und der sicherlich aufregend Zeit des Wandels damals. Seine ersten Bands und seinem Willen, ein Profimusiker zu werden verfestigte sich relativ früh. Auch die Geschichten über die ersten Bands und die dazugehörigen Tanzabende sind amüsant zu lesen.. Interessant wird es dann zu DIOs Ausführungen zu seiner Zeit bei ELF, einer Band, die eigentlich kurz vor dem ganz ganz großen Druchbruch stand und schon einige Tourneen mit Deep Purple, die ELF immens förderten, hinter sich hatte, bevor es zu dieser zunächst unscheinbaren Annäherung mit Ritchie Blackmore kam. Mit dem unzufriedenen Ritchie und dem motivierten Ronnie James wurde dann zusammen mit seinen ELF Musikern RAINBOW gegründet, die bis heute unerreicht sind. Das sich 2 solche Alphatiere nicht ewig aushalten und Ärger vorprogrammiert war, war Dio raus und kam dann über Toni Iommi, der zuerst mit Dio ein Soloalbum machen wollte, zu Black Sabbath - die Band war am absteigenden Ast, hatte Probleme mit Ozzy und identitätslos. DIO schaffte es, Black Sabbath ein neues Leben einzuhauchen. Neue, Sabbath untypische Musik zu erschaffen und so bildetet er trotz Abneigung (Manager, Geezer) mit Toni ein starkes Songwriterduo. Und dort erfand er auch (darüber gibt es zwar Zweifel, Geezer hat das Zeichen auch schon früher gemacht) die Teufelshörner - und wenn er nicht der erste war, er hat es zumindest beim Publikum gefestigt. Aber auch hier hielt die Band nicht lange und so legte er als Solokünstler nochmal richtig los. Seine beiden Alben HOLY DIVER und THE LAST IN LINE sind Meilensteine des Heavy Metals, haben den Sänger an die Spitze der Bewegung gehievt und seine euphorischen Erzählungen fesseln den Leser. ABER: leider endet es einfach auf dem letzten Höhepunkt seines Schaffens (Headlinershow im Madison Square Garden in New York City 1986) um SACRED HEART/DREAM EVIL herum, obwohl das auch nur noch mit ein paar Sätzen abgespeist wird. Gerade die Zeit danach wäre interessant gewesen. Als es zum Clinch mit seinem Gitarristen Vivian Campbell ging es stetig bergab. Die Hallen kleiner, die Alben schwächer! Die Band fand sich am Schluß in kleinen Clubs wieder. Aber Dio hat diese Geschichte nicht mehr hinterlassen. Obwohl es für die Fans, die sicherlich das meiste im Buch kennen, ab da interessant geworden wäre (oder kommt ein zweiter Teil?). Aber vielleicht setzt sich Wendy Dio und Mick Wall noch einmal zusammen und erzählen den Rest der Geschichte. ....
 
Info: 224 Seiten mit 42 Fotos
VÖ: 27.08.2021
 
 
 
 
 
SONS OF ALPHA CENTAURI  -  PUSH    Exile on Mainstream Records
 
 
Platten von Exile on Mainstream Records haben immer eine grundsätzliche
Qualität, setzen sich von der Stangenware ab und sind zum großen Teil
künstlerisch sehr hochwertig. Sicherlich keine Verkaufsschlager, aber
für eine kleine eingefleischte Anhängerschaft immer ein Kaufgrund. Nach
20 Jahren als Instrumentalband, die (um ehrlich zu sein) keine großen
Spuren hinterlassen hat (obwohl sie mit Musikern von QOTSA, Kyuss,
Godflesh, Jesu, ISIS etc. zusammengearbeitet haben), probieren es die
Jungs nun mit Gesang. Und Überraschung: gleich mit einem der absolut
besten Sängern überhaupt: Jonah Matranga (Far, Gratitude,
Onelinedrawing). Jonah hat mit FAR wohl einige der besten Scheiben
überhaupt veröffentlicht. Punkt! Außerdem ist Drummer Mitch Wheeler neu
dabei, der der Band einen neuen Punch verleiht, der einen gewaltigen
Eindruck hinterlässt und die Musik noch einmal gewaltig aufwertet. Mitch
spielte vorher bei den unglaublich geilen THE ABOMINABLE IRON SLOTH wie
auch bei Ghostride und Will Haven. Und was macht SOAC? Die Band macht
eine radikale Abkehr vom bisherigen Sound in übt sich nun in fetten,
dominanten und vor Kraft strotzenden Riffs und Sounds. Die Musik
erinnert an Quicksand und die göttlichen FAR natürlich, genauso wie an
softere Deftones oder Will Haven. Auch schimmern die Großtaten von Only
Living Witness oder Chum hier und da durch. Und Johan macht ja einige
Akustik- oder Solosachen, aber seit dem letzten FAR Album hat man ihn
nicht mehr mit so einer intensiven Darbietung gehört. Schon der Opener
GET THE GUNS mit der einleitenden Stimme von Jonah erzeugt Gänsehaut und
der fette Groove explodiert förmlich im Refrain. Das ist für mich einer
der besten Songs 2021!  LISTEN geht dann in einer ähnlichen Intensität
weiter, wobei dann THE ENEMY etwas von der unbändigen Kraft rausnimmt.
Ein guter Alternative Song. Der Titelsong und BURIED UNDER sind im
groovigen FAR Style gehalten und überzeugen natürlich in höchstem Maße.
Danach kommt mit BOYS AND GIRLS der nächste Hit, der hat fast was von
Life of Agony Qualitäten. Was für ein Brecher!  Das folgende SATURN
sowie auch OWN fallen in meinen Augen etwas ab und verhindern dadurch
eine Höchstpunktzahl. Aber mit DARK NIGHT kommt eine so eindringliche
Gesangslinie, dass der Song zu einem der absoluten Höhepunkte des Albums
wird. Das ist die perfekte Musik! WOW! Nick Zampiello (Cave in,
Converge, ISIS) sorgt indes für einen warmen, natürlichen und fetten
Sound! Ein Meisterwerk! Lange (seit gut 10 Jahren) nicht mehr so einen
Sound gehört! Zugreifen!
 
Genre: Alternative / Hardcore
Musik: 9
Sound: 9
Info: 9 Songs / 35 Minuten
VÖ: CD / LP 27.08.2021
 
 
 
 
 
BLIND ILLUSION  -  ULTIMATE ANTHOLOGY Vol. 1 (The likewise sessions)    CULT METAL CLASSICS
 
 
1988 erschien auf Combat Records eine Band mit ihrem Plattendebüt aus der Bay Area, wo sich eine Unmenge an heutigen Legenden tummelten. Mark Biedermann, der mit Kirk Hammett in der gleichen Klasse war und zusammen mit ihm Gitarre spielen erlernte, Larry LaLonde, der schon 1985 mit dem POSSESSED Debüt Seven Churches auf sich aufmerksam machte und der später mit Les Claypool zu Primus wurden. Biedermann, Claypool, LaLonde mit Mike Miner am Schlagzeug tüteten ein Progressive Thrash Album ein, dass damals etwas unter ging, aber über die Jahre endlich die verdiente Stellung in der Szene bekam. Das einzige Album der Band ist ein Meisterwerk des frühen Thrash Metals und ist so außergewöhnlich, dass ich keine Band kenne, die auch nur annähernd ähnlich klingt bzw. klang. Der große Chef hinter Blind Illusion ist Mark Biedermann, der das Album auch produzierte und mixte. Das Demo der Band hat noch KIRK HAMMETT produziert...nur mal zur Information. Die Band ist wieder aktiv und das neue Album wird in kürze (mit dem ex-Death Angel Schlagzeuger!!) erscheinen. Die ersten Songs, die ich hören durfte, sind sehr stark. Nun zum Review: CULT METAL CLASSICS aus Griechenland veröffentlichen nun ein Album (42 Jahre später - und solch eine Qualität!!!), welches 1979 aufgenommen wurde und erst jetzt das erste Mal auf die Öffentlichkeit losgelassen wird. Mit DEATH NOISE und KAMAKAZI befinden sich auch 2 Songs auf der Doppel-CD, die es später dann auf das offizielle Debüt geschafft haben. Aber: in einer ganz ganz anderen Version. Blind Illusion 1979 war noch ganz weit weg von Thrash Metal. Die Band war im Schnitt 16 Jahre alt! 16! Hier gibt es kauzigen Metal mit viel Jameinlagen, der sich eher an den Hard Rock dieser Zeit orientiert. Und mit David White (später HEATHEN!!) gibt es ein historisches Erlebnis als Sänger seiner ersten Band. Die Musik ist sehr gut gealtert und dürfte einige aktuelle Bands sehr in Bedrängnis bringen. Musikalisch war die Band schon immer absolut top und die Songs werden durch die melodischen Vocals von David sehr aufgewertet. Das Material hat wirklich überhaupt nichts mit dem Thrash Metal Meilenstein von 1988 zu tun. Aber genau das macht die Doppel-CD ja auch so interessant. Led Zeppelin, Black Sabbath, Blue Öyster Cult und alte Judas Priest kommen mir spontan in den Sinn. Das Booklet ist super dick aufgemacht mit vielen Fotos von damals und Liner-Notes über die Entstehung und Geschichte der Band von Mark Biedermann. Das Remaster von Nasos Nomikos ist übrigens sehr gelungen. Für Fans ein MUSS, für Rock und Metal Fans auf jeden Fall ein Blick zurück und einen lohnenswerte Anschaffung, auch weil es nur 500 Kopien davon gibt! 
 
Genre: Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 2 CDs, 14 Songs
VÖ: 21.5.2021
 
 
 
ERADICATOR  -  INFLUENCE DENIED    Metalville Records
 
 
Große Euphorie herrschte bei dem letzten Doppelrelease von Eradicator und Godslave und INTO OBLIVION von Eradicator war das Album vor 3 Jahren. Die Euphorie ging aber eher von Bandseite aus, musikalisch war das ganz in Ordnung, aber mehr auch nicht. Die Musik konnte international nicht mithalten und auch national würde ich die Band eher im unteren drittel einordnen. Das war schon alles recht ambitioniert dargebracht, aber auch rückblickend blieb da nicht viel hängen. Thrash Metal muß zünden und braucht nicht nur eine Aneinanderreihung von Riffs. Außerdem braucht es einen aussagekräftigen Sänger. Jetzt kommt der Deal mit Metalville, was mich etwas überrascht hat und wieder kommt die Scheibe in Kombination mit Godslave. Ob das ein guter Marketingschachzug ist, sollte die Band mal für sich entscheiden. So sieht man die Band wohl immer als "Anhängsel" von Godslave, was Eradicator sicherlich auf Dauer nicht helfen wird. Oder sieht man es als Blutsbrüderdeal? Nun ja - wichtig ist, dass Eradicator zu meiner Überraschung einiges aus den Fehlern der letzten Platte gelernt hat. Die Schmier (Destruction) artigen Vocals von Sebastian haben einen großen Schritt gemacht, auch wenn die Nähe zu Schmier arg gekünstelt wirkt und auf Dauer einfach die guten Ideen fehlen. Musikalisch geht es auch in die Destruction Richtung, aber vor allem Jan-Peter am Schlagzeug macht einen verdammt guten Job. Da ist Power dahinter und er hat auch die oft benötigten kleinen Ideen, die die Songs lebendiger machen. Schon das Eröffnungsdoppel DRIVEN BY ILLUSION und HATE PREACH ist gewaltig und dürfte keinen Thrasher enttäuschen. Hier wird gerifft bis der Teufel kommt und hier passt auch alles zusammen. So dürfte es auch international etwas an Aufsehen möglich sein. 5-0-1 hat einen tollen Refrain und MONDAYS FOR MURDER ist ein geiler Thrash Metal Song. Zum Schluß hin fehlt dann aber etwas die Klasse der Songs und es wirkt auf mich, wenn man einfach die CD "vollkriegen" wollte. Ein old school 40 Minuten Album hätte hier sicherlich mehr Punkte bekommen. Aber gut - es ist eine große Überraschung, was Eradicator hier vollbracht haben. Cover ist sehr gelungen - angefertigt von Mario Lopez. Der Sound von Sebastian Levermann (Orden Ogan) passt. Live sicherlich ein Abriss. 
 
Genre: Thrash
Musik: 7
Sound: 8
Info: 10 Songs / 47 Minuten
VÖ: 23.07.2021 CD & Vinyl
 
 
 
GODSLAVE  -  POSITIVE AGGRESSIVE   Metalville
 
 
Godslave zusammen mit Eradicator. Das hatten wir schon einmal vor 3 Jahren und damals waren Godslave eine gute Nase vor Eradicator. Jetzt wieder das gleiche Doppel...mag man denken was man will. Godslave zimmerte vor drei Jahren REBORN AGAIN in den Underground und auch hier muß man sagen (wie auch bei Eradicator), dass die Band keine nachhaltige Musik geschaffen hatte. Außerdem wirkte das Cover zu überladen und die CD zu voll. Da war einfach zu viel in allen Belangen dabei. Auch hier gibt es jetzt einen Deal mit Metalville und die Band überrascht mich dieses Mal. Die Songs wirken sehr ausgereift und immer auf der Suche nach einem Mitgrölpart (für Thrash Metal Verhältnisse), der sicherlich bei Konzerten 100%ig funktionieren wird. Die Band hat aus ihren Fehlern gelernt, hat sich auf die Stärken (die ja immer vorhanden waren!) konzentriert und ein Album eingespielt, dass einfach nicht zu lang ist und in den 43 Minuten einfach liefert. Schon der Opener HOW ABOUT NO? eignet sich gut zum mitschreien (was hier Britta Görtz aus tiefster Seele tut) und der sehr positive Titelsong (so klingt er auch - thrashig, aber positiv) zeigt das ausgereifte Spielverständnis der Band. STRAIGHT FIRE ZONE lebt dann wieder von seinem eingängigen Refrain. FROM DRIVEN lebt vom druckvollen Midtempo. Ein Ausreißer ist FLAP OF A WING, der vom üblichen Thrash Sound weg geht. Spätestens bei I AM WHAT IS kommt wieder das gute alte Thrash Metal Feeling auf, was an neuere (und schwächere!) Overkill erinnert und hat mit Damir Eskic (Destruction) ein Gastsolo parat. Die Band variiert ihre Songs und bringt hier und da wieder ein paar Breaks ein, die das Album durchgängig interessant halten. Auch Thomas Pickard an den Vocals hat seinen Stimmumfang beträchtlich vergrößert und liefert einen super Job ab. Besser waren Godslave musikalisch und gesanglich noch nie. Der Band ist hier sicherlich ein Ausrufezeichen im (zumindest) deutschen Thrash Bereich gelungen. Das Artwork ist diesmal auch stimmiger und geht etwas von dem kindlichen Vorgängerwerk weg. Gut. 
 
Genre: Thrash Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 10 Songs / 43 Minuten
VÖ: 23.07.2021 CD & Vinyl
 
 
 
MONDO GENERATOR  -  LIVE AT BRONSON    Heavy Psych Sounds
 
 
MONDO GENERATOR ist die Band von Stoner Rock Legende Nick Oliveri, der nach endlosen Kleinlabel-VÖs bei Heavy Psych Sounds seine Heimat gefunden hat und seitdem dort seine musikalischen Vermächtnisse an die Öffentlichtlichkeit bringt. Seine ganzen Soloscheiben wie auch die Mondo Generator VÖs sind in meinen Augen ziemlich durchwachsen. Oft verzettelt er sich oder kommt nicht auf den Punkt und bisher sind meist zu viele "Ausfälle" auf den regulären Scheiben. Aber nun gibt es eine Liveaufnahme kurz vor dem Corona Lockdown, aufgenommen am 13. Februar 2020 im Bronson Club in Ravenna (Italien). Und nachdem Nick mit seiner neuen Band STÖNER langsam wieder zu alter Stärke zurückfindet, gibt es hier ein fettes Live-Album, dass alle Hits von Mondo Generator und zusätzlich einige Kyuss und Queens of the Stone Age Klassiker zum besten gibt. Für mich war Nick immer ein wichtiger Bestandteil von Queens of the Stone Age und die Alben ohne ihn konnten die Klasse nicht halten. Am Livealbum merkt man die fehlende Klasse der Mondo Generator Longplayer nicht, den hier wird ein Hit nach dem anderen in die tobende Menge geworfen und es ist erfreulich, dass er nicht die ganzen Hits seiner alten Bands in den Zugabenblock stellt, sondern wild in die Setlist einbaut. So findet man MG Hits wie Nowhere Man oder 13th Floor neben QOTSA Klassikern GONNA LEAVE YOU oder MILLIONAIRE und Kyuss Granaten ala ALLENS WRENCH und GREEN MACHINE. Stoner Fans sollten zuschlagen. Diese Livealbum macht Spaß - für alte und aktuelle Fans des Monsterbassisten!
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 18 Songs
VÖ: 2.7.21 / CD und Vinyl
 
 
 
HIPPIE DEATH CULT  -  111    Heavy Psych Sounds
 
 
Auf dem kleinen dänischen Label CURSED TONGUE RECORDS erschien 2018 das Debüt Album der Portland Band! Und da es dort unterzugehen drohte, hat sich jetzt Heavy Psych Sounds aus Rom der Band angenommen und veröffentlicht (zusammen mit dem 2. Album) das Debüt noch einmal als LP und CD. Und ja - das war dringend nötig. Diese Band muss gehört werden von der großen weiten Welt! Lange habe ich nicht mehr so gute, eindringliche und toll komponierte Musik gehört wie von Ben Jackson (Vocals / Keys), Laura Philips (Bass), Eddie Brnabic (Guitar, auch produced, engineered, mixed and mastered durch den guten Eddie!) und Ryan Moore (Drums). Und hier sitzt jede Note und jeder Ton. Es gibt schon lange nicht mehr so viel Musik, die wirklich einen Eindruck hinterlässt. Das ist eine Perle und ich hoffe, dass die Band bald die großen Bühnen rockt. Dunkle, schleppende Riffs treffen bei SANCTIMONIOUS auf Psychedelic-Leadgitarren und werden durch den dicken Bass/Drum Beat untermauert. Und Ben ist mit seiner klaren Stimme am richtigen Ort. Da passt einfach alles! Und es kommt noch besser. BREEDER`S CURSE wird getragen von einem Hammer-Gitarrenriff und überragenden Vocals. Das drückt, das rockt, das geht nicht besser im Stoner / Doom Bereich! UNBORN besticht durch ein großartiges Solo und doomige Parts und mit dem folgenden MRTYU gibt es etwas "Pause" mit einem akustischen Instrumental. Danach kommt PIGS, ein Stoner Rock Song der Sonderklasse; anders als die anderen Songs, aber nach dem kurzen Instrumental sehr passend. TREEHUGGER ist Doom der Sonderklasse und wird wieder von den eindringlichen Vocals von Ben getragen! Großartige Nummer - FETT! BLACK SNAKE beschließt dann mit einer Spielzeit von 9 Minuten das Album und hier wirft die Band noch einmal alles in einen Topf: Classic Rock, Psychedelic, Hard Rock, Stoner und Doom Metal. Großartig! Das neue Album CIRCLE OF DAYS ist anders...aber auch großartig. Aber das Debüt -  für mich ein Album des Jahres!!!
 
Genre: Doom / Stoner Metal Rock
Musik: 10
Sound: 9
Info: 7 Songs / 43 Minuten
VÖ: 21.05.2021 / CD & LP
 
 
 
HIPPIE DEATH CULT  -  CIRCLE OF DAYS   Heavy Psych Sounds
 
www.heavypsychsounds.com
 
Das zweite Album des Portland Vierers bringt uns 5 lässige Nummern, die irgendwo zwischen 70s Rock, Grunge, Stoner und Doom Metal anzusiedeln sind und einen starken Eindruck hinterlassen. Das Vorgängeralbum "111" von 2019 war einen Tick "fuzziger" und hatte mit BREEDERS CURSE einen Superhit auf dem Album. Auf CIRCLE OF DAYS fehlt dieser über allem strahlende Song etwas. Aber das Album besticht halt durch sein "Ganzes". Schon der siebenminütige Opener RED MEAT TRICKS umfasst alle Spielarten der Band perfekt. Heavy, eindringlich, getragen, ruhige Momente. Und über allem steht die sehr klare Stimme von Ben Jackson, der auch für die Keyboards zuständig ist. Man kann fast von einer spirituellen Aura sprechen, die die Songs vermitteln. HORNET PARTY und WALK WITHIN` folgen in gleicher Eindringlichkeit, sind aber noch dunkler als der Opener und wenn Bassistin Laura Philips noch die Backing Vocals beisteuert, hat man das Gefühl von Alice in Chains im Hinterkopf. Der zehnminütige Titelsong umfasst dann das ganze Können von Hippie Death Cult und vermittelt ein wohliges Gefühl. Fette Grunge Riffs, Doom Riffs, Lavasolos. Stark! Und mit EYE IN THE SKY gibt es sogar etwas Southern / Black Label Society Touch im Sound der Band. Die A Seite besticht mit dem starken Opener, dem ruhigen dritten Song und dem überragenden HORNET PARTY ein Riff-Feuerwerk der Extraklasse. Die B-Seite hat die beiden 10 minütigen Songs zu bieten. Das Artwork ist stimmig und simpel, passt aber perfekt zum organischen Sound der Band. Großartige Band, die jeder Musikliebhaber gehört haben sollte! 
 
Genre: Rock
Musik: 10
Sound: 9
Info: 5 Songs / 38 Minuten
VÖ: 21.5.2021 / CD & Vinyl
 
 

DEMON INCARNATE  -  LEAVES OF ZAQQUM    Metalville Records

 

www.metalville.de

www.facebook.com/demonincarnatemusic

 

Aus Deutschland kommt eine gute Band, die sicherlich dank METALVILLE RECORDS gegenüber ihren Scheiben auf FDA Rekotz noch einmal einen neuen Schwung an Hörer/innen dazubekommen kann. Natürlich steht weiterhin die tolle Stimme von Lisa Healey im Mittelpunkt. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Die Musik ist ein guter Mix aus Doom und 70er und Stoner Rock, nicht herausragend gut, aber im oberen drittel angesiedelt; aber ohne Lisa, da müssen wir mal ehrlich sein, wäre das alles nicht so eindringlich. Die Band ist sich dieser Tatsache sicherlich bewusst und lässt ihrer Frontfrau viel Platz für Melodien und außergewöhnlichen Momenten. Die Band um "Chef" Jan Paul, der mit Drummer Kai und Lisa das Album zu dritt eingespielt hat (Matz/Bass und Donny/Guitars kamen erst nach der Produktion zur Band), ist es gelungen - noch mehr als auf den guten Vorgängeralben - einen guten old school Sound der Marke Black Sabbath, Candlemass, Obsessed zu entwerfen und über das ein oder andere Riff freut man sich sehr. Der Opener IN DISGUISE kommt gleichmal fett und mit starkem Riffing daher bevor  THE LIARS`S TONGUE in die gleiche Kerbe schlägt. Danach wird es noch langsamer, der Doomer TO RESIST spiegelt am ehesten die großen Vorbilder der Band im Sound wieder. Besonders hier wirken die Vocals von Lisa sehr eindringlich. Dieser Song - da passt alles perfekt! BLACK VEIL ist ein etwas schnellerer Song, der in der Mitte des Albums gut platziert ist, bevor es wieder etwas düsterer mit LUNAR MAJESTIC wird. OVER THE UNDER, SERVE THE CAUSE und GRAVE WORMS beschließen dieses Album mit drei starken Nummern. Zu erwähnen wäre noch, dass mit LONGING FOR PT. 1 & 2 zwei Zwischenstücke das Material auflockern. LEAVES OF ZAQQUM, welcher als Baum im Koran Erwähnung findet, ist auf dem ganzen Album präsent und zeigt die Band gut intern gewachsen und bereit für den nächsten großen Schritt. Die eingestreuten Keyboards von Steve Biber sind stimmig und stören nicht. Wenn die Band live aktiv ist, werden sich einige Türen für die Band öffnen - davon bin ich überzeugt. Doom Jünger müssen zuschlagen! 

 

Genre: Doom Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 10 Songs / 40 Minuten 
VÖ: 18.06.2021 / CD

 

 
VARIOUS ARTISTS - BLACK WAVES OF ADRENOCHROME   Metalville Records
 
 
Ein SISTERS OF MERCY Tribute Album mit einigen großartigen Bands. Die Sperrspitze der Gothic Szene hat ja vor allem im Metallager einige namhafte Anhänger (Paradise Lost, Mille) und hier findet man einige sehr sehr gelungene Coverversionen der Gothic Meister. Auf dem Sampler befinden sich seltene und gesuchte Versionen einiger der bekanntesten Sisters Klassiker in neuem Gewand. Und hier hat man auch die ganz großen Bands der Metal- und Gothicszene verpflichten können. Das Album ist durchgängig gelungen und einige Vorträge stechen auch heraus (Paradise Lost, Deadlock, Kreator, Dan Swanö). Das Artwork ist sehr gelungen und die Aufmachung sehr gut; mit vielen Bildern und Informationen zum Song (Erscheinungsjahr, wo erhältlich etc). So soll das sein! Alles richtig gemacht Metalville. Dann hier zu den Songs: FROWN (Heartland) / ATROCITY (More) / IN EXTREMO (This Corrosion) / PARADISE LOST (Walk Away) / CRADLE OF FILTH (No Time to Cry) / DEADLOCK (Temple of Love) / NERGREEN (More) / MARYSLIM Feat JYRKI 69 (This Corrosion) / DAEONIA (Alice) / KREATOR (Lucretia my reflection) / CADVEROUS CONDITION (Floorshow) / DAN SWANÖ (Lucretia my Reflection) / DREADFUL SHADOWS (1959) / CREMATORY (Temple of Love) und CO BOX mit Marian. Leider gibt es mit TEMPLE OF LOVE, LUCREATIA MY REFLECTION und THIS CORROSION 3 Songs in doppelter Ausführung, was den Hörgenuss etwas behindert; da hätte man evtl. auf andere Songs zurückgreifen können. Sisters of Mercy Fans sollten sich diese fast immer interessanten Interpretationen auf jeden Fall mal anhören - Fans der oben genannten Gruppen sowieso, weil vor allem KREATOR, DAN SWANÖ, PARADISE LOST und DEADLOCK wahre Perlen daraus machen. 
 
Genre: Gothic 
Musik: 8
Sound: 8
Info: 15 Songs / 67 Minuten
VÖ: 25.06.2021 / CD
 
 
STÖNER  Live in the Mojave Desert  Heavy Psych Sounds
 
 
Ihr Live Debüt gaben die neue STONER ROCK Supergroup STÖNER in der
Mojave Wüste bei einem Streamingevent. Jeder Stoner Fan sollte sich
diese Konzertreihe in beeindruckender Kulisse auf Youtube anschauen. Die
Band besteht aus den Stoner Rock Legenden Brant Bjork (Gitarre, Gesang)
und Nick Oliveri (Bass) sowie Ryan Gut am Schlagzeug. Heavy Psych Sounds
hat das alles in einer Serie veröffentlicht (u.a. Nebula, Earthless,
Spirit Mother und Mountain Tamer) und aus dieser 5er Reihe ist das
STÖNER Live Debüt Vol. 4. Die Aufmachung ist geprägt durch ein tolles
Bild vom Event, was sehr stimmig auch zu den anderen 4
Veröffentlichungen zählt. Und musikalisch gibt es endlich einen Kyuss
Touch zurück. Die Gitarre hat genau das, was man an Kyuss so geliebt hat
und der Bass von Nick macht diesen Extrapunch aus, der schon QOTSA und
KYUSS von der Menge abgehoben hat. Der Groove von Nick und Brant ist
einmalig und manches erinnert auch an die seeligen Kyuss Großtaten, was
vor allem am fetten Riffing der zwei Legenden liegt. Gesanglich wirkt
Brant auch um 100% aktiver als auf seinen teilweisen behäbigen
Soloscheiben. Das rockt, das kickt, das macht unheimlich Freude! Und die
Songs sind ohne Durchhänger stark. RAD STAYS RAD ist ein gutes Beispiel
für den dicken KYUSS Einfluss und vor allem das groovige STAND DOWN
rockt unheimlich und klingt frisch. THE OLDER KIDS ist einfach perfekter
Stoner rock. Vielleicht liegt es an der Location?  Der 13minütige
TRIBE/FLY GIRL beschließt die kurze aber intensive Liveshow und macht
wirklich Lust auf mehr Musik der 2 Legenden. Beide sind ja (zumindest in
meinen Augen) mit ihren Soloversuchen eher durchwachsen, aber das hier -
das hat Potential für was langfristiges und großes! Der Sound ist
großartig und die Band hat viel Spaß, was man der VÖ anhört. Gibt es als
CD und LP wie die ganze Reihe über das italienische Label! PFLICHT!
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 7 Songs / 46 Minuten
VÖ: bereits erschienen CD LP
 
 
NEBULA  -  LIVE IN THE MOJAVE DESERT    Heavy Psych Sounds
 
 
Hier also die Vol. 2 der jetzt schon einmaligen und legendären LIVE IN
THE MOJAVE DESERT Streaming Reihe (unbedingt auf Youtube reinschauen!).
Nachdem schon das STÖNER Debüt total überzeugt gibt es hier nun die
göttlichen NEBULA, die unter Vol. 2 ihr Set in der beeindruckenden
Kulisse der Mojave Wüste den Fans darlegen und bringen mit ihrem Sound
natürlich genau das Feeling rüberbringen, was man für so eine
(gigantisch aufgemachte) Veranstaltung braucht. Eddie Glass und seine
Mannen sind natürlich Vollprofis und Wegbereiter für die Stoner Szene;
starten auch gleich mit dem Bandhit TO THE CENTRE und zeigen sofort
allen neuen Bands, wie Stoner Rock US-Style richtig, emotional,
eindringlich und perfekt gespielt wird, bevor es mit MAN`S BEST FRIEND
und dem genialen GIANT weitergeht. Die Band kann natürlich aus einer
großen Discographie auswählen und sucht sich folgenden Songs für das Set
aus, die alle Fans - old school oder neuere - in Entzückung versetzen
werden: CLEAR LIGHT, HIGHWIRE, WALL OF CONFUSION, TOMORROW NEVER COMES,
LET`S GET LOST, MESSIAH und PERFECT RAPTURE ein 10 Song Set, das keine
Wünsche offen lässt. NEBULA ist eine der wichtigsten Stoner Rock Bands
und das beweisen sie mit Spielfreude und Power an diesem Abend. Auch
hier gilt eine uneingeschänkte Kaufempfehlung. Am Besten natürlich das
toll aufgemachte Vinyl oder eben die klassische CD. Aber für Stoner Rock
Fans ist das ein Muss! Wie auch bei den anderen 4 Konzerten dieser Reihe
ist der Sound beeindruckend natürlich und fett.
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 10 Songs/ 48 Minuten
VÖ: bereits erschienen LP CD
 
 
HELSTAR  -  A DISTANT THUNDER    MDD Records
 
 
Das Debüt BURNING STAR und das folgende REMNANTS OF WAR katapultierte
die Texaner 1984 / 1986 an die Spitze der verheißungsvollsten Newcomer
in Sachen Power/Thrash Metal. Beide Alben gelten heute als Klassiker des
US-Metals und mit dem 1988 erschienen A DISTANT THUNDER gelang der Band
eine weitere Steigerung. Leider blieb die Band immer unterbewertet und
hatte nie den großen Durchbruch. Aber die ersten 4 Scheiben gelten heute
als gesuchte Sammlerstücke und so ist es MDD Records zu verdanken, dass
dieses Juwel wieder erhältlich ist. Herausragend ist natürlich die
Ballade WINDS OF WAR, vielleicht einer der bekanntesten Songs der Band.
Ich persönlich bevorzuge aber die fast Thrash Metal mäßigen THE KING IS
DEAD, GENIUS OF INSANITY und ABANDONSHIP. James Rivera ist hier in
Höchstform und die Gitarristen hauen einem ein Riff nach dem anderen um
die Ohren. Das ist alles höchstes Niveau, aber konnte trotz Metal Blade
damals keine Erfolge verbuchen. Da half auch die gut umgesetzte
Coverversion von HE`S A WOMAN, SHE`S A MAN nichts. Die Band bleib was
für Liebhaber (wie so viele andere Bands damals auch) und erst im Laufe
der Jahrzehnte konnte die Band zumindest etwas aus dem Legendenstatus
profitieren. A DISTANT THUNDER ist sicherlich ein Highlight in der
langen Geschichte der Band und sollte jeden US Metal Fan wärmstens ans
Herz gelegt werden. Zuschlagen! Den auch der Sound ist sehr druckvoll
und heavy. Ein Meisterwerk!
 
Genre: US Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 9 Songs / 43 Minuten
VÖ: 21.05.2021 / CD
 
 
 
HELSTAR  -  NOSFERATU    MDD Records / Alive
 
 
Das vierte Album der Texanischen Power/Thrash/Speed Metal Band HELSTAR
gibt es nun als Re-Release auf dem symphatischen MDD Label von Markus
Rösner. Und MDD kann Stolz sein, so einen Klassiker in seiner Vita
stehen zu haben. Auf Linernotes oder Extras wurde verzichtet, was ja
auch nicht immer sein muß. So hat man das Album in den Händen, wie es
damals vom Künster geplant war. Auch das 4. Album hielt die Klasse der 3
Vorgängerscheiben, auch wenn sich der Sound in Nuancen in eine etwas
technischer Richtung der Band entwickelt hat. Aber natürlich ist der
HELSTAR Sound weiterhin das tragende Glied in der Musik, aber die Band
traute sich das erste Mal an eine Art Konzeptalbum über Vampire. Waren
die Vorgängeralben noch von einigen Hits bestückt, besticht dieses Album
in seiner Komplexität und Geschlossenheit und gibt so ein hervorragendes
Grundgerüst für das Vampirthema des Albums. Neben den tollen Riffs und
Gitarrenduellen von Larry Barragan und Andre Corbin (herausragend das
Instrumental PERSEVERENCE AND DESPERATION) ist es natürlich James
Rivera, der mit seinem atmosphärischen Gesang auf der Scheibe Gänsehaut
verbreitet. Früher war mir der Gesang nicht "hart" genug, mittlerweile
schätze ich ihn aber sehr und seine Art passt perfekt zu den
Blutsaugergeschichten auf dem Album. Die Band schafft es durchgehend zu
fesseln und eine Atmosphäre aufzubauen. Vor allem die Halbballade THE
CURSE HAS PASSED AWAY oder BENEDICTION oder das starke Eröffnungsdoppel
BAPTIZED IN BLOOD und RHAPSODY IN BLACK sind Meisterwerke des harten
US-Metals. HELSTAR hat nach NOSFERATU sicherlich auch noch gute bis sehr
gute Alben veröffentlicht, aber NOSFERATU ist so der Abschluss der
starken erste Phase der Band. Ein Konzeptalbum, dass sicherlich in
keiner Sammlung fehlen sollte.
 
Genre: Power / Thrash Metal
Musik: 9
Sound 8
Info: 11 Songs / 43 Minuten
VÖ: 21.5.2021 / CD
 
 
 
BAND OF SPICE  -  BY THE CORNER OF TOMORROW    Scarlet Records
 
 
Der gute alte SPICE (Christian Sjöstrand), Sänger der ursprünglichen SPIRITUAL BEGGARS, MY REGIME und bei KAYSER sollten den meisten Musikliebhabern ein Begriff sein - zumindest im Underground hat er sich über die Jahre eine treue Fangemeinde und Anerkennung erarbeitet. Bei seinem Soloprojekt BAND OF SPICE ist er an der Gitarre und am Gesang zu hören und bildet mit Bassist Alexander Sekulovski und Schlagzeuger Bob Ruben als Trio die BAND OF SPICE. Das 2017 Album "Shadows Dancer" war genauso abwechslungsreich wie die aktuelle Platte - d.h. sie pendelt zwischen einigen Stilen hin und her und lässt eine klare Richtung nur erahnen. Okay, den Sound seiner beiden Hauptbands imitiert er nicht (würde ja auch keinen Sinn machen) und so gibt es eine Mischung aus klassischem HArd Rock und Heavy Metal, natürlich alles mit etwas Stoner Rock angereichert.... die ersten Ozzy Platten, die mittlere Black Sabbath Phase und die Dio Soloscheiben sind soundmäßig vielleicht eine Orientierung und das zeigt sich in den Opening THE FADING SPOT und CALL OUT YOUR NAME gut wieder. Aber es gibt eben auch bluesiges wie den Titelsong oder das akustische instrumental TEHOM. Oder das ruhige Finale REWIND THE WIND, eine melancholische Ballade. Es tut gut, die Stimme von Spice wieder zu hören und die Scheibe dürfte allen Heavy Metal Fans gefallen, auch wenn es den ein oder anderen Hit noch gebraucht hätte, um richtig Eindruck zu hinterlassen.
 
Genre: Hard / Heavy Rock
Musik: 7
Sound: 8
Info: 9 Songs
VÖ: 26.3.2021
 
 
 
AGAINST EVIL  -  END OF THE LINE    Doc Gator Records
 
 
Die Geschichte hinter AGAINST EVIL ist eine ganz besondere, die den Zusammenhalt und die Unterstützung in der Heavy Metal Szene wieder einmal verdeutlicht! Die indische Band wurde von der Facebook Gruppe "Heavy Metal Fans" entdeckt, das zweite Album ALL HAIL THE KING veröffentlichte dann das schweizer Kultlabel Doc Gator und AGAINST EVIL wurde durch die Unterstützung der Facebook Gruppe auf eine ausgedehnte Europatour geschickt, die mit dem Turock Open Air sogar einen angesehenen Höhepunkt erfuhr. Durch ganz viel Eigeninitiative und Unterstützung der Facebook Mitglieder erlebte die Band eine unheimliche intensive Zeit bei ihrem ersten Besuch in Europa und hat die 4 jungen Herren haben sich sehr viele Freunde gemacht. Doch kommen wir zur Musik. ALL HAIL THE KING war ein sehr gutes Album, aber auch mit der ein oder anderen "Länge", das den Gesamteindruck auch teilweise etwas geschwächt hat. Als Labeleinstand aber eine super Sache und alle waren gespannt auf das neue Werk der sympathischen jungen Herren. Zuerst fällt wieder einmal das sehr gelungen Artwork und die stimmige Aufmachung der Scheibe auf. Außerdem wird schon nach wenigen Sekunden klar, das die Produktion alles niederwalzt. Aufgenommen wurde in Indien, gemischt und gemastert in Italien von Simone Mularoni. Was hat sich geändert zum Vorgängeralbum? Zuerst ballert John an den Drums unheimlich geil und ist sicherlich einer der besten neuen Drummer und braucht sich nicht hinter den angesagten Größen der Szene zu verstecken! Dann hat Siri seine Vocals noch einmal verbessern können und klingt jetzt kraftvoller und ausgereifter. Sravan und Shasank an den Gitarren haben ja schon vorher hochklassige Licks und Riffs und Solos abgeliefert und haben ihren Stil verfeinert. Das ist denke ich der größte Schritt der Band: die Songs wirken kompakter und zugänglicher und mit gut 40 Minuten hat man sich dieses Mal auf die stärksten 8 neuen Songs (plus ein Re-Recording von WAR HERO) konzentriert und somit ein kompaktes und intensives Album erzwungen. END OF THE LINE startet mit THE SOUND OF VIOLENCE, einen astreinen Thrasher der Sonderklasse mit super Vocals von Siri, starken Riffs und einer unheimlichen Wucht von Seiten der Drums. SPEED DEMON ist vielleicht der stärkste Song auf dem Album und ein absoluter Brecher. Bei OUT FOR BLOOD gibt sich niemand geringeres als Billy Sheehan die Ehre und der Song nimmt das erste Mal etwas Wind aus den vollgepumpten Segeln. END OF THE LINE ist ein gelungener Titelsong mit einer starken Hookline, die Live sicherlich von einigen Kehlen mitgesungen wird. SWORD OF POWER ist ein guter Mix aus alten 80er Metal und überzeugt mit den gelungen Backing-Vocals von Sravan. METAL OR NOTHING wird dann sicherlich die Bandhymne werden, obwohl das für mich der schwächste Song auf dem Album ist, da er im Gegenteil zu den anderen Songs steht und zu vorhersehbar geworden ist. Dafür gibt es mit FEARLESS danach wieder voll auf die Mütze. Musikalisch ist da schon alles super (auch vorher gewesen), aber ich denke den größten Schritt für eine internationale Karriere (oder Aufmerksamkeit) hat sicherlich Siri an den Vocals gemacht. Da hat ihm wohl die Tournee geholfen, sich zu verbessern. Die Vocals wirken wirklich auf den Punkt und werden durch die Backings von Sravan noch fetter. Der Bonus Track WAR HERO ist vom Debüt Album von 2015 (FATAL ASSAULT) und ist ein guter Midtempo Banger, der einen guten Brückenschlag zum Debüt macht. Die Inder haben mit dem Drittwerk eine große Überraschung (so einen großen Schritt hätte ich der Band nicht zugetraut) geliefert und werden hoffentlich mit dem Album international viel Anerkennung bekommen. Und vielleicht schafft es die Supporter Gruppe ja, eine zweite Tour auf die Beine zu stellen! Heavy und Thrash Metal Fans müssen hier zuschlagen! Pflichtkauf!
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 9 Songs / 38 Minuten
VÖ: 14.05.2021   
 
 
 
HELLAMOR  /  RED STONE CHAPEL  -  MAJOR LEAGUE HEAVY ROCK   Go Down Records
 
 
Eine wunderschön aufgemachte Vinylscheibe (in 300x blau und 300x rot erhältlich) erreichte uns da aus dem wunderschönen italienischen Städtchen Treviso, welches durch seine vielen Kanälen bekannt ist und einen schönen Ausgleich zum überlaufenen Venedig darstellt. Go Down Records haben schon einige Stoner Rock Bekanntheiten veröffentlicht (Yawning Man, Fatso Jetson, Karma To Burn, Vibravoid) und bringen uns jetzt wie zu der guten alten Zeit des Stoner Rocks (so um die 2000er rum) eine tolle Split. Das Artwork ist mehr als gelungen und sticht sofort ins Auge und wurde auf einen hochwertigen Karton gedruckt. HELLAMOR machen den Anfang und 2/4 der Besetzung dürfte einigen noch bekannt sein - es handelt sich hier um Ralf und Adrian von CALAMUS. Ralf hat mit seiner außergewöhnlichen Stimme CALAMUS geprägt und auch hier ist es Ralf, der den 4 Songs einen Extrakick gibt. Die Musik wird dominiert von Ninos starken Riffs, die einen old-school Heavy Metal / Hard Rock Einfluss haben. FALLEN SAINT startet mit starken Gitarrenriffs und guten Black Sabbath Worshipping und geht gleich gut ins Ohr, bevor das groovige HOURGLASS noch eine Schippe draufsetzt. Die Gitarren drücken gut und Ralf veredelt den Song mit einer starken Gesangsperformance. Der Drum-Groove von Adrian am Anfang von I CAN HEAR IT explodiert dann gleich zu Beginn mit einem starken Gitarrenriff und ist mit seinem starken Refrain eines der Höhepunkte auf dem Album und wird nur noch von NEVER TAUGHT ME übertroffen, das ein richtiger Hit geworden ist. Das Material ist eine rießige Steigerung zu den letzten Hellamor Outputs und vor allem Ralfs Gesang hat noch einmal an Klasse dazugewonnen. Und auch Nino tut mit seinem Riffs und seinen ausgeklügelten Solos den Songs sehr gut. HELLAMOR sollte mit diesen Songs auf jeden Fall einen dicken Eindruck in der Heavy Landschaft hinterlassen! Mit RED STONE CHAPEL wird es dann (leider) schwierig. RED STONE CHAPEL setzen erst einmal 2 hammergeile Songs auf Vinyl fest, die einen wirklich mit offen Mund zurücklassen! Das soll aus Deutschland kommen? Hier erweist sich neben den 3 (!!!) Gitarristen vor allem Sänger Dimi als großes Plus (und später auf den Livesongs leider als ganz ganz großes Minus) und bringt der Band mit seinem Stil in die Nähe von Southern, Blues Sounds - alles klingt sehr sehr amerikanisch! Die 3 Gitarristen, die hier ein Feuerwerk an Riffs und Ideen abliefern, erinnern vom Stil her an die guten Alabama Thunderpussy, Five Horse Johnson oder Fireball Ministry. Hut ab - wirklich! Ihr Opener THE PAPER KING ist gleich einmal ein Hit und mit der beste Song auf der VÖ. PROGRESS IN WORK setzt danach den eingeschlagen Weg fort und kann auch überzeugen. Also ein ganzen Album von den 6 Jungs wäre sicherlich sehr sehr interessant! Leider machen die beiden Live Songs dann den guten Eindruck wieder zunichte und kosten der Gsamtbewertung der Veröffentlichung sogar einige Punkte...ja, leider. GENIUS JUNCTION und THIEVES IN THE ATTIC klingen wie ein Mix aus Clawfinger und H-Blockx, was vor allem an dem live unterirdischen Gesang liegt. Soll das Rap sein? Leider kann das Material zu keiner Zeit mit den 2 Studiosongs mithalten und die Band hat sich damit sicherlich keinen Gefallen getan! Das klingt alles ziemlich unprofessionell. Aber gut,  zumindest die 6 Studio Track überzeugen vollständig und somit gibt es hier eine absolute Kaufempfehlung. 
 
Genre: Heavy Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 8 Songs / 40 Minuten
VÖ: 09.04.2021
 
 
EXODUS  -  ANOTHER LESSON IN VIOLENCE   MDD Records
 
 
Exodus waren mit die erste Band, die diesen brutalen Thrash Metal
fabrizierte und war leider mit ihrem Debüt Album etwas spät dran.
Trotzdem gilt Bonded by Blood für viele Thrash Metal Fans als das beste
Thrash Album aller Zeiten. Das Album hat damals wirklich an
Geschwindigkeit und Brutalität alles übertroffen. Nachdem das zweite
Album fürs Studio eingeprobt und vorbereitet wurde, kam für einige Fans
der Schock. Die Band trennte sich von Sänger Paul Baloff und ersetzte
diesen durch den Legacy (danach Testament) Sänger Zetro, der auch dann
das zweite Album einsang. Ich habe mich sehr oft in meiner Jugend
gefragt, wie hätte PLEASURES OFTHE FLESH mit Bailoff geklungen. Hier ist
die Antwort mit einem der intensivsten und besten Live Alben überhaupt!
MDD Records hat sich die Rechte für den Re-Release gesichert und
schmeißt dieses Meisterwerk noch einmal auf den Markt. Im Jahre 1997 gab
es mit Paul Baloff eine Re-Union Show in San Francisco im
Original-Lineup und diese VÖ fängt so alles ein, was die damalige Bay
Area Thrash Szene ausgemacht hat. Andy Sneap hat dazu auch den perfekten
Sound eingefangen! Das euphorische Publikum trägt die Band durch 12
Klassikerder ersten beiden Alben plus den Demosong "Impaler" (noch von
Kirk Hammett mitgeschrieben, bevor er zu Metallica wechselte), der hier
zum ersten Mal offiziell erhältlich war! Neben den Klassikern vom Debüt
(Bonded By Blood, Exodus, And than there were none, Piranha, Deliver us
to Evil, No Love, A Lession in Violence und das unverzichtbare Strike of
the beast als Rausschmeißer) gibt es zum ersten Mal Pleasures of the
Flesh, Seeds of Hate, Brain Dead vom Zweitwerk mit Paul an den Vocals
und ja, die Songs wirken rauher und intensiver als mit Zetro (nicht
falsch verstehen - ich bin ein großer Fan von Zetro und mag auch seine
Exodus Alben!). Das große Plus dieser VÖ ist die intensive Stimmung, die
hier eingefangen wurde. Der totale Abriss, den man vom Gefühl her fast
beiwohnt. Es gibt keine schwache Sekunde auf dem Album und die 75
Minuten reißen einen regelrecht mit. Im Booklet gibt es einen Nachruf
auf den 2002 verstorbenen Paul und Livefotos und intensivieren den
Eindruck der Musik. MDD hat hier ein Juwel wiederveröffentlicht, dass
für jeden Thrash Metal Fan ein absolutes MUSS ist.
 
Genre: Thrash Metal
Musik: 10
Sound: 10
Info: 12 Songs / 75 Minuten
VÖ: bereits erschienen
 
 
 
OJM  -  Live at Rocket club   GO DOWN RECORDS
 
 
Was für ein schickes Gatefold mit einem starken Artwork. Das hier ist ein richtiger Hingucker und macht optisch einiges her! Und wenn man das Gatefold aufklappt, gibt es ein tolles Livefoto von der Band! Da stimmt schonmal alles. OJM aus Treviso, Italien, sind seit 1997 unterwegs im Genre Stoner Rock und haben über die Jahre das ein oder andere schicke Teil veröffentlicht. Die neuste VÖ ist ein tolles Liveerlebnis aus dem Jahre 2011 aus dem Rocket Club in bayrischen Landshut und macht so richtig Laune, vor allem jetzt, wo man auf Konzerte verzichten muss. OJM ist schon sehr früh in der Stoner Szene verhaftet gewesen und hat über das kultige Beard of Stars Label ihre frühere Scheibe veröffentlicht und auch mit Kult Musiker Paul Chain und Michael Davis von MC5 und Dave Catching (Eagles of Death Metal, QOTSA) als Produzenten zusammengearbeitet. Zuletzt veröffentlichte man auf dem eigenen GO DOWN RECORDS Label. Hier gibt es das Line-Up ihrer 5. und bisher auch letzten Scheibe (VOLCANO) live zu hören und natürlich ist der Sound sehr natürlich und sehr rauh - aber genau so soll er ja auch sein! Da gab es sicherlich keine Nachbesserungen. Die Publikumsreaktionen in dem kleinen Club sind sehr gut und somit macht das Album sehr viel Spaß. OJM überzeugen mit einer unheimlichen Stoner Wucht, aber ihre Sixties-Orgel Einschübe und die Garagen-Punk Einflüsse lassen das Werk nie langweilig werden. Und auch die etwas zahmeren Songs haben durch die intensive Livedarbietung einen knackigeren Eindruck bei mir hinterlassen. Somit bleibt das Album von der ersten bis zur letzten Minute auf einem gleich hohen und intensiven Level. WELCOME startet das Liveerlebnis bevor VENUS als eingängier Stoner Rocker überzeugt. Andrew Pozzy haut ein Riff nach dem anderen heraus und Max Ear unterlegt das mit einem fetten Stoner Groove. Stefano Paski am Bass und Piano unterstützt den guten Eindruck und David Martin ist sicherlich einer der besseren Stoner Rock Sänger. Mit VENUS ist ihm zumindest nicht nur eine sehr starke Gesangslinie geglückt! Natürlich darf der Bandhymne DESERT nicht fehlen und dieser wird auch intensiv vom Publikum gefeiert. Ansonsten gibt es 6 Songs vom damals aktuellen VOLCANO Album (Welcome, Venus, I`ll be long, Wolf, Ocean Hearts, 2012) und dazu noch HUSH, eine Coverversion von Joe South. 
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 8
Sound: 7
Info: 10 Songs / 43 Minuten
VÖ: 19.02.2021
 
 
DOZER - VULTURES Heavy Psych Sounds
 
 
DOZER!!!!! Warum gibt es die Band nicht mehr? WARUM??? Gut, Tommi macht mit Greenleaf einen guten Job, aber Dozer sind einfach unersetzlich! Alleine die Stimme von Fredrik ist einmalig in diesem Genre. Und alle Alben der Schweden sind einfach Klassiker des Genres. Ehrlich: besser geht es nicht! Vor Jahren wurde VULTURES schon digital veröffentlicht und jetzt hat sich Gott sei Dank HPS den Songs angenommen und sie als CD und Vinyl veröffentlicht. Zwar handelt es sich bei den 6 Songs (plus ein Sunride Cover) nur um Überbleibsel der letzten Scheibe (THROUGH THE EYES OF HEATHENS), aber was heißt schon nur? Die Songs haben mehr Potential als 99% aller anderen Stoner Rock Bands und sind keinen Deut schlechter als die regulären Studioalben! Warum die Band in ihrer aktiven Zeit nie den großen Durchbruch geschafft hat, bleibt mir weiterhin ein Rätsel und hat letztendlich zum Ende der Band geführt. Zwar spielt die Band hier und da noch auf Festivals (und die Wichtigkeit sieht man am Headliner Auftritt auf dem Desert Fest!!!), aber an neues Material ist wohl nicht zu denken. 2013 wurde das Material also schon veröffentlicht und überzeugt auch 8 Jahre später auf ganzer Linie. Fredrik Nordin gelingt es auch hier, unwiederstehliche Melodien zu singen und die durchweg treibenden Songs sind klassisches DOZER Material. Natürlich ist die Gitarrenarbeit von Tommi Holappa (jetzt Greenleaf) das Markenzeichen, aber schon immer war es für mich der Drummer, der die Band mit seinem Drumming und Groove von (hier) Olle Marthans den anderen Bands abgesetzt hat. Als Beispiel sind HEAD GHOSTS und TO THE FALLEN zwei Songs, die ich hier erwähnen möchte. DOZER war immer ganz dick mit den Jungs von SUNRIDE (später auch bei den überaus erfolgreichen Ghost Brigade) befreundet und so überrascht die SUNRIDE Coverversion von VINEGAR FLY nicht. Eine weitere, herausragende Band, die nie groß das Licht der breiten Masse erfahren durfte. Aber zurück zu Dozer - der Band gelingt es, hier eine eigene Note einzubringen und den Song wie einen Dozer Song klingen zu lassen. DOZER forever! DOZER!!! Bitte nehmt noch einmal ein Album auf! Die Szene braucht Euch!
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 10
Sound: 8
Info: 7 Songs / 31 Minuten
VÖ: 12.02.2021
 
 
 
KOMATSU  -  ROSE OF JERICHO   Heavy Psych Sounds
 
 
Holland! Die Großen der 00er Jahre Stoner Rock Szene kamen von dort. 35007, Celestial Season, Candybar Planet um nur ein paar zu nennen. Die holländische Szene hatte schon immer einen eigenen, herausragenden Sound und die alten Scheiben von den genannten Bands faszinieren (zumindest mich) bis heute. KOMATSU, schon seit 2010 unterwegs, haben diesen alten "Geruch der 00er Jahre", versucht aber auch, einige modernere Elemente (wenn es die im Stoner Rock überhaupt gibt...) einzubauen. Die Riffs und Licks sitzen, alles rockt nach vorne und für klassische Stoner Rock Fans dürfte auf jeden Fall die Augen leuchten. Die Band liebäugelt immer wieder mit Alternative Rock Elementen, was durchaus interessant ist, aber in meinen Augen auch etwas vom Drive der Songs nimmt. Die Band hat es aber auf jeden Fall geschafft, gute Hooklines, starke Riffs und zündende Ideen zu fabrizieren. STARE INTO THE DAWN ist typisch Komatsu und SOLITARY CAGE besitzt dann schon die erwähnten moderneren Elemente. Aber die Riffs sitzen und drücken einen in den Sessel. THE SUIT nimmt etwas die Power raus und überzeugt mit psychedelischen Einflüssen bevor der Stoner BLOOD MOON wieder alles niederrifft. Der Titelsong ist ein reiner, sehr gelungener Instrumentalsong und versetzt einen in ein Cabrio in der Wüste. BLACKBIRD groovt in bester QOTSA Manier und das orientalisch angehauchte OM beendet dieses Stoner Rock Statement. Sehr gelungenes Stoner Album aus Holland und mit Heavy Psych Sounds als neues Label dürfte die Band einen großen Schritt nach vorne machen!
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 9 Songs / 38 Minuten
VÖ: 05.02.2021
 
 
 
WEDGE - LIKE NO TOMORROW     Heavy Psych Sound
 
 
WEGDE und KADAVER....da gab es mal Gemeinsamkeiten und obwohl die einen total durchstarteten (eine der größten Hype Bands überhaupt), konnten die musikalisch stärkeren Wedge leider nicht in die gleichen Höhen aufsteigen. Ihre bisherigen Veröffentlichungen sind alle durchgängig stark und auch das neue Album auf dem römischen Label ist von vorne bis hinten großes Kino. Ihr Mix aus Classic Rock und Psychedelic und Hard Rock begeistert von der ersten bis zur letzten Minute und steckt einige hochgelobte Bands locker in die Tasche! Musikalisch erinnert vieles an Deep Purple, was vor allem an der Hammondorgel und dem Groove der Songs liegt. Natürlich ist auch hier alles an den 70ern angelehnt, aber die Band vermittelt eine Spielfreude, die ihres gleichen sucht. Der Opener COMPUTER rockt gut nach vorne und hat einige Deep Purple Ähnlichkeiten und ist ein guter und auch überraschender Einstieg. LIKE NO TOMORROW ist ein starker Song und QUEEN OF THE NIGHT ist stark von MC5 inspiriert und hat eine enorme Frische und klingt nicht wie schon 1000x von anderen Bands gehört. Das komplette Album rockt von vorne bis hinten und lässt mit AT THE SPEED OF LIFE kurz vor dem Ende noch einen absoluten Höhepunkt raus, bevor der lange Prog-Rock Happen SOLDIER ein herausragendes Album schließt. Warum KADAVER immer die Nase vorn haben, ist mir nicht zu erklären (doch....lag wohl an der Labelwahl.... Nuclear Blast vs Heavy Psych Sounds)... Geld regiert die Welt!
 
Genre: Classic Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 8 Songs / 40 Minuten
VÖ: 15.01.2021
 
 
 
ACID MAMMOTH  -  CARAVAN   Heavy Psych Sounds
 
 
Die Griechen von ACID MAMMATH beglücken uns erst einmal mit einem wunderschönen und tollen Coverartwork. Die 5 Songs von CARAVAN benötigen etwas Zeit, um sich richtig zu entwickeln. Zwar fesselt der langsame, zähflüssige Sound sofort, aber die Stimme von Chris Babalis Jr. ist, sagen wir mal, nicht 100%ig "toll"... Zu diesem Sound, der wirklich alles zerfetzt - ähnlich wie bei den göttlichen Godsnake - würde ein ausdrucksstärkerer Sänger einfach noch mehr reißen. Aber gut - spätestens mit dem 4. Song, dem Titeltrack, hat mich die Band inkl. Gesang gepackt. CARAVAN ist auch der ausgereifteste und melodischste Song auf dem Album. Der Einstieg ist mit BERSERKER in meinen Augen nicht unbedingt gelungen. Aber gut - zurück zum Album. BERSERKER und PSYCHEDELIC WASTELAND sind schleppende Doom Metal Songs, die aber keinerlei Eingängigkeit haben und somit mit vielen Längen auskommen müssen. Erst mit IVORY TOWERS und dem Titeltrack bringt man sich auf eine etwas eingängigere Seite. BLACK DUST hat dann mit die besten Vocals auf dem Album und die Melodieführung des Songs geht unter die Haut. Natürlich ist dieser Bandsound so gewollt und gehört vielleicht auch zu der Band, aber am Ende des Albums muss man trotzdem attestieren, dass so richtig nichts hängengeblieben ist. Man kann sich da in Trance hören, aber das ein oder andere herausragende Riff wäre schon wünschenswert für die Zukunft, um im Bereich Songwriting einfach noch eingängiger (was auch dieser Musikrichtung gut tut) zu werden. Den Grundsound sollte die Band gar nicht verändern, weil das ist wirklich gut gemacht. Die mit Band Vater-Sohn-Gespann an der Gitarre bringen auf ihrem dritten Album alles, was man sich wohl im Sludge/Doom Metal so wünscht. Die Produktion ist super heavy und natürlich und das Artwork wie erwähnt herausragend. Nur das ein oder andere herausstechende Songmerkmal sucht man hier vergebens. Doom Fans sollten ein Ohr riskieren. 
 
Genre: Doom Metal
Musik: 7
Sound: 9
Info 5 Songs
 
 
 
COSMIC REAPER  -  S/T    Heavypsychsounds Records
 
 
Oh....das Eröffnungsriff ist eine CATHEDRAL Hommage und lässt großartiges erhoffen, aber schon mit Einsatz von Thad Collins Stimme ist die Freude weg. Das weinerliche, unfertig klingende Organ des Sängers macht vieles der amerikanischen Band im Ansatz zunichte! Die Gitarrenharmonien und der Gesamtsound erinnert an die bereits genannten Engländer, aber die Songs kommen einfach nicht in die Pushen. Die Band aus Charlotte spielt Doom Metal, wie man ihn schon öfters gehört hat. Leider ohne großartige Höhepunkte oder Ausreißer nach oben. Der Opener HELLION zieht sich und kommt nicht richtig in (Doom) Fahrt. HEAVEN`S GATE wirkt zerfahren und ist noch öder als der Einstieg. Mit WASTELAND I und WASTELAND II gibt es dann etwas Abwechslung mit einigen guten Gitarrenläufen und Psychedelic Einflüssen, aber die Band schafft es einfach nicht, im Song Höhepunkte zu schaffen und so doomt sie einfach so "vor sich hin". Eine grundsätzlich gut zu Heavy Psych Sounds passende Band, die aber außer dem Artwork (sehr sehr gelungen!), dem Bandnamen und der sehr guten und druckvollen Produktion musikalisch nicht Punkten kann. Leider kommt die Scheibe nicht über Mittelmaß hinaus, eigentlich erreicht sie nicht einmal das.... Mit einem anderen Sänger wäre hier sicherlich mehr möglich gewesen, obwohl das nicht die einzige Baustelle der Band ist. 
 
Genre: Doom Metal
Musik: 5
Sound: 8
Info: 7 Songs 
VÖ: 19.03.2021
 
 
 
1782  -  FROM THE GRAVEYARD    Heavy Psych Sounds
 
 
Schleppender, kräftezerrender Doom Metal aus dem schönen Sardinien. Wie kann man in einem so schönen Land eine so dunkle und depressive Musik erschaffen? Das wieder einmal sehr gelungene Coverartwork zeigt die Richtung des Albums vor. Inquisition und Kreuzzüge des Mittelalters mit den ganzen Verfehlungen der Kirche. Die Band hat ihren Namen von der letzten Hexenverbrennung, die 1782 in der Schweiz stattfand übernommen. Das vor 2 Jahren erschienene Debüt Album der Band habe ich eher als unausgegoren in Erinnerung, aber jetzt hat die Band einen großen Schritt nach vorne gemacht. Der Sound hat sich nicht verändert, es herrscht noch immer schwerer, langsammer, tödlicher Doom Metal, aber der Sound wurde um Nuancen verfeinert und auch im Songwriting gibt es klare Fortschritte. Sicherlich vermitteln die Vocals von Marco Nieddu (auch Gitarre und Bass) und Francesco Pintore (Vocals) noch immer keine gute Laune, aber auch hier hat sich was getan. Und Gabriele Fancellu an den Drums legt einen fetten Groove unter die Musik. Die Produktion ist nicht sehr druckvoll, aber auch irgendwie passend. Und mit der Thematik Hexerei und Untergang gelingt es der Band in Songs wie THE CHOOSEN ONE, BLOODLINE oder PRIESTESS OF DEATH mit kraftvollen Riffs und schweren Drumming zu überzeugen. Dieser monotone Sound, der anfangs etwas ermüdend klingt, fesselt einen aber, wenn man dem Album in der richtigen Stimmung eine Chance gibt. Die richtige Musik für nachdenkliche Nächte.
 
Genre: Doom Metal
Musik: 7
Sound: 7
Info: 8 Songs / 44 Minuten
VÖ: 26.03.2021
 
 
 
THE QUILL  -  Earthrise    Metalville Records
 
 
Eine von mir seit Jahren sehr geschätzte schwedische Stoner Band kommt mit dem 9. Album zurück und ist zu meiner Überraschung stärker als je zuvor. Die Songs sind durchgängig eingängig und abwechslungsreich und rocken ohne Ende! Schon der Opener HALLUCINATE ist ein schwerer Brocken, der ganz viel Adreanalin freisetzt und schon Vorfreude auf die kommenden Liveaktivitäten macht. Danach metzelt der Stoner Rocker KEEP ON MOVING mit seinem treibenden Riff und starken Refrain, der an die geilen Celestial Season erinnert, alles nieder. So geht Stoner Rock der Superklasse! Die Riffs sind gewaltig und der Refrain geht unter die Haut. Der absolute Höhepunkt ist DWARF PLANET, der mit leisen und emotionalen Gesangslinien startet und dann in einen heftigen, schleppenden MUSTASCH - artigen Groove mündet. Ganz ganz großes Kino. LEFT BRAIN BLUES gehört mit seinem Drive und den dicken Riffs auch mit zu den besten THE QUILL Kompositionen ever! EARTHRISE stonert dann wieder gemütlich vor sich hin und ist ein Hard Rocker der Superklasse, der etwas an die Tony Martin Zeit von Black Sabbath erinnert. EVIL OMEN hat einen geilen 80er Jahre Balladen Anfang und geht in einen dicken Rocker mit fetten Riffs über, der sich auch nicht hinter Großtaten von Mustasch verstecken braucht. 21st CENTURY SKY hat etwas von 70er Jahre Hard / Progressive Rock der Uriah Heep Ära und DEAD RIVER beendet das Album mit ruhigen Tönen. Zum Ende geht den Songs etwas (minimal) die Luft aus, ansonsten hätten die ersten sechs bockstarken Songs locker die Höchstnote eingeheimst. Das Artwork ist herausragend mit seinem Sci-Fi Thema, sehr detailreich von Sebastian Jerke umgesetzt. Die Band hatte seit dem letzten (2017ner) Album einen kreativen Moment und hat 20 Songs fertiggestellt, wo man die besten 9 Songs zum aktuellen Album ausgewählt hat. Und ich muß "Danke" sagen, dass die Band das Album nicht mit 14 Songs oder 75 MInuten vollgepackt hat, denn so fesselt das Album vom ersten bis zum letzten Ton! Das Original-Line-Up mit Sänger Magnus Ekwall (Ayreon), Drummer Jolle Atlagic (Hanoi Rocks, Firebird), Gittarist Christian Carlsson (Cirkus Prütz) und Bassist Roger Nilsson (Spiritual Beggars, Firebird, Arch Enemy) erzeugt einen fetten Heavy Rock, der die Band sicherlich in die Top-Liga spülen muss! Extrem starkes Album und eine dicke Überraschung! 
 
Genre: Heavy / Stoner Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 9 Songs 
VÖ: 26.03.2021
 
 
 
 

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BLUT & SCHWEIß - SICK OF IT ALL - DIE GESCHICHTE DER KOLLER BRÜDER   IP Verlag
 
 
Iron Pages haben schon einige sehr interessante Bücher veröffentlicht, u.a. das herausragende UNITED & STRONG: NEW YORK HARDCORE - MEIN LEBEN MIT AGNOSTIC FRONT und das tolle CHOOSING DEATH. Im Zuge von UNITED & STRONG, das sich um die Geschichte der NYC Hardcore Truppe schlechthin (Agnostic Front) dreht, kommt hier ein weiteres Buch, dass sich das gleiche Thema angenommen und eine Band etabliert, die den NYC Hardcore mit jeder Pore atmet. Die Geschichte um die Koller Brüder Lou und Pete und deren Band SICK OF IT ALL ist ein kleines Meisterwerk geworden. Warum? Es liest sich in einem Guss und vermittelt eher das Gefühl eines langen und großen Interviews von den Beiden. Anders wie in anderen Büchern werden hier nicht einfach Fakten aneinander geklatscht, sondern die 2 erzählen einfach frei von der Leber davon. Das fesselt den Hörer, da es immer wieder vom anderen Einwände oder Ergänzungen gibt und der Wortwitz der Brüder sehr sympathisch und natürlich rüberkommt. Ihre offene und lustige Art ist das große Plus dieses Buches. Auch wenn es, wie auch im Agnostic Front Buch, um viel Gewalt und Kämpfe geht, sind es die Koller Brüder nie gewesen, die Streit suchten. Aber es ist auch eine Band, die sich auch mal mit dem Publikum prügelt, wenn da einige Nazis (was in Amerika wohl zur Tagesordnung bei Hardcore Shows gehört (hat)) auftauchen. Die Geschichten aus New York und den CBGB sind herzerfrischend und authentisch und die Erlebnisse hiervon zählen zu den Höhepunkten im Buch. Man fühlt sich, wie wenn man selbst dabei gewesen wäre. Die Erinnerungen an Shows / Tourneen mit Napalm Death, Nasty Savage, DRI, Sepultura etc geben einen tiefen Einblick in die oft als glamouröse Welt angesehene Scheinwelt der Fans. Und anders wie zu den Rockstars um Biohazard, die oft ihr Fett wegbekamen, herrschte zu den Urvätern von Agnostic Front immer ein gutes Verhältnis, da sich die Brüder als super AF Fans outen. Obwohl es in der Szene viel Missgunst gegenüber SOIA gab, da die Band auf einem Major veröffentlichte, hat sich die Band ihren Erfolg hart erarbeitet und ist im Gegensatz zu anderen Bands immer am Boden geblieben und hat sich nie den großen Rockstar raushängen lassen. Diese bodenständige Art hat letztendlich den Erfolg der Band beflügelt - natürlich abgesehen von ihren schweißtreibenden Liveshows. Die Brüder sind sympathisch, ehrlich, offen und sehr angenehm und tragen damit zum gelingen des Buches bei. Im Buch gibt es Hardcore authentische S/W Fotografien, aber auf einen dicken Farbblock mit Fotos wurde (gut so!) verzichtet. Tolles Buch, das nicht nur Hardcore Fans verschlingen werden. 
 
Genre: Literatur
Info: 272 Seiten 
VÖ: 26.02.2021
 
 
 
 
SOLITARY  -  THE TRUTH BEHIND THE LIES   Metalville
 
 
Thrash Metal aus England blieb immer hinten den großen Erwartungen zurück, auch Over the top Bands wie Xentrix oder Onslaught hatten nie das Following wie andere Bands. Solitary gibt es jetzt seit gut 25 Jahren und noch immer konnte die Band kein großes Following aufbauen bzw. bleibt in der Thrash Szene eher unbekannt. Das hat und hatte sicherlich auch seinen Grund in den Outputs und somit bin ich erst einmal wirklich über das neue Album überrascht. Es wird kein Klassiker werden, das gleich einmal vorweg, aber wer auf guten Old School Thrash Metal steht, wird hier sehr glücklich werden, weil sie sich einfach auf das beschränkt, was das Genre einmal ausgemacht hat. Riffs und gute Refrains. So erinnert einiges an die oben erwähnten Landsmänner und vor allem hört man den UK-Thrash Sound deutlich heraus. Natürlich gibt es auch Querverweise zu Exodus und Testament, aber grundsätzlich ist das mehr Xentrix als Exodus. Simon Efemey (Napalm Death, Paradise Lost) hat hier einen dicken natürlich Sound gezaubert und der Band den besten Output seit Gründung veredelt. Solitary schaffen es auch, viel Abwechslung in den festgesteckten Rahmen zu integrieren. I WILL NOT TOLERATE ist ein feiner Thrasher, der absolut gelungen ist. THE DARK...THE RESILIENT rifft sich die Finger wund und ABOMINATE wird mit tollen Vocals von Richard Sherrington (auch Gitarre) garniert. Andy Mellor schafft es, in CATHARSIS und DTR exzellente Riffs zu entwickeln und seine Solos sind sehr ausgearbeitet. Der abschließende Track SPAWN OF HATE rundet diese Scheibe ab. Wem die neue HEATHEN zu melodisch und soft ist, sollte hier mal ein Ohr riskieren!
 
Genre: Thrash Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 8 Songs / 37 Minuten
VÖ: 23.10.2020   
 
 
 
 
FREAKS AND CLOWNS  -  JUSTICE ELITE   Metalville
 
 
Erst vor einem Jahr gab es das Debüt Album des Astral Doors Nebenprojekts FREAKS & CLOWNS und jetzt kommt der schwedische Power Clown erneut um die Ecke. Die Aufmachung und die Optik der Band ist eher kindlich und nimmt viel vom Ernst der Sache. Außerdem ist Sänger Chrille Wahlgreen wohl nicht jedermanns Sache... Der Power Metal der Band ist flott und natürlich sehr gut gespielt, aber mir ist da auch vieles zu dick aufgetragen und zu modern. Der Opener JUSTICE ELITE geht gut ab, aber auch hier wird schon deutlich, dass die sehr aufdringlichen Vocals von Chrille mich nicht über die ganze Spielzeit des Albums bei der Stange halten können. Aber gut, wer fetten Power Metal mag, der wird an Songs wie MAN WITH THE POWER, GUARDIAN ANGELS oder dem coolen HELL YEAH seine Freude finden. Meiner Ansicht nach finden sich aber leider wie beim Debüt einige Songs, die einfach ohne zündenden Ideen auskommen und mehr als Filler wirken. Vielleicht hätten dem Album 2-3 Streichkandidaten gut getan. Astral Doors Fans werden sowieso zugreifen, Power Metal Fans, die vor modernen Einflüssen keine Angst haben, müssen natürlich auch ein Ohr riskieren, da sich auch mit ONE FOR ALL - ALL FOR ONE eine richtige Metal Hymne auf dem Album befindet. Gut gemacht, aber evtl. auch etwas übereilt - da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen. Trotzdem - anchecken!
 
Genre: Power Metal
Musik: 7
Sound: 8
Info: 12 Songs / 50 Minuten
VÖ: 16.10.2020   
 
 
 
SACRIFIRE  -  EP
 
 
Das es im Metalbereich noch einen so coolen Bandnamen gibt, der nicht vergeben ist, grenzt an ein Wunder. Hier gibt es also jetzt die Debüt EP von der Band SACRIFIRE, die letztes Jahr von Jochen Trunk (Disbelief, Gitarre/Bass) und Dirk Weiß (Warpath, Gesang) gegründet wurde und von Fab Regmann (Disbelief, Maiden united) am Schlagzeug vervollständigt wird. Unter der Regie von Corny Rambadt (Bonded, Disbelief) und Michael Mainx (Böhse Onkelz) entstanden 4 Songs, die auf den ersten Blick sehr weit weg von den 2 Hauptbands DISBELIEF und WARPATH sind, aber die heaviness und schweren Riffs zu ihrer neuen Band transportiert haben. Beim hören kommen mir immer wieder härtere Gothic Sachen in den Sinn, wie sie es in den 90er Jahren unendlich viele Combos gegeben hat. THE SEARCH startet mit einem fetten Riffing. Dicke Riffs ziehen von Anfang des Songs auf, aber der Song hat auch melodische und träumerische Teile. Dirk singt ganz anders wie bei Warpath, seine Mix aus klaren und rauhen Vocals sind gut ausbalanciert. THE SEARCH hat wirklich einen guten Drive. Der folgende AS IF YOU NEVER EXISTED war der erste Song, den Dirk und Jochen zusammen geschrieben haben und ist mit seinen 7 Minuten sehr abwechslungsreich. Die große Überraschung ist der akustische Anfang und die emotionalen und klaren Vocals von Dirk. Das hat viel von Gothic Rock und wahnsinnig viel Ausdruck. Dirks Gesang wird dann von einer melodischen Gitarrenwand untermalt und geht bis zur fünften Minuten im Mid-Tempo durchs Ziel, bevor die Band noch einmal einen Batzen Metal drauflegt und den Song nochmal aufleben lässt. Der größte Hit dürfte auf jeden Fall das vorab veröffentlichte BROKEN sein. Hier drücken die Gitarren in mächtiger Metal Manier und zeugen von der wohlbekannten Disbelief Wucht und erneut sind Dirks Vocals sehr aufdringlich. Trotzdem kommen hier die Melodien nicht zu kurz und der gothic-artige Strophenteil erzeugt Gänsehaut. Großes Kino! UNTIL WE DIE beschließt die EP mit einem erneut recht getragenen Song und sehr starken klaren Gesang von Dirk. Der Song ist keine Kopie, hat aber vor allem musikalisch viel von harten und alten Paradise Lost. Also die Band hat auch produktionstechnisch nur das Beste an Land gezogen und die EP überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde. Nicht nur Disbelief und Warpath Fans müssen hier ein Ohr riskieren, wer auch guten Gothic Metal aus den 90ern steht, der wird hier absolut glücklich werden. Sehr überraschender Release, der auf mehr hoffen lässt! SUPPORT!!!!
 
Genre: Gothic Metal
Musik: 8
Sound: 9
Info: 4 Songs
VÖ: 15.9.2020    
 
 

NUCLEAR  -  MURDER OF CROWS    Black Lodge


www.facebook.com/nuclearcl

Nuclear aus Chile sind mit ihrem 6. Album zurück und bringen über das schwedische Label Sound Pollution / Black Lodge ihr bis dato bestes und ausgereiftestes Werk an den Mann / die Frau. Nach einem Akustikgitarren Intro in bester Metallica Manier bringt schon der Opener MURDER OF CROWS ein geiles 90er Feeling zurück, dass an die besten, lang samen Sepultura Sachen erinnert. Der Song hat eine schwere, die ich lange nicht mehr gehört habe bevor der Song in der Mitte Slayer-artig explodiert und sich zu einem starken Headbanger entwickelt. Die Gitarrensolos von Sebastian Puente und Francisco Haussmann haben fast Slayer Qualität! NO LIGHT AFTER ALL ist purer old school Thrash und erinnert an die guten mittleren Slayer. Mit WHEN WATER THICKENS BLOOD wird das Tempo herausgenommen und durch diesen fiesen Doomer (starkes Riffing mit einem schnellen kurzen Mittelteil!) bringt man unheimlich Abwechslung zwischen die ganzen Thrasher. ABUSADOS hat etwas von groovigen Slayer zu deren Blütezeit, bevor der Refrain eher in die Sepultura Richtung geht. Ganz schnelles Zeug gibt es mit MISERY INC. oder HATETREND oder USELESS TO MANKIND, aber auch das groovige, im Mid-tempo gehalten Material wie das erwähnte WHEN WATER THICKENS BLOOD sticht heraus! Und mit FACING FORWARDS YOU ist der Band mit dem starken Opener zusammen ein echter Thrash Hammer gelungen! Killer Track! Herauszuheben ist die stimmige Produktion und das tolle Cover mit der starken Aufmachung des Booklets. Die Band ist sehr viel auf Tour und laut Info die most active band from south America. Glaub ich sofort. Eine sehr gelungen Thrash Metal Scheibe, die gute Erinnerungen an die 90er weckt und alle Slayer, Sepultura und Exodus (Riffing) Fans glücklich machen dürfte! Und vor allem FRISCH und NATÜRLICH klingt!

Genre: Thrash Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 11 Songs / 45 Minuten
VÖ: 13.11.

 

 

 

ENIGMA EXPERIENCE  -  QUESTION MARK   Fuzzorama Records

www.enigma-experience.com

Truckfighters Gitarrist Niklas Källgren (hier als Gitarrist, Bassist, Engineer, Produzent) zusammen mit Maurice Adams von Motorfinger und ex-Truckfighter / Witchcraft Drummer Oskar Johansson sind hier die Leute hinter Enigma Experience. Und obwohl das Cover wirklich absolut nicht gelungen ist, macht die Band hier alles richtig! Schon allein der 11 minütige Opener REALITYLINE ist so nah an den guten Soundgarden, wie ich das schon lange nicht mehr gehört habe. Ausgefeilte Melodien, gute Riffs und super Vocals vom Motorfinger Sänger. Das ist durchdacht und ausgeklügelt und erinnert wirklich an die Anfänge des Grunge Rocks. Mit so einer Nummer zu starten zeugt von Mut und Überzeugung. Danach kommt der sehr eingängige Song Lonewolf, der mit fetten Stoner Gitarren punktet und viel vom Dozer/Truckfighters Kosmos bietet. Dazu kommen die unglaublich einfühlsamen Vocals von Maurice, der dem Song einen unglaublich guten Drive gibt. Das ist ein fetter Stoner Rock Hit für das laufende Jahr.  Danach wird es mit MIGHTY MIND wieder relaxter, der Song lässt einen in die Wüste schleifen und dort wird man durch die starken Emotionen des Songs festgehalten. Das folgende CORRUPTION ist dann wieder eine Fuzz Ladung der Sonderklasse bevor EQUILIBRIUM fast eine Stoner Rock Oper ist mit vielen Wendungen und fetten Grooves. So geht Stoner Rock. Und mit THE ZONE gibt es noch einmal einen dicken Stoner Brocken zum Abschluß. Das große Plus dieser Scheibe sind zum einen die ausgearbeiteten Songstrukturen und zum anderen die wirklich herausragenden Vocals von Maurice Adams. Wirklich beeindruckend! Das ist weit weg von Drogen und musikalischen Wiederholungen - das ist ein intensives Hörerlebnis, dass schwer zu toppen ist. Herausragend! Kaufempfehlung und hoffentlich ist das nicht nur ein kurzlebiges Projekt! Das gehört auf die Bühnen der Welt!

Genre: Stoner Rock
Musik: 8
Sound: 9
Info: 8 Songs / 48 Minuten
VÖ: 13.11.2020 

 

 

 

 

WITCHRIDER  -  ELECTRICAL STORM   Fuzzorama Records

www.witchridermusic.com

Stoner Rock aus Österreich und dann noch auf dem legendären schwedischen Fuzzorama Records? Das klingt erstmal spannend. Witchrider machen anders wie der Name suggiert eine poppige, fröhliche Version des Stoner Rocks im Windschatten von Queens of the Stone Age mit einigen Foo Fighters und Nirvana Einflüssen. Bei Witchrider hätte ich ein dreckiges, doomiges versifftes Monster erwartet...aber gut - der Name enttäuscht. Das ist aber dann auch schon alles, was als "nicht passend" abgehakt werden muss. Die Musik ist sehr gut ausgearbeitet, die Vocals sind extrem gut und mit dem starken Eröffnungsdoppel SHADOWS (eine lupenreine Stoner Granate mit sehr viel Hitpotential - sehr nah an den Queens) und YOU LIED (mit einigen Foo Fighters Momenten) ist die Schlacht schon gewonnen. Diese beiden Songs sind sowas von frisch und groovy - da würden sich einige "Große" die Finger abschlecken. Die Band agiert tight und melodiös, obwohl die gut ausgearbeiteten Riffs und der Groove absolut überzeugt. Das ist wirklich Musik für die großen Festivals! Das große Plus der Scheibe ist, dass es nicht langatmig wird und die Band es wirklich schafft, über 11 Songs die Spannung hoch zu halten. Z.B. gelingt es mit dem Titelsong einen modernen, Indiepop-Song zu zaubern, der an die Großtaten von aktuellen Bands wie Exklusiv oder an Veteranen ala Blackmail heranreicht. Und mit I`M CONFUSED gibt es den nächsten Hit, der jede Tanzfläche füllen dürfte. Das ist sicherlich nicht heavy, aber unheimlich eingängig. Das liegt auch daran, dass Songs wie LET GO (HAMMER HIT!! Starker Refrain und starker Groove) oder KEEP ME OUT OF IT mit guten Refrains und Gesangsmomenten punkten. Und mit MESS CREATOR ist der Band auch ein weiterer Hit gelungen, der locker an die großen Stadionrocker heranreicht. Die Songs haben alle (!!!) richtige Ohrwurmqualität und die Riffs sind simpel, aber effektiv eingesetzt. Österreich hat die letzten Jahre einige extrem erfolgreiche Bands im Popbereich hervorgebracht und lässt jetzt die nächste, natürlich härtere Granate los. Witchrider werden ganz groß werden - auch wenn ich finde, dass der Name weiterhin überhaupt nicht mit der Musik in Einklang ist. Egal - kaufen - supporten - sich an der Musik freuen! Wunderwerk!

Genre: Alternative Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 11 Songs / 50 Minuten
VÖ: 13.11.2020 

 

 

 

MOSH-PIT JUSTICE  -  THE FIFTH OF DOOM    Doc Gator Records
 
 
Doc Gator Records haben da wiedermal einen kleinen Juwel an Land
gezogen. Eine super schicke transparente Scheibe dreht sich hier und
lässt alle Vinyl Freunde schon das Wasser im Mund zusammenlaufen, auch wenn das Artwork eher sehr thrashig rüberkommt. Aus Bulgarien kommt diese Band mit dem eher "untypischen" Namen und hat schon einige VÖs vorzuweisen, aber die 3 gestandenen Männer setzen jetzt mit THE FIFTH OF DOOM noch einen dicken Batzen Metal oben drauf, der auch total zündet. Der Sound ist klar dem Thrash Metal zuzuschreiben und erinnert mich stellenweise an ältere Annihilator Scheiben und vor allem an die göttlichen Forbidden. Also Riffs schreiben können die Jungs und was Staffa Vasilev and Gitarre (übrigens auch an den Drums, die wirklich auch internationales Niveau besitzen und Backing Vocals) hier ablässt, ist wirklich internationale Spitzenklasse. Die Riffs sind toll, die Soli herausragend und die Strukturen einfach klasse. Der Opener DESIGNED TO SUFFER geht gleich in die Vollen und ist ein starker Song mit viel Klasse. Streitpunkt werden aber leider die Vocals von Georgy Peichev sein, der die Töne oft in die länge "zieht" und dann teilweise schon arg neben der Spur liegt. Aber das macht auch gerade den Reiz dieser Scheibe aus. Oft, vor allem auf der zweiten Seite, erinnert er mich an Russ Anderson von den bereits erwähnten Forbidden, vor allem seine Gesangslinien (THE FIFTH OF DOOM, INTO THE LIGHT) klingen stark nach Russ. Das klingt nämlich so nach 80er Jahre, dass es einfach passt. Das sich eine Band das in der heutigen Zeit noch traut, ist aller Ehren wert. Das ist purer Thrash aus dem Bauch heraus und ich mag die Vocals sehr. Und auch in den guten alten Zeiten mussten einige Fans und Bands mit ihren schief klingenden Sängern kämpfen, ich sag hier mal Cirith Ungol als Beispiel (die ja heute plötzlich überall vergöttert werden). DESTINED TO ROW ist eher immid-tempo angesiedelt
und VOICES BELOW, mit einem weltklasse Solo/Mittelteil, erinnert mich teilweise an auch wieder an Forbidden. TO FIND PEACE ist dabei der stärkste Song auf dem Album und könnte wirklich auch von der
neuen Forbidden Scheibe stammen. Und mit MY TRANSGRESSIONS geht es in die gleiche Kerbe! Richtige Thrash Fans werden absolut glücklich mit der Scheibe werden. Ich persönlich (und das ist nur meine Meinung) hätte als Band einfach ein anderes Cover gewählt (obwohl das schon wieder so
schräg ist, dass es wahrscheinlich genau das beweckt - Aufmerksamkeit!) und hätte einfach von hinten mit den Songtiteln angefangen. MY TRANSGRESSIONS, TO FIND PEACE, THE FIFTH OF DOOM, DOWN WE BLEED wäre eine hammermäßige Seite 1 und Eröffnung gewesen, die wohl alle Reviewschreiber weggeblasen hätte. Und hintenraus stimmen auch die Vocals .... so - kaufen! Mehr kann ich da nicht sagen!
 
Genre: Thrash
Musik: 9
Sound: 8
Info: 8 Songs / 42 Minuten
VÖ: out now
 
 
 
TORCH  -  REIGNITED   Metalville
 
 
TORCH! Elektrikiss 1984! Ein tolles Album und, trotz (oder gerade
deswegen) des Artworks, eine Scheibe, die in den vergangenen Jahrzehnten
immer wieder aufgelegt wurde. Der Metal der Schweden war damals schon
sehr gut und hat mit viel Power und guten Songs bis heute überzeugt.
Jetzt kommt völlig unerwartet das Comeback-Album und kann in meinen
Augen überzeugen. Klar klingt das nicht mehr wie 1984, Electrikiss
bleibt einfach (zumindest für mich) unerreicht, aber die Band hat es
geschafft, wie Torch zu klingen (das gelingt ja auch nicht allen alten
Bands, ihren alten Sound in die Jetztzeit zu transportieren) und 9 gute
Metal Songs zu schreiben. Wer Metal, wie er in den 80ern gespielt wurde,
mag, der kann hier blind zugreifen. Schon der Opener KNUCKLEDUSTER ist
ein Hit und überzeugt mit viel Speed und Power, was auch an dem sehr
druckvollen Sound von Jacob Hansen liegt. Der Song hat einen kleinen
modernen Einschlag, der aber nicht negative auffällt. Aber schon mit
COLLATERAL DAMAGE hat man den gewohnten Torch Sound, der irgendwo
zwischen Accept und Priest liegt, wieder. Ein toller Song, der sofort
zündetund der auch die Video-/Singleauskopplung geworden ist. ALL METAL,
NO RUST dürfte bei den kommenden Liveshows ein Hit werden und könnte
wohl so auch von alten Warlock Scheiben stammen. Die Scheibe wird
sicherlich keinen Old School Metaller enttäuschen und muss die Band
einfach zurück auf die Bildfläche bringen! FEED THE FLAME hat auch
diesen typischen 80er Jahre Accept Touch, der einen sofort packt. Vor
allem die Vocals von Östen Kauppi haben nichts an Power verloren, auch
in der balladenartigen Nummer IN THE DEAD OF NIGHT. CRADLE TO GRAVE und
SNAKE CHARMER gehen in eine Metal Richtung und bringen vor allem mit

 

SNAKE CHARMER die typischen 80er Riffs zurück. INTRUDER ist für mich mit
seinem Priest Riffs und tollen rauhen Vocals mit COLLATERAL DAMAGE der
Höhepunkt. Hier stimmt alles und mehr Metal geht nicht! Das starke TO
THE DEVIL AND DUE beschließt dieses tolle Comeback und wird die Band
hoffentlich dahin zurück bringen, wo sie 1984 kurz vor ihrer Auflösung
stand...fast vor dem großen Durchbruch. Metal Fans - get it!
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 8
Sound: 9
Info: 9 Songs / 42 Minuten
VÖ: out now
 
 
 
JOACHIM NORDLUND`s DREAMS OF AVALON   Metalville
 
 
Joachim Nordlund dürfte allen ASTRAL DOORS Fans ein Begriff sein,
bedient er dort die Gitarre und ist auch Hauptsongwriter und Produzent
der Schweden. Jetzt macht er sich, wie auch der Astral Doors Sänger, als
Solokünstler bemerkbar und hat im Gegensatz zu seiner Hauptband sein
Augenmerk auf AOR / Hard Rock gelegt und bewältigt diese Hürde mit
Bravour. Seine Stimme ist sehr angenehm und passt perfekt zu dieser
Musik. Der Melodic Rock ist super ausgearbeitet und dürfte für
Metalville zusammen mit dem LIONHEART Album einige Hard Rock Fans in
Verzückung bringen. Die Nummern sind abwechslungsreich und überzeugen
mit tollen Refrains und tollen Gesangslinien. Der Sound ist ja grad
wieder sehr angesagt und dürfte auch für Journey Anhänger interessant
sein, weil doch die Keyboardsounds mit den Gitarren gut harmonieren. Ein
rundes, gelungenes Hard Rock Album, welches wahrscheinlich in den 80ern
Millionenumsätze verzeichnet hätte. Vor allem UNDER THE GUN und SHINING
LIGHT, mit tollen Sologitarren, wären da wohl auf MTV rauf und runter
gelaufen.
 
Genre: Melodic Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 11 Songs / 43 Minunte
VÖ: bereits erschienen
 
 
 
 
DETENTE  -  RECOGNIZE NO AUTHORITY    MDD Records
 
 
Das tolle, und leider oft unterschätzte Underground Label MDD Records veröffentlicht eines der wichtigsten, besten und intensivsten Thrash Metal Alben aus der guten alten Zeit. Und das als Remaster (was die Atmosphäre aber nicht zerstört!) und mit Bonus-CD! Wir sprechen hier von der L.A. Band DÉTENTE, die seit 1984 unterwegs sind und mit dem Debüt Album ein Thrash Metal Meisterwerk veröffentlicht haben. Leider wurde die Band um Sängerin Dawn Crosby nie richtig bekannt und blieben, auch mit der Nachfolgeband FEAR OF GOD, ein Insidertipp. An der Gitarre findet man hier übrigens Produzentenlegende Ross Robinson! Und auf den späten Demos findet sich sogar Dave Mc Clain (Machine Head, Sacred Reich) an den Drums. Das Album RECOGNIZE NO AUTHORITY ist ein 10 Punkte Thrash Referenzwerk und gehört (zumindest für mich) zu den Top 10 Thrash Metal Alben in den 80ern. Das 1986 veröffentlichte Debüt strotzt nur vor Hits und unglaublicher Power, die damals die Szene ausgemacht hat. Vor allem Dawn Crosby ist aber hier der Punkt, die mit ihren keifigen, aggressiven, punkigen und angepissten Vocals die Band vom Rest der Szene abgehoben hat. LOSERS, HOLY WARS, BLOOD I BLEED, RUSSIAN ROULETTE sind Thrash Metal Brocken, wie sie besser kaum hinzubekommen sind. Das Songmaterial kann locker mit den damaligen "Größen" mithalten, vielleicht war die Welt für eine so aggressive weibliche Stimme noch nicht bereit. Dawn Crosby (RIP) war zumindest in der Szene eine Legende und hat später mit FEAR OF GOD noch zumindest ein 10 Punkte Werk abgeliefert. Aber sie hat sich nie mehr so geklungen wie hier (was man auch an den beiliegenden Nachfolgedemos gut hören kann). Also old school THRASH Maniacs müssen dieses Werk kennen, aber ein richtiger Fan der Musik hat dieses Werk eh schon im Schrank stehen... Aber, und das macht diesen Re-release so sinnig, auch die Fans müssen sich die Do-CD von MDD holen, weil hier gibt es noch eine zweite, herausragende CD dazu! Zum einen gibt es mit der aktuellen Sängerin Tiina Teal zwei aktuell (na ja, 2010) eingespielte Songs, u.a. den Klassiker BLOOD I BLEED. Sicherlich ist sie keine neue Dawn, aber sie macht ihre Sache ganz gut und hat zumindest eine ähnliche Stimmlage. Da gibt es also die zwei Demos von 1984, also vor dem Debüt, die in gutem Sound überzeugen und 4 Songs der ersten Platte enthalten. Nur der Livesong und der Rehearsal Song von 1985, trotz unberücksichtigter Songs, stört durch den schlechten Sound. Absolutes Highlight sind hier die Demos III und IV von 1987 und 1989, die unter Detente eingespielt wurden und dann später teilweise auf dem FEAR OF GOD Debüt gelandet sind. Hier hört man die thrashigere Version dieser atmosphärischen Songs und ein zweites DETENTE Album wäre in eine komplett andere, dunklere und langsamere Richtung gegangen. Für FEAR OF GOD Fans ist das hier ein absolutes Muss, auch weil es nicht alle Songs der Demos auf das Debüt geschafft haben. Danach gibt es noch 7 Songs der beiden Demos von CATALEPSY, welches die komplette DETENTE Mannschaft war mit neuer Sängerin Veronica Ross. Die Songs entstanden nach dem Split mit Dawn 1987 und 1988 und können die Klasse nicht halten, obwohl es sicherlich nicht schlecht ist. Aber die Band holte dann zumindest für die Detente Demos Dawn zurück, bevor es endgültig zum Split kam und Dawn mit komplett neuer Mannschaft 1989 das vielbeachtete WITHIN THE VEIL Debüt veröffentlichte und leider 1996 an Leberversagen starb. Also - KAUFEN! Ein dickes Booklet, mit allen Texten, Liner-Notes (von Bassist Steve Hochheiser), Fotos und Flyern rundet diesen tollen Release perfekt ab. 
 
Genre: THRASH METAL
Musik: 10
Sound: 9
Info: 31 Songs / 2 CDs
 
 
 
WITCHSKULL  -  A DRIFTWOOD CROSS    Rise Above Records 
 
 
Ein Riffmonster vor dem Herrn. Langsam, erdrückend, faszinierend. Was die 3 Herren aus Australien hier auf Vinyl / CD gebannt haben, ist schon beeindruckend. War der letzte Longplayer COVENS WILL schon sehr gut, haben sie es geschafft, noch eine dicke Schippe an Melodien, eingängigen Hooks und fetten Riffs draufzupacken. Die Band hat viel Zeit im Proberaum verbracht, was man der Scheibe auch anhört. Das klingt hommogen und sehr ausgearbeitet. Da ist keine Note zu viel. Und der Sound passt einfach perfekt dazu. Da wird eine Energie befördert, wie man es heutzutage mit den ganzen Plastikproduktionen selten mehr erlebt. Ausnahmestellung der Band sind sicherlich die schrägen, fast weinerlichen (oder weiblichen) Vocals von Marcus De Pasquale, der sicherlich nicht allen gefallen wird, aber mit seiner Stimme eine hypnotische Wirkung verursacht. Und dazu diese fiesen Riffs, die in der Kombination eine unheimliche Durchschlagskraft vermitteln. Der Opener BLACK CATHEDRAL ist eine besser Fortsetzung des COVENS WILL Albums. Das folgende BAPHOMET`S CHILD ist die beste Witchskull Komposition ever und überzeugt durch ein fettes, geiles Riff und eindringliche Vocals. Das folgende THIS SILENT PLACE wirkt dann verspielter und ausgeklügelter - aber immer noch in bester Doom Tradition. THE RED ALTAR ist ein eher normaler Witchskull Song, der aber zum Ende hin noch einmal richtig Gas gibt, bevor das tolle DRESDEN mit einigen Tempowechseln punkten kann. MARCH OF WINTER ist dann wieder unglaublich heavy und bösartig und NERO ORDER ist wie ein Acid Trip, der nicht enden will. Der Titelsong beendet das Album mit einem bösen, dunklen Riff, der die Essenz von Witchskull gut zusammenfasst. Ganz stark! Da ist der Band ein Meisterwerk gelungen, dass sicherlich (hoffentlich) für viel Aufmerksamkeit sorgen wird. So geht fette Musik!
 
Genre: Stoner Doom
Musik: 9
Sound: 9
Info: 8 Songs / 39 Minuten
 
 
 
DOZER  -  IN THE TAIL OF A COMET / MADRE DE DIOS / CALL IT CONSPIRACY    Heavy Psych Sounds
 
 
Endlich!!! Die mit Unida wohl stärksten Stoner Rock Veröffentlichungen der Jahre 2000-2003 sind nun endlich über die italienischen HEAVY PSYCH SOUNDS wiederveröffentlicht worden. Als CD und VINYL. Vor allem das Debüt Album von 2000 (IN THE TAIL OF A COMET) schlug ja damals in der Szene ein wie eine Bombe. Selten hörte man vorher so viel Fuzz und geiles, auf den Punkt gebrachtes Riffing der Sonderklasse. Die Scheibe hatte über Mans Ruin Records natürlich das richtige Label und gilt als Blaupause für die späteren Szene Veröffentlichungen. Das Zweitwerk führte den Weg des Debüts fort bevor mti CALL IT CONSPIRACY das Meisterwerk von Dozer auf Molten Universe entstand. Für alle drei Scheiben gilt: keine Bonustracks, kein neues Artwork, kein Remaster. Was ich befürworte, weil so bekommt man die Scheiben in der ursprünglich angedachten Kraft und Grundidee und muß sich nicht mit unnötigen Bonusmaterial (obwohl es da bei Dozer Unmengen an herausragenden Singles und Samplerbeiträgen gäbe...) herumplagen. IN THE TAIL OF A COMET, das 2000er Album auf Mans Ruin, ist das Album, dass wohl am meisten mit Kyuss verglichen wurde, obwohl die kurzen und großteils schnellen Stoner Rock Songs wenig Gemeinsamkeiten mit den großen Kyuss verbindet. Die Riffs drücken ähnlich, der Bass drückt alles zu und dieser hypnotische Groove ist ähnlich, aber alleine Fredriks Stimme ist einzigartig. Schon der Opener SUPERSOUL ist ein Stoner Rock Genre Highlight und entfacht nach all den Jahren weiterhin Gänsehaut. RIDING THE MACHINE ist ein weiterer Ohrwurm und das eher schleppende INSIDE THE FALCON besticht durch auch durch das starke Drumming von Bäckwall. HIGH ROLLER beschließt dann dieses Meisterwerk. Und man wußte damals, dass da noch Großes kommt, was die Band nur ein Jahr später mit MADRE DE DIOS bewies. Sound- und songtechnisch ähnlich wie der Vorgänger ist das zweite Album eine Fortsetzung des klassischen Dozer Sounds. Schon der Opener LET THE SHIT ROLL zeigt, dass es Dozer weiterhin ernst meinen. Was für ein Opener. Ein absolutes Highlight auf dem Album und in der Discography ist FULL CIRCLE mit seinem starken Refrain und seinem drückendem Riffing. Erneut sticht die Rythmussektion mit Bäckwall und Rocknar heraus. Und die Riffs von Tommy Holappa, der danach mit GREENLEAF weitermachte, ist einfach einmalig. Sie hatten die Gabe, sich nicht in irgendwelchen Spielereien zu verzetteln sondern einfach nach vorne zu rocken, wie eine reine Punk Band. Erneut ist es aber Fredrick Nordin, der mit seiner Stimme das gewisse Etwas ausmacht. Tolle Songs, die einen Tick eingängiger als beim Debüt sind und die ganze Szene wartete, was da kommen würde. Und sie wurden ein Jahr später mit einem sehr ausgereiften und durchdachten Alben überrascht. CALL IT CONSPIRACY kommt als Doppel-LP und zeigt eine enorme Weiterentwicklung der Band. Auf dem auf MOLTEN UNIVERSE veröffentlichten Album passt jede Note. Hier hat die Band ihre perfekte Balance gefunden. Weiterhin gibt es schnelle Songs, aber auch groovige und schleppende Nummern die sich durchgängig sehr gut ergänzen. Unter der Regie von Chips Kiesby klingt alles fetter, aber trotzdem klarer und aufgeräumter. Und wieder räumt der Opener THE HILLS HAVE EYES total ab. Was für ein Statement. Der perfekte Dozer Song. Desweiteren kommen Knaller wie RISING oder die wirklich schweren Kracher FEELGOOD FORMULA und SPIRIT FURY FIRE. Hier zeigt sich auch, dass Fredrick noch einmal an seinem Gesang gearbeitet hat und er einige melodiöse Momente einbaut, die einem Gänsehaut verursachen. A MATTER OF TIME ist ein weiteres Highlight zwischen den 13 Songs und hat die Band damals leider nicht auf den Thron des Stoner Rocks katapultiert. Einige Bands hatten einfach mehr Power hinter sich (Plattenfirma, Management), aber Dozer hat es geschafft, ein zeitloses Album zu veröffentlichen.
Heavy Psych Sounds haben die Scheiben als Digipack-CDs und als Vinyls veröffentlicht. Alles gibt es wieder limitiert in vielen verschiedenen Farben. Leider sind die Vinyls sehr billig aufgemacht. Ein Einleger oder eine bedruckte Innenhülle hätten vielleicht noch einen extra positiven Eindruck hinterlassen. Aber leider ist die simple und teilweise billige Aufmachung mittlerweile ein Markenzeichen von HPS geworden. Schade. Hoffentlich bringen HPS aber noch die folgenden Dozer Scheiben als Re-Release auf den Markt.
Dozer sind für mich die größte Stoner Rock Band und ich hoffe noch immer auf ein neues Album, nachdem die Band ja noch hin und wieder live auftritt.
 
Genre: Stoner Rock Meister
Musik: 10
Sound: 10
GET IT !!!!
 
 
 
BLACK RAINBOWS  -  COSMIC RITUAL SUPERTRIP    Heavy Psych Sounds
 
 
Heavy Psych Sounds Cheffe Gabriele Fiori mit dem neuen Album auf seinem Label. Die Black Rainbows haben sich nach einigen guten Alben und ständigem Touren zu einer angesagten Stoner Rock Band entwickelt und ihren Bekanntheitsgrad stetig steigern können. Eine Hard-working-band mit Haut und Haar. Und ihren Sound haben sie sowieso nicht verändert - sondern von Album zu Album nur verbessert - und liefern mit COSMIC RITUAL SUPERTRIP ihr bis dato bestes und ausgereiftestes Werk ab. Das Album hat einen guten Sound, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war und besticht auch durch mehr Energie und Kraft. AT MIDNIGHT YOU CRY ist gleichmal ein Opener, der gut nach vorne abgeht und viel Drive und Power besitzt. Solche "schnelleren" Sachen hat man in der Vergangenheit oft von Black Rainbows vermisst. Aber natürlich gibt es auch die typischen Black Rainbows Songs ala HYPNOTIZED BY THE SOLENOID (der schon fast progressiv anmutet) oder die typisch schleppenden Stoner Nummer ala ISOLATION. Aber die Band versteht es mittlerweile, neben de dröhnenden Riffs gute Songs zu schreiben. Eine Nummer wie MASTER ROCKET POWER BLAST hat schon Champions League Niveau und eine Band wie Monster Magnet würde für so einen Song (und auch Titel) heutzutage töten! Ja, hier ist vieles richtig und passt perfekt zusammen und könnte mit der richtigen Promo eine breite Masse erreichen. Auch, weil man mit SACRED GRAAL neben MASTER ROCKET POWER BLAST einen weiteren Welthit in der Hinterhand hat. Dazu kommt erneut ein ganz starkes Artwork und eine deftige Produktion von Fabio Sforza im Forward Studio im wunderschönen Rom! Hut ab Gabriele! Weiter so! 
 
 
Genre: Stoner Rock
Musik:
Sound:
Info: 12 Songs / 50 Minuten
VÖ: 05.07.2020
 
 
 
BRANT BJORK  -  s/t    Heavy Psych Sounds
 
 
Das selbstbetitelte Album ist das neueste Statement des relaxten Stoner Rock Ausnahmekünstlers und bringt keine Überraschungen. Der Opener JUNGLE IN THE SOUND groovt gemächlich vor sich hin, wie das ganze Album auch. Es fehlen "Ausreißer" nach oben als auch nach unten. Es gibt keinen überragenden, aber auch keinen schwachen Song. Es wird halt relaxt dahingerockt, wie auf allen anderen Scheiben auch. Gelungen ist diesmal das Coverartwork und das komplette Booklet sowie die sehr gute, trockene Produktion. Das sieht gut aus und passt sehr gut zur Musik. Am auffälligsten ist noch der song CLEANING OUT THE ASHTRAY, weil er auch am längsten ist und durch gute Gitarrenarbeit, die Abseits seiner sonstigen Leistungen steht, überzeugt. Man hat immer das Gefühl, dass Brant einfach macht, worauf er Lust hat und ihm es egal ist, ob das wer kauft oder nicht (natürlich weiß er, dass er einiges verkauft...). Dieses Gefühl von Entspannung vermitteln nur wenige Künstler, Brant gehört dazu. Es wäre interessant, wenn er mal mit einem großen Produzenten zusammenarbeiten würde, der vielleicht noch das ein oder andere Extra aus ihm rauskitzeln könnte. Bei seinen Veröffentlichungen habe ich immer das Gefühl, dass da einfach noch viel mehr möglich wäre und vieles verschenkt wird. Seine 13. Platte hat keine Veränderungen, besticht aber durch gutes Songwriting, eine gute Produktion und ein tolles Artwork. Das ist Desert Rock ala Bjork. Liebt man oder nicht. 
 
FAZIT: Brant Bjork ist und bleibt Brant Bjork. Auf der immerhin bereits 13. Platte des hauptsächlichen Schlagzeugers erkennt man allenfalls eine geringfügige und sicherlich nur wieder vorübergehende Schwerpunktverschiebung innerhalb dessen, was man von ihm kennt - kreative Schrankenlosigkeit innerhalb der weit gefassten Grenzen des sogenannten Desert Rock.
 
Genre: Desert Rock
Musik: 7
Sound: 8
Info: 8 Songs / 38 Minuten
VÖ: 10.04.2020
 
 
 
BRANT BJORK  -  GODS AND GODDESSES   Heavy Psych Sounds
 
 
Der nächste Re-Release des Desert Rock Gottes Brant Bjork. Das 2010er Album gibt es als schönen Re-Release auf dem italienischen Label. Erneut ohne Remaster und Bonussongs, aber das ist man ja von den ganzen HPS Zweitveröffentlichungen gewohnt und viele wollen ja auch einfach das originale Album ohne extra Firlefanz. Die Musik ist ja bei Brant Bjork austauschbar und sehr reduziert. Original auf seinem eigenen Label Low Desert Punk veröffentlicht, ist auch GODS AND GODDESSES ein typisches B.B. Album mit allen bekannten Zutaten. Alles ist simpel, reduziert, sehr entspannt und voller Groove. Das hat er einfach drauf, der Ex-Kyuss Meister. Es ist halt einfach der entspannte Vibe der Wüste, der die Aufnahmen von Brant so untypisch, ja einzigartig im Stoner Rock Genre macht. Mir persönlich fehlt aber bei allen Brant Bjork Releasen der Punch. Der Kick. Das ist schon alles sehr gut gemacht und findet natürlich unheimlich viele Fans, aber mir ist das auf dem ganzen Album zu eintönig und langweilig. Das 7. Soloalbum ist wie das erste oder das aktuelle. Einfach jedes Album ist wie das andere Album. Ist das ein Qualitätsmerkmal? Zumindest sind die Alben immer recht kurz und übersichtlich, weil eine 60 Minuten VÖ könnte ich mir am Stück nicht geben, auch wenn Billy Cordell (Bass, Yawning Man) einen guten Groove produziert. Fans werden zuschlagen. Ich werde keiner mehr werden. Ich hör mir Brant Bjorks beste VÖ nach Kyuss an, CHE. 
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 7
Sound: 8
Info: 8 Songs
VÖ: 29.05.2020
 
 
GEEZER  -  GROOVY    Heavy Psych Sounds
 
 
Oh, eine neue GEEZER BUTLER VÖ und das auf dem italienischen Underground Label? Das Cover spricht auch dagegen... und dann ist er es nicht. die 3 Amerikaner nennen sich Geezer - nicht gerade geschickt in meinen Augen. Aber gut. Psychedelic Stoner Rock gibt es zu hören und nachdem das Artwork eher sehr psychedelisch ist, versöhnt die Musik, die ist nämlich gut gemacht. Pat Harrington an der Gitarre und am Gesang hat eine gute Stoner Rock Stimme und seine Riffs sind okay. Richie Touseull am Bass und Steve Markota an den Drums ergänzen die Band. Blues, 70s, Space, Psychedelic, Stoner...das alles verbauen die 3 Herren in ihrem Sound. Im Vergleich zu den Vorgängeralben gibt es dieses Mal mehr Riffs, was ja schon ein gutes Zeichen ist. Die Songs kommen früher auf den Punkt und haben durch die Riffs auch mehr drive und groove. Der Opener, zeitgleich der Höhepunkt des Albums (DIG) rockt gut mit einem langsamen Riff und guten Vocals. ATLAS ELECTRA geht wieder mehr zum Sound der Vorgängeralben und ist eher psychedelisch angehaucht, obwohl er sehr heavy rüberkommt. Der Rest des Albums bewegt sich in der Schnittmenge der genannten Sounds und kann durchaus überzeugen. Waren die Vorgängeralben eher so mittelprächtig, hat die Band mit den klareren Strukturen einen Schritt nach vorne gemacht und dürfte mit HPS das richtige Label gefunden haben, um auch in Europa Fuss zu fassen. Stoner Rock Fans sollten mal ein Ohr riskieren. 
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 7
Sound: 7
Info: 8 Songs
VÖ: 12.06.2020

 

 

 

1000MODS  -  YOUTH OF DISSENT    Ouga Booga and the mighty Oug Records
 
 
Stoner Rock im Überfluss. Leider auch wenig gutes bzw innovatives. 1000Mods waren für mich, trotz des ganzen Hypes um die Band, immer nur 2. Wahl. Und dann gehen die Jungs mit der Seattle Ikone Matt Bayles (u.a. Mastodon) ins Studio und bringen uns einen coolen Mix aus Grunge und Stoner, dass es eine wahre Freude ist. Die Griechen haben es geschafft, den Spirit von Nirvana aufzugreifen und mit ihrem etablierten Stoner Rock zu verbinden. Da ist nicht alles Gold was glänzt, aber: das sind ein paar Songs dabei, die hätten auch auf ein Nirvana Album gepaßt! Auf welches verrate ich aber nicht.... Das vierte Album rockt mit dem Opener LUCID im "Rahmen" los und bietet erst danach mit Songs wie WARPED und BLISTER genau den Sound, der die Band vom Rest abhebt. Punkige, fette Gitarrenriffs, Cobain-ähnlicher Gesang. Toll. Und mit YOUNG ist der Band eine Halbballade gelungen, wie sie auch für die 90er Jahre typisch war. DEAR HERCULIN hat den den typsichen 1000Mods psychedelic Touch, der durch die dicken fetten Gitarrenriffs durchweicht wird. PEARL ist dann ein weiteres Highlight auf der Platte, auch, weil er dann ein fettes und kurzes Stoner Rock Statement abgibt. Das Album klingt soooo nach 90er Jahren Grunge, dass es eine wahre Freude ist! Ob die beinharten Stoner das noch gut finden, bezweifel ich. Aber hier findet man sicherlich neue Käuferschichten, die einfach auf gut gemachte Rock Musik stehen. Kaufen!
 
Genre: Alternative Rock
Musik: 8
Sound: 8
Info: 11 Songs / 56 Minuten
VÖ: bereits erschienen
 
 
 
DAVID JUDSON CLEMMONS  -  Tribe and Throne Village Slut Records
 
 
David Judson Clemmens? Einige Underground und Musikliebhaber wissen
natürlich sofort von wem die Rede ist. Für alle anderen: DAMN THE
MACHINE, JUD, FULLBLISS als Einstieg. Und genau ein guter Mix aus Davids
alten Bands ist das neue Album geworden. DAMN THE MACHINE aus Los
Angeles waren ja 1992 Support für VOIVOD und einige Male höre ich da
genau diesen Voivod Vibe (ohne den Metal Anteil) heraus. TRIBE & THRONE
ist ein Killeralbum und es ist weiterhin nicht verständlich, warum so
eine hochwertige Sache kein (Major) größeres Label findet, dass die Band
ganz nach oben schiebt. Das Material kann definitiv mit allem, was so
veröffentlicht wird, mithalten. Herausragend ist natürlich der Gesang
von David, der sicherlich zu den Top 10 Alternative/Indie/Rock Sängern
unserer Zeit gehört. Aber was dieses Album so speziell macht, sind die
Drums von BEATSTEAKS Thomas Götz (der auch für die Aufnahmen zuständig
war), der einfach den Songs den letzten Schliff gibt, einen unheimlichen
Groove (zusammen mit Earl Grey am Bass) zaubert und so ganz nebenbei
einige starke Feinheiten einbringt, die das Album einfach unheimlich
aufwerten. Die Musik ist wie bereits erwähnt ein guter Mix aus Davids
alten Bands, aber dieses Mal sind die Songs eindringlicher und stärker
als zuvor. Nach einem eher getragenen Einstieg mit OUR LOVE OUR WAR, der
eher sphärisch und ein bißchen langatmig ausgefallen ist, geht es mit
dem rockigen und treibenden MY TRUST weiter. Hier zeigen sich die
erwähnten VOIVOD Einflüsse am stärksten und auch die Vergleiche zu DAMN
THE MACHINE. Das Riff treibt, die Vocals flirren vor sich hin und enden
in einem intergalaktischem Refrain. Danach kommt mit DARK WALK HOME der
Höhepunkt der Platte. DARK WALK HOME startet eindringlich und ruhig,
bevor der Song in einen wunderschönen rifflastigen Refrain übergeht. Der
Song ist einer der besten Songs dieses Jahres und dürfte einige Leute
schlicht umhauen. IT OR THE DOME folgt und ist ähnlich wie der Vorgänger
mit der gleichen Intensität und Hitdichte. David reflektiert seine Zeit
in seiner Heimat mit starken Metaphern und Worten. 2 Wahnsinnsnummern.
IT OR THE DOME hat einige Gothic Rock (keine weinerlichen!) Einflüsse
und überzeugt erneut mit starken Gesangslinien und tollen Grooves.
Herauszuheben neben Davids starker Gitarrenarbeit ist wie gesagt auch
hier die druckvolle Schlagzeugarbeit. SERVANTS ist eine starke
Rocknummer, die treibend nach vorne abgeht und das fast 9minütige THE
LOYALTY beendet ein ganz starkes Album. Hier verarbeiten richtige
Künstler Herz und Seele - das Album hat Anspruch und Klasse. Mehr kann
man über ein Album nicht sagen - so sollte es sein. Abgerundet wird die
Scheibe von einem tollen Artwork von Chris Corrado und einer natürlichen
Produktion von Andi Bukelini / Dog Young im Studio Wong. Jeder Rockfan
sollte sich das anhören und die Unterstützung zukommen lassen. Für mich
jetzt schon ein Anwärter auf das Album des Jahres.
 
Genre: Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 6 Songs
VÖ: 01.05.2020 (Digital 10.04.2020)
 
 
 
SPELL  -  OPULENT DECAY   Bad Omen / Soulfood
 
 
Das Debütalbum der Kanadier SPELL war damals eine gute Scheibe und jetzt kommt das Drittwerk OPULENT DECAY um die Ecke, dass auf jeden Fall der Höhepunkt der bisherigen Spell-Karriere ist. Das Cover springt einen schon richtig an und ist super gelungen. Und die ganzen RUSH Einflüssen sind natürlich ausgebaut worden. PSYCHICH DEATH ist ein genialer Opener und der Titelsong hat dieses träumerische, schöne Gitarrenriff, wie es sonst nur RUSH in Umlauf gebracht haben. Aber es gibt aus klassische Heavy Rocker ala PRIMROSE PATH oder DECEIVER. Abwechslungsreichtum und Spielfreude machen dieses Album aus und so findet sich auch 70ger Prog wie DAWN WANDERER, THE IRON WIND  oder ATARAXIA auf der Scheibe. Und der klassische Retro-Rock kommt mit SYBIL VANE nicht zu kurz. Für mich sticht vor allem das langsam startende SATURN`S RIDDLE hervor, dass nach dem starken Anfang als Occult Rock Meisterwerk über die Ziellinie läuft. Neben den starken Gitarrenspiel und progressiven Drumming von Lester Spectre und G McVie muss man vor allem die tolle Stimme von Bassist Cam Mesmer hervorheben, der SPELL einen einzigartigen Touch verleiht.
Das Bad Omen Label des Angel Witch Bassisten hat mal wieder Geschmack bewiesen und ein tolles Album veröffentlicht. Fans von RUSH, BLUE ÖYSTER CULT, TANITH oder JETHRO TULL müssen hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Besser kann man es eigentlich nicht machen.
 
Genre: Progressive Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 10 Songs
VÖ: bereits erschienen
 
 
ELECTRIC POISON  -  LIVE WIRE    Doc Gator Records
 
 
Das feine Doc Gator Label, dass schon einige coole Newcomer hervorgebracht hat (Ironflame, Reinforcer, Ty Morn, Ghoster) holt sich eine Band aus Brasilien ins Camp und schafft mit Electric Poison ein kleines Kunststück und beweist wie bei Ironflame mal wieder ein Gespür für eine Band, die das Potential hat, in der True Metal Szene groß einzuschlagen. Schon vor einem Jahr konnten die Band mit einem Demo überzeugen und jetzt schiebt sie das Debüt Album nach. Die CD erschien zwar schon Ende letzten Jahres über Classic Metal Records, aber Doc Gator macht das kleine Meisterwerk nun in Europa als CD und Vinyl abgreifbar. Und jeder Underground Metal Fan sollte schnellstmöglich zuschlagen, weil ich denke, die Scheibe wird sich ähnlich entwickeln wie das IRONFLAME Debüt. Die Band schafft es, alte Helden wie Metallica (erste Platte), Exciter und Accept mit neueren Bands wie Night Demon zu verbinden. Mein erster Gedanke war, hier sind alte Night Demon Songs aufgetaucht. Nicht von der Stimme her - Sänger Thauan Rodrigo hat ein anders klingendes Metalorgan, aber die Riffs von Gitarrenhexer Valter Musael sind schon sehr ähnlich gelagert. Da spricht man wohl von "gleichen Einflüssen". Der Opener FASTWAY TO HELL ist dann auch der Höhepunkt in meinen Augen (nein, was danach kommt, ist genauso genial), der Song hat sogar etwas Hitpotential und entfaltet sofort seine Klasse! Der Song ist schnell und heavy und überzeugt sehr. Der folgende DESERT NIGHTS drosselt dann etwas das Tempo und lässt sich als purer Heavy Metal ablichten. Auch hier ist es ein Mix aus Night Demon Vocals (in der Art halt...) und geilen KILL `EM ALL Gitarren. Ein super Song ist auch YOU BETTER HIDE, der puren Metal atmet und durch einen starken Refrain überzeugt. Und mit DYNAMITE gibt es sogar ein paar "modernere" Einflüsse, wie sie auch SKULLFIST z.B. verarbeiten. Das absolute Highlight ist aber der schnelle Bonustrack EVIL POSSESSION. Da fühlt man sich locker an die guten 80er erinnert. Ein Speedknaller ala Whiplash oder alte Exciter und die Vocals erinnern mich von der Art her an alte Running Wild (auch die Strophe von BURN THE TOWN hat was von den ersten beiden Running Wild Großtaten). Ganz großes Kino der Song! Und EVIL POSSESSION reißt mich zum Ende des Albums noch einmal richtig aus den Socken. Ein kurzes (wie es eigentlich sein sollte...remember the debuts from Abattoir, Hallows Eve, Megadeth) Album, das keine schwache Minute enthält und in seiner Kürze total überzeugt. Ich sag einfach mal, Fans von NIGHT DEMON müssen zugreifen! Alle anderen Metaller natürlich auch! Die Schallplatte gibt es übrigens für alle Sammler in Electric (schwarz), Poison (lila) und Livewire (rot).
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 10 Songs / 35 Minuten
VÖ: 06.05.2020
 
 
 
LOWRIDER  -  REFRACTIONS    Blues Funeral Records / Cargo Records
 
 
1998 veröffentlichten LOWRIDER aus Schweden mit NEBULA zusammen ein Monster! Ihre Split Scheibe mit den Amerikanern war ein Paukenschlag für den Stoner Rock und schlug ein wie eine Bombe. Das folgende ODE TO I0 ist eines der wichtigsten Stoner Rock Alben und hat leider erst Jahre später durch die Desertfeste an die Anerkennung erfahren, die es schon damals hätte geben sollen. Eigentlich müsste die Band in der obersten Liga mitspielen. Aber das Leben spielt eben oft anders als gewollt. Und 2003 löste man sich auf. Aber gut - die Band kam 2013 auf den genannten Festivals schon total überzeugt und die Erwartungen natürlich sehr hoch gesteckt. Und um es vorweg zu nehmen - LOWRIDER ist es gelungen, einen Spagat aus dem Meisterwerk von damals und der Moderne zu machen. 20 Jahre nach ODE TO I0 kommt nun Refractions mit 6 neuen Songs. Und mit was für einer Wucht! Die kurzen, eingängigen Songs des Debüts sind teilweise langen, ausufernden Songs gewichen; aber sie bleiben interessant und spannend und fesseln zu jeder Minute. Es tut einfach gut, die Stimme von Peder Bergstrand und den guten alten Gitarrensound der Stoner Rock Anfangszeit von einen der Meistern des Genres um die Ohren geblasen zu bekommen. Der Opener RED RIVER startet wie gewohnt und lässt einen gleich einmal Freudentränen in die Augen steigen. Das ist genau das, was man als Lowrider Fan erwartet hat. Fette Riffs, starke Vocals. Ein Hit vor dem Herrn! Das Hauptriff stammt von einer 2003 Session und genau so klingt es - sofort hat man Unida, Dozer und Lowrider in den 00er Jahren vor dem geistigen Auge. Unfassbar gut! ODE TO GANYMEDE folgt und ist mit seinen fast 7 Minuten trotzdem packend und geht gut nach vorne! Der Song endet in einem langsamen, alles zermalmenden Riff und ist ein weiteres Highlight. Danach kommt mit SERNANDERS KROG ein langsamser 8Minüter, der viele psychedelische Momente hat und auch neue Facetten in den Lowrider Sound bringt. OL`MULE PEPE gibt dann aber wieder alles - Stoner Rock Riff der Sonderklasse - simpel aber effektiv - und der cool Drumgroove mit den herausragenden Vocals. Der Song ist auch schon etwas älter; ihn gab es schon auf der 2017ner Deluxe Edition von ODE TO IO, aber hier reißt er nochmal alles ein! Ein Hit! SUN DEVIL/M87* ist eine Instrumentalnummer über die Galaxien. Und das Eröffnungsriff (SUN DEVIL) wurde vom Debüt geliehen. Coole Idee! Ganze 12 Minuten ist der Abschlußsong PIPE RIDER ausgefallen und bringt tolle Melodien (die an einen Raumschiffstart erinnern), fette Riffs (ala Lowrider) und fette Grooves. Ein ganz starker Song. Lowrider haben alle Erwartungen weit übertroffen und hoffentlich bleibt die Band am Ball. Da man von Unida, Dozer und den anderen alten Helden wohl nichts neues mehr bekommen wird, sind Lowrider definitiv die Band, die momentan den 1. Platz in der Stoner Rock Blase besetzt. Besser kann man es nicht machen! Herausragend und sogar einen Tick besser als das legendäre Debüt! PFLICHT!!!!
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 10
Sound: 10
Info: 6 Songs / 41 Minuten
VÖ: 21.02.2020
 
 
 
 
SOLACE  -  THE BRINK    Blues Funeral Records
 
 
Solace waren für mich immer eine der besten Stoner Rock Bands. Ihr letztes Album A.D. erschien zwar schon vor 10 Jahren und konnte mich einfach nicht mehr so packen wie das 2000er Album FURTHER auf PEOPLE LIKE YOU Records. Was war das für ein Jahrhundertalbum. Ein Hit nach dem anderen. Und die Scheibe ist so gut gealtert, dass es THE BRINK nicht einfach hat - vor allem - weil auch die letzten Jahre einfach die Luft raus war und außer dem Chef Tommy Southard und Gitarrist Justin Daniels keiner mehr vom FURTHER Line-Up dabei ist. Was auch heißt, dass es einen neuen Sänger gibt. Justin Goins an den Vocals ist der neue Mann und was soll man sagen - er macht seine Sache überragend! Gleichwertig - wenn nicht sogar einen Ticken besser. Was hat sich geändert? Musikalisch gibt es weiterhin fetten Stoner / Doom Metal der Extraklasse. Tommy Southard hat sicherlich all die Jahre an den Riffs gearbeitet und wohl nur die besten Sachen verwendet. Es gibt wirklich keinerlei Schwachstellen auf dem Album (trotz der enormen Spielzeit). Obwohl ich es mir nicht vorstellen konnte, die teilweise eingesetzten Keyboards - zuständig dafür ist Sänger Justin Goins! - passen hervorragend zum Sound von Solace und werten die Songs sogar dezent auf. Es klingt frisch und mitreißend! Hut ab! Der Sound der Scheibe ist hervorragend - nicht zu modern - aber fett und klar. Schon der Opener BREAKER OF THE WAY zeigt die Band in neuer Stärke. Das ist großartig - starke Riffs und super Gesangsmelodien führen den Song, der in der Mitte eine interessante Wendung nimmt und damit doppelt begeistern kann. Mit über 8 Minuten ist es der zweitlängste Song und sicherlich eine ungewöhnliche Wahl zum Opener. DESERT COFFIN überzeugt mit starken Gitarrenmelodien. Herausragend ist wirklich der extrem dicke und natürliche Sound, der jedes Instrument voll zur Geltung bringt. Vor allem WASTE PEOLPE ist durch seinen eingängigen Refrain ein wahres Monster geworden. THE LIGHT IS A LIE packt einen mit seinem starken Strophenriff und seinem deprimierenden Refrain. World Collapse und so... Viellelicht hätte man dem Hörer den letzten Song "ersparen" sollen und das Album etwas kompakter abschließen lassen - gut 70 Minuten ist schon eine Ansage.... SOLACE sind auf ihre alten Tage mit einem Paukenschlag zurück und werden hoffentlich den großen Durchbruch mit dem Album schaffen. Besser kann man diese Art von Musik nicht spielen und auch Heavy Metal Fans sollten unbedingt ein Ohr riskieren, weil Gitarrenmusik kann man fast nicht mitreißender komponieren!
 
Genre: Stoner Rock
Musik: 9
Sound: 10
Info: 11 Songs / 68 Minuten
VÖ: 17.01.2020
 
 
 
 
BOMBS OF HADES  -  PHANTOM BELL   Black Lodge / Rough Trade

Ein geiler Mix aus Death Metal, Thrash Metal, Crust Punk und Heavy Metal ist der Sound der Band um Gitarrist und Sänger Jonas Stalhammar (At the gates, God Macabre, The Crown, The Lurking Fear, Crippled Black Phoenix). Seit 2002 gibt es die Band schon, aber mit dieser EP lässt man auf Großes hoffen! Die neue EP auf einem neuen Label könnte für die Band ein großer Schritt nach vorne sein. Hier stimmt nämlich alles! Die Songs sind in Mid-Tempo und schon der Opener und Titelsong rockt unheimlich nach vorne. BRIDGE OF SIGHS ist dann ein Höhepunkt mit fetten Gitarren und einem mörderischen Groove. Die beiden Songs sind ganz starke Statements. Und als Zugabe gibt es noch 2 Coverversionen - von den Japanern Flower Travellin`Band mit einem Titel von 1972 (KAMIKAZE) und TOWNES VAN ZANDT aus dem Jahr 1969. Erst einmal ungewöhnlich - aber die 2 Songs werden so verpackt, wie wenn es eigene Bombs of Hades Songs wären! Ich kenne zwar die Originale nicht, aber KAMIKAZE überzeugt mit tollen Gitarrenideen, die schon fast einen 90er Vibe besitzen. Wow. Und dann startet LUNGS, dass auch gerne als Tribute mit einem ORGASMATRON Gedächtnisriff ausgestattet ist, und lässt auch sonst viel Motörhead Flair bei dem Hörer zurück. Die Band kann dick punkten und kann hoffentlich die Klasse auf dem nächsten Album weiterführen!


Musik: 8
Sound: 9
Info: 4 Songs / 16 Minutes
VÖ: 17.04.2020
 
 
 
KREATOR  -  LONDON APOCALYPTICON - LIVE AT ROUDHOUSE    Nuclear Blast Deutschlands Thrash Metal Vorzeigeband kommt nun mit ihrem hochwertigem Livedokument um die Ecke, dass alle Fans wohl verzücken wird. Es war der Abschluß der großen Tour zum Nummer 1 Album GODS OF VIOLENCE und fasst in beeindruckender Art und Weise die Fanreaktionen und die sehr tight aufspielende Band zusammen. Die Aufmachung ist sehr gelungen und es findet sich eine CD und DVD im Paket. Es ist schon erstaunlich, wie groß Kreator (auch im Vergleich zu den anderen deutschen Thrash Kapellen) geworden sind. Leider beschränkt sich das Songmaterial auf die neueren, erfolgreichen Alben der Bandgeschichte und die alten Thrasher schauen da etwas in die Röhre. Natürlich wird das Nummer 1 Album Gods of Violence groß abgefeiert und von den Klassikern der Bandgeschichte bleibt somit kein Platz in der Setliste. Aber gut - den Fans gefällt es. Mir hätte eine breitere Songauswahl mehr zugesagt. Außerdem ist es das letzte Zeitdokument mit Basser Christian Giesler, der nach der Tour seinen Hut nehmen mußte. Christian ist dann auch im Vergleich zu den anderen Musikern sehr wenig im Bild zu sehen - da hat man wohl schon den Guten etwas rausgeschnitten. Außerdem finde ich den Gesang von Mille einfach über die Jahre nicht mehr gut. Das ist stimmlich leider bedeutend schlechter als vor 10 Jahren und seine Ansagen sind na ja... Sami Yli-Sirniö dagegen ist die Ruhe in Person und überzeugt mit starken Solos, aber ein richtiger Thrasher wird er auch nicht mehr. Aber kommen wir zum Bildmaterial. Die beeindruckende Produktion vom Gig in London habe ich ja schon angemerkt, obwohl in meinen Augen das London Konzert das schlechteste auf der DVD ist. Denn der Fan findet noch 2 komplette Shows (identisches Songmaterial) auf der DVD. Die Show in Chile hat mehr Spontanität und Aggressivität und der Auftritt auf dem tschechischen Masters of Rock  von 2017 überzeugt mich auch mehr.  Hier wirkt vieles authentischer und echter. Natürlich sind Kreator jetzt ein der großen Bands und man kann das alles nicht mehr mit den Anfängen vergleichen. Und die Band liefert ja seit dem Comeback-Thrash Album Violent Revolution (sehr gut übrigens!) sehr gute Alben ab. Aber die Faszination wie zu den ersten 5 Alben konnte sich bei mir nie mehr einstellen. PLEASURE TO KILL, EXTREME AGGRESSION und FLAG OF HATE sind natürlich in jeder Setlist. Die Videoeinspielungen bei FALLEN BROTHERS erzeugen Gänsehaut. Aber mit Sachen wir SATAN IS REAL werde ich einfach nicht zu 100% warm. Aber gut - wahnsinnig gut gefilmt ist das alles, macht viel Spaß im Heimkino und soundtechnisch (denke aber, da wurde definitiv nachgebessert!) gibt es sowieso keinerlei Beanstandungen. Thrash Fans müssen zuschlagen. Besser geht es fast nicht (im Vergleich finde ich aber die Slayer Abschieds-DVD um längen besser) und Kreator haben wohl nochmal ihre Fans glücklich gemacht. Ich persönlich schaue mir im Anschluss lieber wieder Live in East Berlin von 1990 an, dass sind "meine" Kreator", die ich noch immer so mag....
 

Genre: Thrash Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 3 Konzerte auf DVD, London Show auf CD (73 Minuten)
VÖ: 14.02.2020

 

 

PAUL DI`ANNO  -  HELL OVER WALTROP  -  LIVE IN GERMANY    Metalville

 
 
In den letzten Jahren ist es richtig ruhig geworden um den ex-IRON MAIDEN Sänger Paul Di`Anno. Seine letzte Band Architectz of Chaoz verschwand nach einem sehr guten Einstand und tollen Shows von der Bildfläche und seitdem gibt es keinerlei Lebenszeichen in der Öffentlichkeit von Paul. Für viele Fans ist Paul ja immernoch DER Sänger von Iron Maiden und auch ich mag die ersten beiden Scheiben der Engländer mit Abstand am Liebsten. Aber gut - Geschmackssache. 2006 war zumindest die Welt noch in Ordnung und Paul hat mit der deutschen Band PHANTOMS OF THE OPERA ein paar Shows gespielt (die dann später eben in AoC mutierten). Ein Stadtfest in der westfälischen Kleinstadt Waltrop ist dann die Grundlage dieser CD. Eingebettet zwischen Fury and the Slaughterhouse und Sydney Youngblood (!!!) war die Band mehr als skeptisch, ob das der richtige Ort für eine Metalparty sei, da es zwischen den Pop- und Discofans wohl eher wenig Metal Heads aufschlagen würden. Aber das es ein Heimspiel für die zwei Musiker Gonzo (Bass) und Dom (Drummer) war, nahm man das Angebot an. Als die Band die Bühne betrat, verwandelte sich der Moment in pure Magie und das Stadtfestpublikum mutierte zu einer enthusiastischen Metal Crowd, die Paul und die Band ihren fulminanten Gig hindurch abfeierten. Und diese Stimmung merkt man sofort auf der Scheibe. Das Publikum flippt regelrecht aus und die Band packt einen Klassiker nach dem anderen aus dem Ärmel. Und Paul? Der singt wie eh und je und lässt einem in die glorreichen Zeiten zurückversetzen. So bringt die Band die Maiden Classics PROWLER, MURDERS IN THE RUE MORGUE, REMEMBER TOMORROW, RUNNING FREE, PHANTOM OF THE OPERA, TRANSYLVANIA  und SANCTUARY mit einer unglaublichen Spielfreude und wird vom Publikum lauthals mit Gesangseinlagen unterstützt. Hinzu kommen noch einige Perlen aus der Paul`s Zeit nach Iron Maiden! So passt IMPALER und THE BEAST ARISES vom 1992er KILLERS Album hervorragend ins Set. CHILDREN OF MADNESS vom Paul Di`Annos Battlezone Album aus dem Jahr 1987dürften einige noch in guter Erinnerung haben und vom 1984 KILLERS Album MENACE TO SOCIETY gibt es noch obendrauf FAITH HEALER. Die Altfans werden entzückt sein. Das passt. Das ist einfach nur stark. Dazu gibt es noch MARSHALL LOKJAW und THE LIVING DEAD mit einem etwas modernerem Anstrich. Gut, BLITZKRIEG POP ist jetzt nicht gerade passend auf der CD, aber zeigt Paul`s Punk Rock Wurzeln. SANCTUARY beendet einen umjubelnden Gig der Metal Legende und die Band dürfte mehr als glücklich die Bühne verlassen haben. Warum die Show erst jetzt erscheint? Die Show wurde damals vom Produzenten und FOH Mann Thomas Mergler komplett mitgeschnitten. Zu Hause stellte er aber fest, dass die Aufnahmen aufgrund eines Fehlers der Monitorcrew nicht zu gebrauchen waren und somit verschwanden die Aufnahmen im Keller. 12 Jahre später fand Thomas die Bänder zufällig wieder und es gelang ihm, mit Hilfe modernerer technischer Möglichkeiten, die alten Aufnahmen zu retten. Und das hier ist 100% LIVE! Keine Tricks, keine Overdubs - so muß ein Livealbum klingen - mit all den Unsauberheiten und Fehlern, die die Sache aber einfach aufwerten! Ein Zeitdokument der Sonderklasse!
 
Genre: Heavy Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 14 Songs
VÖ: 31.01.2020
 
 

ALUNAH  -  VOILET HOUR   Heavy Psych Sounds

 

www.heavypsychsounds.com

 

ALUNAH dürften einigen Undergroundlern längst ein Begriff sein, denn ihr Retro-Okkult-Rock war einer der ersten und eindringlichsten. Aber mit dem Weggang ihrer Sänger und Aushängeschild, fand man eine neue Richtung - den klassischen Doom Metal. Mit neuer Sängerin ging es dann weiter und: SOLENNIAL von 2017 hat einiges an Aufsehen erregt. Jetzt geht es mit neuer Sängerin und eingängigeren Songs mit dem römischen Label Heavy Psych Sounds eine Stufe weiter. Neues Logo, eingängigere Songs, kein Okkut Zeug. Erwachsener könnte man das auch nennen. Die Engländer, die von der mit einer mächtigen Stimme gesegneten Sian Grennaway angeführt werden, kommen gleich mit TRAPPED AND BOUND in die vollen und dürften gleichmal jeden Doom Metal Anhänger die Tränen in die Augen treiben. Aber schon mit DANCE OF DECENT geht es mit einem wahnsinnigen Hit weiter, der der Band sicherlich ein paar neue Fans zuführen wird. HUNT hat dann einige ruhigere Töne und Dean Ashton an der Gitarre zaubert einige schöne Momente in den Song. Hier wird vor allem die Classic Rock Gemeinde auch hell aufhorchen, doch am Schluß nimmt er gewaltig an Fahrt auf. Ein herausragender Song auf dem Album. VELVET ist dann von den starken und ungewöhnlich dargebotenen Vocals von Sian geprägt, obwohl auch hier Dean mit starken Gitarrenideen seine Momente setzen kann. VELVET ist sicherlich ein weiterer starker Song, der sich auch als Videoauskopplung lohnen würde. LAKE OF FIRE beschliesst dann das Album it einem ruhigeren Song, der im Refrain aber seine volle Blüte entwickelt und unter die Haut geht. Das Album wirkt wirklich sehr durchdacht und abwechslungsreich - was vor allem an den sehr gut ausgearbeiteten Gitarrenmelodien liegt. Das Artwork ist herausragend und passt 100% zur Musik. Die Produktion ist sehr gut und druckvoll. Mit dem Album werden die Briten groß durchstarten. Da braucht man kein Prophet sein.

 

Genre: Doom Metal

Musik: 8

Sound: 8

Info: 8 Songs / 46 Minuten

VÖ: 11.10.2019

 

 

 

WORKSHED  -  s/t    Rise Above / Soulfood

www.riseaboverecords.com

WORKSHED. Da lässt es die Fans hoch Freudentränen vergießen, weil zweil alte Legenden uns wieder beglücken. Ex-CATHEDRAL Members Adam Lehan und Mark Wharton haben sich zusammengetan und veröffentlichen ein wahres Riff Feuerwerk. Die Platte beschäftigt sich mit einigen Missständen und ist eine große Überraschung geworden, weil hier einfach das Wichtigste regiert: RIFFS! Ist der Opener THE WINDOWPANES AT THE LEXINGTON noch ein Wutbrocken, der vor allem gesanglich auch von Pro-Pain hätte sein können, aber schon beim folgenden IF THIS IS HOW IT IS kann man sogar etwas Lee Dorrian heraushören. Der Song ist langsamer und wird von einem geilen Riff getragen. Aber das soll ja gar kein Vergleich sein, die Songs sind ultra heavy; genau meins! Die Riffs sind gewaltig und kein Geringerer als Jaime "Gomez" Arellano hat dem Album eine Hammer Produktion verpasst! Hier drückt einfach alles! ANTHROPOPHOBIC startet dann im slow Doom und ist ein Brecher, der gesanglich auch etwas von Tom Warrior hat. Ganz großes Kino in meinen Augen! Herausragend zwischen all den sehr guten Songs ist A SPIRIT IN EXILE, welcher sehr düster und getragen aus den Boxen strömt. Der Song hat auch ein Feeling, dass sonst nur Triptykon erreichen können. Auch klingt Adam hier nicht selten wie Tom G. Warrior. Der Song schleicht sich aus den Boxen und zelebriert ein dickes Doom Metal Fest. Und mit SAFETY BEHAVIOURS schieben sie gleich ein ähnlich gestricktes Monster hinterher. Durchgängig hochwertig, auch wenn der ein oder andere Hit fehlt - wenn man das bei so einer Musik überhaupt sucht bzw. passt. So könnt ihr locker einen Punkt mehr dazufügen. Und: nicht vom Artwork und Schriftzug abschrecken lassen (das einer Hardcore Band wohl besser gestanden hätte), dass passt nämlich gar nicht zu der düsteren und angepissten Musik der beiden Herren.

Genre: Doom / Sludge / Riff Metal
Musik: 8
Sound: 9
Info: 9 Songs / 46 Minuten
VÖ: 13.09.2019 

 

 

PLANET OF ZEUS  -  FAITH IN PHYSICS   Heavy Psych Sounds

www.heavypsychsounds.com

Nach den Griechen von Nightstalker gibt es mit PLANET OF ZEUS die nächste griechische Band auf dem italienischen Label. Die Jungs dürften einigen Rockern bekannt sein, da sie schon durch zahlreiche Tourneen auf sich aufmerksam machen konnten. Leider ist das Artwork (für HPS ganz ungewöhnlich) nicht so gelungen. Es ist schwer lesbar und leider auch kein Hingucker. Die Idee ist gut, aber leider zu dunkel. Ob da so gewollt war? Aber gut - die Musik ist ein Mix aus Noise und Stoner Rock, aber in ihrer eigenen Art und sehr ungewöhnlich. Das fünfte Studioalbum überzeugt mit starker Musik und ungewöhnlichen Ideen. GASOLINE ist ein typischer Opener mit groovigem Riffs und einen starken Drive. MAN vs. GOD folgt und hat zumindest einen ungewöhnlichen Strophenteil, und überhaupt kann man den Stoner Rock der Band nicht als typisch interpretieren. Sicherlich ist die Basis Stoner Rock, aber auch Sludge und Alternative Einflüsse lockern den Sound auf und machen ihn sehr einzigartig. Auch die Vocals wechseln zwischen klarem Gesang und Shouts, was der Musik noch einmal einen bestimmten Drive gibt. Viele neue Ideen findet man auf dem 5. Album der Griechen, die damit zu der führenden Band in ihrem Land aufsteigen dürften und auch abseits des Stoner Rock Kosmos dürfte die Band viele Freunde finden! Ein Höhepunkt ist das finale KING OF THE CIRCUS, welches sehr ruhig startet und sich in den 9 Minuten zu einem fetten Abschlußriff aufbaut. Und mit dem simplen YOUR SONG ist der Band ein super Hit gelungen. Alles in allem ist FAITH IN PHYSICS ein sehr starkes Album, dass der Band hoffentlich viele neue Türen öffnet und einige Schritte voranbringt. Mit etwas Glück dürfte PLANET OF ZEUS die größte Heavy Psych Sounds Band werden - ungeachtet der Qualitäten der anderen HPS Bands! Tolles Album, tolle Produktion, tolle Band!

Genre: Stoner / Sludge Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 9 Songs / 47 Minuten
VÖ: 27.09.2019

 

 

 

NIGHTSTALKER  -  GREAT HALLUCINATIONS   Heavy Psych Sounds

www.heavypsychsounds.com

Die griechischen Stoner Rocker sind zurück. 1989 gestartet und vor allem mit JUST A BURN von 2004 in Erinnerung geblieben, ist die Band um Kopf und Sänger Argy weiterhin eine feste Konstante im europäischen Stoner Rock Bereich, schafft es aber erneut nicht, durch herausragende Songs an die Spitze der Bewegung zu gelangen. Die Songs orientieren sich weiterhin stark an Monster Magnet der mittleren Phase und vor allem Argy ist wohl der größte Fan von David Wyndorf. BLACK CLOUD ist dann gleich der zu erwartende Opener mit viel Drive und gutem Groove. SWEET KNIFE folgt und wirkt vor allem durch Argys Vocals etwas unreif. Den Song an zweiter Stelle zu platzieren ist etwas gewagt und kann den guten Eindruck vom Anfang leider nicht verhärten. SAD SIDE OF THE CITY startet dann fast etwas QOTSA mäßig und rockt ganz gut. Der Song ist relaxt und besitzt einen guten Groove. CURSED ist dann wieder ein reiner Stoner Rocker, der stark an Monster Magnet erinnert, ebenso wie HALF CRAZY. Aber außer den guten Riffs (die aber auch Standard sind...) wird hier leider wenig geboten. HOLE IN THE MIRROR ist wie ein Monster Magnet Überbleibsel und der abschließende Titelsong langweilt noch einmal vor sich hin. Leider ist das erneut wenig, vor allem für eine Band, die so lange im Geschäft ist. Aber auch die letzten Alben der Band konnten in meinen Augen nicht durchgängig überzeugen und sind jeweils relativ schnell in meiner Sammlung verschwunden.  Alles in allem überzeugt das herausragende Artwork (wie so oft bei Heavy Psych Sounds) und der warme Sound, für die den Band fast alleine zuständig war. Aber leider fehlen einfach die Hits. Und ein Sänger mit guten Ideen. Schade.

Genre: Stoner Rock
Musik: 6
Sound: 7
Info: 8 Songs / 42 Minuten
VÖ: 04.10.2019 

 

 

 

VON DETTA  -  BURN IT CLEAN    Polder Records

www.polderrecords.be
 

Polder Records ist ein kleines, aber aufstrebendes Label und hat nun mit dem Zweitwerk von VON DETTA ein heißes Eisen im Rennen, welches in der Presse gut ankommt. Die Belgier legen einen Mix aus Sludge, Crossover, Alternative und Metal vor, der sehr eigenständig klingt und auch etwas von den goldenen 00er Jahren zurück bringt. Der Opener REACH OUT ist ein hipper Mix aus den oben genannten Einflüssen und überzeugt durch seinen geshouteten Refrain. Er erinnert mich oft an die Franzosen von 7Weeks, falls die jemand kennt. THANKS FOR THE TIME und DEVILS CHILD gehen in die gleiche Richtung, verzichten aber auf den aufdringlich geschrienen Refrain des Openers und bleiben dadurch auch etwas angenehmer in Erinnerung. Die fetten Riffs sind allgegenwärtig und die häufig vorkommenden Crossover und Nu Metal Zwischenspiele machen die Sache spannender. Die Songs sind durchgängig auf hohem Niveau und sehr groovig. Trotzdem fehlt hier und da etwas. So richtig reißt mich die Scheibe nicht vom Hocker, obwohl die Produktion und das Artwork sehr überzeugen. Gut, ist vielleicht auch nicht meine Musik. 

 

Genre: Crossover

Musik: 7

Sound: 8

Info: 6 Songs / 33 Minuten

VÖ: bereits erschienen

 


 

STONEMULE  -  DYSTOPIAN STATE     Polder Records

 

www.polderrecords.be


Koksijde, Belgien: Stonemule. Eine 5 Songs EP, die erst einmal durch ein schönes Artwork auffällt. Tom Vandaele (lead guitar, vocals), Benjamin Himpens (rhythm guitar, vocals), Wannes Breyne(bass, vocals) und Ruben De Wilde (drums) geben uns einen harten Mix aus Stoner, Sludge, Punk, Hardcore, Doom, Southern Rock und starten mit einem starken, fast an Crowbar erinnernden Riff, das durch das powervolle Drumming aufhorchen lässt und fast eine Vorfreude startet, die dann leider durch die eher mäßigen Vocals abebbt. Die teilweisen Twin-Vocals, die zwischen clean, böse, schreiend hin und her pendeln, wirken nicht ausgearbeitet und verbauen etwas den guten musikalischen Eindruck. Darum hängt der Opener SCREAMING AWAY etwas durch (nach wirklich gutem Start!). Dagegen ist ALL WILL BE GONE ein heftiger Hardcore Mosher, wo die geschrienen Vocals ganz gut passen. Der über 8-minütige LAST RITES ist einer der stärkeren Songs und hat wieder gute Riffs. Trotzdem suchen sie glaub ich noch ihre Weg und können mit dieser EP nicht wirklich für Aufmerksamkeit sorgen. Schade.

 

Genre: Hardcore

Musik: 6

Sound: 7

Info: 6 Songs / 34 Minutes

VÖ: bereits erschienen

 

 

 

THOBBE ENGLUND - HAIL TO THE PRIEST Metalville

 

http://www.metalville.de

Thobbe Englund war jahrelang bei Sabaton, hat sich dann aber seiner Solokarriere verschrieben und taucht von Zeit zu Zeit immer wieder mit neuem Output auf. Nachdem er schon etwas Gitarre auf der DANZIG Tribute Scheibe GDANSK eingespielt hat, kommt er nach seinem letzten Soloalbum THE DRAINING OF VERGELMER mit einer Tribute Scheibe zurück. Und was macht man als echter Metaller: Maiden oder, wie hier, Priest. HAIL TO THE PRIEST ist Thobbes fünftes Solo Album und um es zu sagen: die Hommage an Priest ist sehr gut gelungen! Warum braucht man solche Alben? Künstler drücken dabei oft die innere, tiefe Verbundenheit zu seinen Lieblingen/Einflüssen aus und es schlummert wohl in jedem Musiker, die Stücke seiner "Helden" selbst zu interpretieren. Darum wird auch so viel gecovert. Und das sollten Fans nicht als Frevel oder ähnliches sehen, sondern als Huldigung seiner Helden. Thobbe gelingt es hier vor allem auch gesanglich, den Songs eine neue "Dynamik" zu geben und das Songmaterial flüssig und homogen zu präsentieren. Er singt bei weitem nicht wie Halford, sondern ist mit seiner angenehmen normalen Stimme genau der Richtige, um den Songs auch einen "eigenen Touch" zu verleihen. Außerdem vermeidet es Thobbe, sich nur auf die totgenudelten Songs der Priester zu konzentrieren. Hier gibt es auch Sachen wie BETWEEN THE HAMMER AND THE DEVIL (Painkiller), RECKLESS (von Turbo) oder I`M A ROCKER und BLOOD RED SKIES (Ram it down). Und auch das unter Priest Fans ungeliebte JUGULATOR Album kommt mit BURN TO HELL zu Ehren. Ganz stark ist auch DESERT PLAINS (von Point of Entry) ausgefallen und ergänzen die klareren Hits THE SENTINEL, THE RIPPER und HELL BENT FOR LEATHER zu einem druckvollen Album. Handwerklich braucht man ja über Thobbe nichts mehr schreiben, die Songs und die Solos sind perfekt umgesetzt und durch die modernere und etwas härtere Ausrichtung von Thobbe gewinnen die Songs viel an Kraft. Und somit hat man nicht das Gefühl, lieber zum Original greifen zu müssen. Die Umsetzung ist wirklich gut gelungen! Und die beiden Songs von Halfords FIGHT "Ausflug", IMMORTAL SIN und INTO THE PIT, sind eine Überraschung und reihen sich aber überraschend gut in die restlichen Priest Songs ein. Abgerundet wird die Tribute Scheibe von einer wirklich starken, druckvollen Produktion und einem sehr herausragenden Artwork und toller Aufmachung. Mission gelungen! Zugreifen! Priest Fans, die schon mit der Ripper Ära klar gekommen sind, sowieso und beinharte Halford Priester sollten der Scheibe eine Chance geben!

Genre: Heavy Metal
Musik: 9
Sound: 9
Info: 12 Songs / 56 Minuten
VÖ: 02.08.2019

 

 

 

AGAINST EVIL  -  ALL HAIL THE KING    Doc Gator Records

 

www.docgator.com

 

Auf 350 Scheiben erscheint das sehr gut aufgemachte (wie alles bei Doc Gator - die absolut auf Qualität achten!) Debüt der indischen (!!) Metal Band Against Evil. Und wer jetzt auf inidsche Einflüsse im Metal von Against Evil wartet, wird enttäuscht. Die Band spielt einen tighten, sauberen Heavy Metal, der hin und wieder im kleinen Rahmen Richtung Thrash Metal schielt und wenn überhaupt dann nur durch die Vocals etwas von einem "Exotenbonus" hat (englische Aussprache...). Musikalisch ist das hier der Hammer! Die Gitarren solieren, die Riffs schmettern und die Vocals (erinnern mich an irgendeine Band aus den 80ern / Bay Area!?) ENEMY AT THE GATES ist ein Mid-Tempo Song mit starkem Refrain und geht sofort ins Ohr. Ein gut gewählter Opener! THE ARMY OF FOUR steht dem Opener in nichts nach und überzeugt gleich mit der starken Gitarrenarbeit.  Und dann kommt es aber noch besser. Der Titelsong ist ein Hammer Metal Track, der erneut durch die exzellente Gitarrenarbeit von Shasank Venkat und Sravan Chakravarthi überzeugt. Tolle Hymne. Toller Song.  Der Höhepunkt des Albums ist aber für mich SENTENCED TO DEATH. Der Song hat einen starken Thrash Metal Einfluss, was vielleicht auch an den "Gangshout" artigen Vocals liegt und an Jeff Loomis (Arch Enemy, ex-Sanctuary), der hier als Gast dabei ist. Das Riff, dass den Break einleitet, ist schon anbetungswürdig. Auch die hier etwas rauheren Vocals passen perfekt zu der härteren Gangart. Die folgenden BAD LUCK, WE WON`T STOP (das auch als Drohung angesehen werden darf!), GODS OF METAL und das knackige WAR MACHINE bestechen genau aus dem Mix aus klassischen Heavy Metal, bisschen Speed/Thrash Metal und Power Metal. Abgerundet wird die Scheibe von BETWEEN THE HAMMER AND THE ANVIL, einer sehr gut gelungenen Judas Priest Cover Version (nur auf Vinyl zu finden). Die CD Version beinhaltet noch 5 Songs der FATAL ASSAULT EP von 2015 (der 6. Song der EP findet man ebenfalls als Bonus auf der Vinylversion).

 

Genre: Heavy Metal

Musik: 9

Sound: 8

Info: 11 Songs

VÖ: 15.10.2018

 

 

 

REINFORCER  -  THE WANDERER    Doc GAtor Records

 

www.docgator.com

 

Bereits Ende 2018 als Eigenproduktion erschienen, legen die großartigen  DOC GATOR Records die Debütscheibe der 5 jungen Paderborner in einer tollen Vinylversion (300 handnummerierte Scheiben) inkl. einem  Bonustrack und tollem Poster neu auf. Und alleine das, zeugt von der Klasse der Band. Wer auf melodischen Power Metal steht, sollte sich diese Jungs ganz oben auf seinen Einkaufszettel schreiben. Und da die Scheibe im Kohlekeller Studio gemastert wurde (u.a.Powerwolf), stimmt hier von der Musik über den Sound zur Aufmachung einfach alles. Der von einem stark (an Metallica erinnernden) Intro eingeführte Opener THE WANDERER überzeugt mit seinen martialischen Text und seinen schnellen Gitarrenläufen sofort, bevor SHIPWRECKED mit starken Gitarrenläufen (erinnern teilweise an Running Wild in der mittleren Phase), Tempowechseln und eingängigen Vocals machen den Song zu (zumindest für mich) den Höhepunkt des Albums. Der letzte Song der Seite A, SNATCHING HANDS, ist dann etwas getragener, wildert im klassischen Heavy Metal Genre und Sänger Logan ist ein starker Geschichtenerzähler. Und wenn kurzzeitig die Geschwindigkeit vor dem Refrain angezogen wird, wirkt das absolut passend und unterstreicht den folgenden Chorus. Die zweite Seite wird mit dem stampfenden THE LEGION ALIGN eingeleitet und die mehrstimmigen Chöre in der Strophe und im Refrain geben dem Song etwas Besonderes. Ein Epic Heavy Metal Song, der on stage sicherlich sehr zündet. Genauso verhält es sich mit REINFORCER, einer klassischen Hymne mit starken Solo-Gitarren. Auch hier ist Hymnenfaktor sehr hoch und schon nach dem ersten Hördurchgang will man sich in die Menge einordnen und kräftig mitsingen! Vor allem diese beiden Songs werden der Band sicherlich einige neue Fans einbringen, da sie guten Heavy Metal / Power Metal mit eingängigen Momenten koppeln. Der Bonustrack ON THE WINGS startet mit einem mehr ruhigen Anfang, wo Sänger Logan noch einmal seine Klasse zeigen kann, bevor der Song in einem sehr guten Power Metal Song endet. Die tolle Gitarrenarbeit muß hier noch einmal hervorgehoben werden und macht REINFORCER zu einer der hoffnungsvollsten deutschen Newcomer.

 

Genre: Power Metal

Musik: 8

Sound: 8

Info: 6 Songs

VÖ: 13.03

 

 

 

 

NEBULA  -  HOLY SHIT   Heavy Psych Sounds

 

www.facebook.com/nebulaband

 

Wie hab ich mich gefreut, die legendären NEBULA, die ja aus einigen Fu Manchu Mitgliedern bestand, wieder zu haben. Die Split Scheibe mit Lowrider gehört weiterhin mit zu den besten Releasen im Stoner Rock Bereich und auch LET IT BURN, TO THE CENTER oder die EPs waren immer eine starke Angelegenheit. Auch das (sehr erfolgreiche) CHARGED war ein gutes Album, aber schon da vermisste ich etwas den Drive und den Dreck der früheren Veröffentlichungen. Nach den ganzen (nötigen!) Re-Releases über das italienische Label kommt nun tatsächlich (und damit haben wohl die wenigsten gerechnet) ein neues Album und leider, um es vorwegzunehmen, ist es eine Enttäuschung. Es fehlen die wirklichen Hits, die Songs haben wenig Klasse und wirken überhastet aufgenommen. Außerdem hat Eddie Glass irgendwie nicht den richtigen Zugang zu den Songs – auf jeden Fall wirken viele Sachen unausgereift oder gar als Schnellschuß. Das Material schleppt sich eher so dahin, MAN`S BEST FRIEND oder MESSIAH oder GATES OF EDEN ist träge und uninspiriert und läßt den alt gewohnten Drive und Schmutz vermissen. LET`S GET LOST ist mit seiner Akustikgitarre (grundsätzlich ja eine gute Idee) eher verloren und nur der flottere WITCHING HOUR hat etwas vom Groove der alten VÖs. Und mit dem eher an einen Soundtrack erinnernden THE CRY OF A TORTURED WORLD lässt man die Fans auch eher ratlos zurück. Die Stoner Rock Szene ist am boomen wie schon lange nicht mehr und eigentlich hätte eine Vorreiterband wie Nebula mit einem starken Album alle hinter sich lassen können. Leider ist ihnen das nicht gelungen und somit wird sich die Band auch in der Zukunft an ihre alten Stücke erinnern müssen, wenn sie auf den Konzerten noch etwas Feuer entfachen wollen. Schade!

 

Gerne: Stoner Rock

Musik: 7

Sound: 7

Info: 9 Songs / 43 Minuten

VÖ: 07.06.2019

 

 

 

MOUNT ATLAS  -  MISTRESS    H42 Records

 

www.mount-atlas.de

 

MOUNT ATLAS legten mit ihrem Debüt TITAN ein mächtiges Brett aus Uriah Heep, 70s Hard Rock, Deep Purple und den Spiritual Beggars vor und schon in kürzester Zeit war das Album ausverkauft. Die Band ist mit ihrem warmen Sound auf offene Ohren gestoßen und konnten auch International für einige Aufregung sorgen. Nun liegt nach dem Daredevil Records Debüt das Nachfolgewerk auf H42 Records vor. Leider muß man aber sagen...leider nur eine EP! 4 Songs bescheren uns die Jungs und schon vermisst man 5-6 mehr Songs. Der Grund ist einmal mehr, dass Mount Atlas ein unheimliches Gespür für gute Melodien haben und mit den 4 Songs ist ihnen ein weiterer Schritt nach oben gelungen. Der Titelsong besticht durch ein fettes Gitarrenriff und die Orgel, die durch den ganzen Song führt und einige Akzente setzt. Der Refrain ist herausragend, der Mittelteil wird von der Orgel dominiert und ich glaub, 1000 andere Bands wären um so einen starken Refrain froh. Die 70er Vibes lassen die Stereoanlage erzittern. PACE ist ein schneller Hard Rock Song, der durch eine Double Bass besticht und einen sehr poppigen Refrain aufweist. Auch hier kann man nur in höchsten Tönen schwärmen. Was hier auch gesanglich fabriziert wird, ist einmalig. Dagegen wird EVIL SIDE eher fröhlich und beschwingt, was aber der Band gut zu Gesicht steht und gute Laune versprüht. THE UNKNOWN beschließt dann die EP mit einem starken Anfangsriff und wirkt poppig, sleazig und verspielt. 80er Hard Rock der Sonderklasse mit einem erneut starken Refrain.  Das starke Artwork und die gute Produktion von Matthias Lohmüller runden den viel zu kurzen Player ab. Die Band wird groß werden!

 

Genre: 70s Hard Rock

Musik: 9

Sound: 8

Info: 4 Songs / 15 Minuten

 

 

 

VALLEY OF THE SUN  -  OLD GODS    Fuzzorama

 

www.facebook.com/valleyofthesun

 

Valley of the sun waren (zumindest für mich) immer eine Stoner Rock Band der zweiten Reihe. Das die neueren Veröffentlichungen sowieso nicht an die Meisterwerke der 00er Jahre heranreichen, wird für mich auch mit jeder neuen Veröffentlichung untermauert. Und von Valley of the sun hatte ich nun gar nichts erwartet und wurde gewaltig überrascht. Obwohl das letzte Album überall relativ gut weggekommen ist. Im Vergleich zum riffigeren Vorgänger VOLUME ROCK bietet das neue Machwerk des Trios aus Ohio gewohnt starken Stoff, aber auch einige ruhigere Momente. Auffallend ist das indisch/ägyptisch angehauchte Artwork, das an My sleeping Karma erinnert. Und die Informationen auf dem Artwork sind auch ziemlich sperrlich gesät....da hätte man etwas mehr "Liebe" einbringen können. Schade. OLD GODS startet dann eher träge, entwickelt sich dann aber noch zu einem wirklich starken Opener und tollem Titeltrack. OLD GODS fehlt es trotz dickem Groove etwas an Durchschlagskraft und erst der zweite Song, ALL WE ARE, geht dann in die Vollen. Obwohl auch hier ein sehr poppiger Grundton herrscht und auch nicht richtig überzeugt. Also gesanglich ist es 1A und Sänger Ryan Ferrier ist ein Guter, aber die Riffs wirken einfach schon ausgelutscht. Danach kommt mit GAIA CREATES erneut ein instrumentales Stück Musik, dass die Eindrücke vom Artwork unterstützt. Erst jetzt, an vierter Stelle, kommt mit DIM VISION ein wahrer Brecher. Starkes, fettes Riffing, super Drumming und klasse Vocals runden einen der besten Stoner Songs der letzten Monate ab. Leider ist es mit SHIVA DESTROYS danach aber schon wieder zu Ende. FIREWALKER , INTO THE ABYSS und FAITH IS FOR SUCKERS versöhnen dann mit guten Songs und einigen herausragenden Ideen, bei denen sich vor allem der Schlagzeuger hervor hebt. Insgesamt ein gutes Stoner Rock Album, leider auch mit einigen Längen und zu wenigen Songs, die absolut zünden. Trotzdem  -  Stoner Rock Fans werden ihre wahre Freude daran haben. Volume Rock war aber etwas stärker.

 

Genre: Stoner Rock

Musik: 7

Sound: 8

Info: 8 Songs / 40 Minuten

VÖ: 24.05.2019

 

TWIN TEMPLE  -  BRING YOU THEIR SIGNATURE SOUND...SATANIC DOO-WOP    Rise Above Records

www.twintemple.com

Rise Above Records von ex-Napalm Death / ex-Cathedral Vorsteher Lee Dorrian steht ja schon lange nicht mehr für richtigen Metal, sondern für einige Juwelen. Nun kommt aus Los Angeles Twin Temple. Das Debütalbum der Band ist zwar bereits erschienen, wurde aber jetzt von Lee neu aufgelegt und einen breiteren Masse zugänglich gemacht. Alexandra James und ihr Bruder Zachary James und bringen ihre satanische Musik völlig ohne verzerrte Gitarren oder die üblichen Instrumente an den Mann / die Frau. Und vielleicht ist das noch gefährlicher wie die böseste Black Metal Band. Den hier schleicht sich unter schönen und süsslichen Melodien die Botschaft des Bösen praktisch durch die Hintertür herein. Und so unschuldig und bezirzt gab es die Botschaft des Bösen wohl noch nie. Den das hier der Sound der Fifties und Sixties so cool, catchy und sexy vorgetragen wird, würde sogar (woran mich die Musik am meisten erinnert...) Amy Winehouse zur Weißglut bringen. Den das hier ist unglaublich gut. "Why can`t you love Roy Orbison and hail Satan at the same time?" sagt Alexandra James und hat damit den Nagel exakt auf den Kopf getroffen. Das Konzept von Twin Temple funktioniert nämlich hervorragend. SANTA MUERTE mit Western Spaghetti Einflüssen, I KNOW HOW TO HEX YOU mit fantastischen Rodriguez Movies Referenzen und eine Prise gefühlten Rock`n`Roll. Fertig sind Hits am Fließband. Das ist alles musikalisch nicht viel, was Zachary anzubieten hat, aber es reicht für eine beeindruckende Soundlandschaft. Und das das Hauptaugenmerk natürlich auf Alexandras Stimme liegt, kommt der Sängerin auch sehr gelegen. Sie kann mit ihren Texten und ihrer Stimme spielen, ohne groß Rücksicht auf eine "Band" o.ä. zu nehmen. Das das Album in Mono und als Live-Aufnahme entstanden ist, ist bei dieser Vorgabe natürlich Ehrensache. Ohrwürmer am Stück - Gänsehaut durchgängig. Schaut die Videoclips! Wird groß (auch wenn das Cover wohl nicht förderlich ist....und vielleicht trotzdem die falschen Leute abschreckt....)!!!

Genre: Satanic Pop
Musik: 8
Sound: 8
Info: 11 Songs / 42 Minuten
VÖ: 01.03.2019

 

 

 


COWBOYS & ALIENS  -  HORSES OF REBELLION    Polder Records

www.polderrecords.be

Vor allem mit dem Zweitwerk A TRIP TO THE STONEHENGE COLONY (2000) und dem folgenden Meisterwerk LOVE SEX VOLUME (2002) konnten die belgischen Stoner Rocker von COWBOYS AND ALIENS sich ganz nach oben in der Szene setzen. Ihr Sound war unglaublich ausgearbeitet, hochwertig und die Band hatte mit Henk V. einen Sänger, der oft mit einem melodiösen John Garcia verglichen wurde. Die Band hatte mit dem 2005er Nachfolger LANGUAGE OF SUPERSTARS noch einmal eine starke Platte, die aber einige modernere Einflüsse aufzuweisen hatte und sich etwas vom klassischen Stoner Rock der Vorgängeralben löste. Danach war es etwas stiller um die Band, obwohl sie immer wieder live auftauchte und mit SANDPAPER BLUES KNOCKOUT und SURROUNDED BY ENEMIES 2011 und 2013 zwei hervorragende EPs unter die Fans brachte. Und nun kommt ein neuer, 11 Songs fetter Brocken auf uns zu. HORSES OF REBELLION ist das erste Album seit 14 Jahren und schon vom ersten Ton an weiß man, wo die Reise hin geht. Sofort wird einem wieder klar, wie man die Band vermisst hat und was für eine super Musik die Belgier fabrizieren. Ihr Sound ist wirklich einmalig. Der eröffnende SOAKING ist gleichmal ein Hit mmit allen Trademarks der Vergangenheit. Fette Riffs, starke Vocals von Henk V., super old school Stoner. Die Riffs von John P. zünden sofort und man vergisst gleichmal die letzten 14 Jahre ohne die Band. STILL IN THE SHADE geht gleich ins Ohr, ist etwas melodischer, was ja schon immer ein Markenzeichen der Band war und ist. Endlich ist eine der besten alten Stoner Rock Bands zurück. Das geht einem sofort durch den Kopf! Und wieder hört man viel Unida aus dem Sound. Einmalig gut und gleich zwei wahnsinnige Hits hintereinander. Ein geiles Bass-Intro eröffnet TWO TIMES A MAN, der um einiges langsamer und getragener rüberkommt und durch eine geile, 80er Jahre Strophe überzeugt. Einen richtigen Ausfall gibt es auf dem Album nicht, aber vor allem der Titelsong überzeugt mit einem ganz starken Refrain. MORNING AGAIN sollte man mit seinem old school Stoner Sound auch noch herausheben. Das ist einer der besten COWBOYS AND ALIENS Song ever und besser kann man einen Song in dieser Richtung nicht machen. Und mit SPLENDID ISOLATION endet dieses Hammer Album nur mit Gitarre und Gesang und ist einfach unglaublich emotional. Willkommen zurück und DANKE für dieses Album! Pflichtkauf!

Genre: Stoner Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 11 Songs / 44 Minuten

 

 

 

NEBULA  -  DEMOS & OUTTAKES 98-02    Heavy Psych Sounds

 

www.heavypsychsounds.com

 

Nachdem das italienische Label schon einige Klassiker der Band wieder zugänglich gemacht hat, kommt nur eine Compilation mit dem Titel DEMOS & OUTTAKES 98-02. Das hört sich erst einmal uninteressant und nach Geldmacherei an, da oft ja a) so Demos längst bekannt sind und b) sich wenig von der endgültigen Version unterscheiben und c) Outtakes meistens aus gutem Grund keinen Platz auf der regulären CD gefunden haben. Resteverwertung lässt grüßen....aber nicht mit den Sunshine Desert Rockern. Die Songs können durchweg überzeugen und machen auch als CD Spaß und auch durchaus Sinn. Für Fans wird es einige interessante neue Momente der Band geben und die 10 Songs sind durchgängig auf gutem Nebula bzw. old school Stoner Rock Sound Niveau. Und auch die beinharten Fans dürften die 10 Songs nicht kennen. So ist z.B. das allseits bekannte (weil von einer der besten Stoner Rock Split EPs ever!!!) SUN CREATURE von der LOWRIDER Split doch sehr anders als die Originalversion und macht aber auch hier ganz toll Spaß. Auch die Demos der CHARGED und TO THE CENTER Songs sind bißchen anders und passen gut zum Rest der Songs. Das ist auf jeden Fall interessanter wie ein oft bemühtes Best Of Album. Dazu kann BLACK FLAGS Song NERVOUS BREAKDOWN und STAGNANT POOL von LEAF HOUND die Scheibe zusätzlich aufwerten! Das ist sehr überzeugend alles. Hier wummert der Bass, die Gitarren hauen ein Hammer Riff nach dem anderen raus und die Vocals sind eh ein Alleinstellungsmerkmal im Stoner Rock. Eddie Glass ist einfach ein Star der Szene (zumindest gewesen). Und dank des Democharakters klingen die Songs spontaner und auch eine gewaltige Ecke heavier. Also nicht nur NEBULA Die-Hard Fans sollten zugreifen, sondern jeder, der auf gut gemachten Stoner Rock der Anfangszeit steht oder die Sonne der Wüste spüren will. Ja, so war das damals...in der guten alten Zeit. Und ich leg gleich nochmal die Lowrider/Nebula Split auf und schwelge in Erinnerungen. KAUFEN!

 

Genre: Stoner Rock

Musik: 8

Sound: 8

Info: 10  Songs / 44 Minuten

VÖ: 25.01.2019

 

 

NEBULA - CHARGED (Re-Release) Heavy Psych Sound

 

http://www.facebook.com/nebulaband

http://www.atomicritual.com

NEBULA waren in den 00er Jahren sicherlich die Band, die zusammen mit DOZER und AWESOME MACHINE die 2. Garde hinter den Megasellern QOTSA und MONSTER MAGNET waren und NEBULA wurde es am ehesten zugetraut, zu den Megasellern aufzuschließen und eine ähnliche Marke wie FU MANCHU zu werden. Die Band setzte sich ja auch aus 3 ehemaligen FU MANCHU Recken zusammen und Bassist Mark Abshire, Sänger/Gitarrist Eddie Glass und Drummer Ruben Romano legten mit ihrem Debüt TO THE CENTER auch eine Bombe in die Szene. Nach einigen EPs kam dann das Zweitwerk CHARGED und zeigte die Band gewachsen und gereift. Die eigentliche Version ist damals auf Sub Pop erschienen und wurde in der Stoner Rock Szene wohlwollend aufgenommen. Die Italiener von Heavy Psych Sounds haben sich nun dem Klassiker angenommen und niemand geringerer als SNAIL Bassist Matt Lynch hat die Scheibe sorgfältig remastert. Außerdem wurden dem Re-Release 2 Bonus Tracks geschenkt, wobei vor allem GIANT (auch als Demo auf der Scheibe) von dem Videospiel TONY HAWK`S PRO SKATER heraussticht. Das Songmaterial ist durchgängig stark und zeigt keine Füller auf. Ihr Blues-Rock getränkter Stoner Rock, der einfach gerade aus rockt und keine Gefangenen macht, ist genau der Sound, den man in den Anfangszeiten mit der Wüste und deren Atmosphäre verbunden hat. Keine Spielereien, keine Experimente, kein Psychedlic Schrott. Einfach Wüsten Rock wie er sein sollte. DO IT NOW überzeugt gleich vom ersten Ton mit seiner unbändigen Kraft, BEYOND ist ein Hit und ist all die Jahre danach immer noch herausragend. Der mit Akustikgitarre getragene TRAVELIN`MAN`S BLUES ist ein weiterer Klassiker und SHAKER oder GOODBYE YESTERDAY sind noch zu nennen - auch wenn es keinen einzigen Füller auf dem 2. NEBULA Album gibt. Vor allem der lange Abschlußtrack ALL THE WAY ist ein Monster mit Space Rock Einflüssen. Die Band hatte auf CHARGED ihren Höhepunkt erreicht und konnte danach auf keinem Album mehr eine solche Hitdichte auffahren. Wah-Wah- und Fuzz-Effekte der Superklasse! Stoner Rock Fans (alt und jung) müssen zuschlagen. Ein Klassiker des Genres!

Genre: Stoner Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 12 Songs / 54 Minuten
VÖ: 25.01.2019

 

 

 

VENOM - STORM THE GATES Spinefarm Records

 

http://www.venomlegions.com

Keine Diskussionen: ohne Venom und deren damaligen Status gäbe es Metallica, Exodus, Slayer und viele andere Thrash Metal Bands gar nicht. Punkt. Und die ersten 3 Venom Scheiben gehören immer noch zur Pflicht eines jeden Metal Heads. Das danach nicht mehr alles Gold war (obwohl mir die CALM BEFORE THE STORM sehr gut gefällt), kam die Band erst wieder in den letzten Jahren ans Licht der Öffentlichkeit. Zwar gab es auf dem Dynamo Festival diese grandiose Comeback Show, aber danach war es relativ still um die Band (trotz CD-Veröffentlichungen). Cronos ist aber mit STORM THE GATES (nach zuvor ganz "okayen" Alben) zurück und kann fast an die Räudigkeit der Anfangszeiten anknüpfen. Liegt es an dem Sound, für den Cronos höchstpersönlich verantwortlich ist? Liegt es am zurückgewonnenen Schrammelsound? Fakt ist, dass VENOM 2018 so old school klingen wie schon lange nicht mehr. Der Opener BRING OUT YOUR DEAD ist fast wie früher, genauso wie DESTROYER, 100 MILES TO HELL und IMMORTAL. Das sind coole Songs, die jeden Venom Jünger begeistern dürften. IMMORTAL hat einen super Refrain, WE THE LOUD ebenfalls und teilweise nähert man sich den heiligen WARHEAD Zeiten mit einigen Slo-Riffings. Echt stark! Und der Titeltrack beschließt das Album mit einem Knall. Wow. Die anderen 2 original Venom Musiker machen ihr Ding unter VENOM INC. ja auch relativ erfolgreich weiter (warum auch nicht, Venom ist ja nicht die einzige Band, die es "2x" gibt...), aber mir persönlich sagt die Cronos Version mehr zu! Respekt und willkommen zurück! Eine der Überraschungen des Jahres!

Genre: Black Metal
Musik: 8
Sound: 8
Info: 13 Songs / 53 Minuten
VÖ: 14.12.2018

 

 

 

ROGER MIRET, JON WIEDERHORN  - UNITED & STRONG / NEW YORK HARDCORE – MEIN LEBEN MIT AGNOSTIC FRONT   Iron Pages Verlag

 

www.ip-verlag.de

www.facebook.com/agnosticfront

 

Darauf habe ich mich wirklich unheimlich gefreut. 1986 war ein starkes Jahr von den Veröffentlichungen her, aber CAUSE FOR ALARM von Agnostic Front hat mich damals absolut umgehauen. Sowas hat es vorher nicht gegeben. Dieser Mix aus Metal und Hardcore und diese Wucht war einfach neu und atemberaubend. Und seitdem hat Agnostic Front ein sehr hohes Ansehen bei mir. Außerdem kommt die Gruppe aus einer meiner absoluten Lieblingsstädte und somit war ich mehr als gespannt auf dieses Buch. Natürlich weiß man als Fan und Musikinteressierter über den Werdegang und die Wichtigkeit von Agnostic Front; man weiß über den Gefängnisaufenthalt von Roger, die Verknüpfungen zu Madball oder die Reunion danach. Trotzdem gibt dieses Buch so viele Einblicke und neue Sichtweisen, dass man fasziniert am Buch hängenbleibt. Außerdem erzählt Roger sein Leben ehrlich und glaubhaft und ist sicherlich nicht auf Effekthascherei aus. So wie er es erzählt, kann man es sich genau vorstellen bzw. fühlt sich teilweise eingebunden in die Zeit. Und das gelingt wirklich nicht vielen Büchern.  Dieses Buch ist unverblümt, rauh, oft schockierend…aber letztendlich ehrlich und menschlich. Eingeleitet wird das Buch von einem Vorwort von Superfan Jamey Jasta (Hatebreed) und Al Barr (Dropkick Murphys). Los geht’s mit der nicht einfachen Kindheit von Roger, die gezeichnet von Gewalt dahinschleicht. Danach gibt es für Roger kein Halten mehr. Beginnend in der New Yorker Punkszene wird er bald zur Ikone - Schlägereien, Drogendeals etc. stürzen ihn in eine immer tiefer schluckende Spirale. Die Gewaltausbrüche von ihm und seiner Band / seinen Begleitern muss man sicherlich kritisieren und vor allem nicht gut heißen, aber die damalige Situation in und um New York war sicherlich nicht einfach und wird auch sehr gut beschrieben. Aber die Punk- und Hardcoreszene blickt zu ihm auf; und trotzdem: abseits der Band läuft es nicht gut für ihn (kein Geld, keine Wohnung etc.). Das Agnostic Front dann letztendlich metallischer werden, hat auch mit dem ständigen Wechsel der Mitglieder zu tun. Und so wird Roger letztendlich auch zur Hardcore-Ikone der New Yorker Szene und beeinflusst ganz viele Bands, die nach ihm rießige Erfolge feierten. Die Geschichten über die Tourneen lesen sich interessant und die Kapitel über seinen Gefängnisaufenthalt sind so authentisch und lebhaft erzählt, dass man sich jeden Winkel seiner Zelle vorstellen kann. Dieses Buch atmet richtig den Spirit der 80er und 90er Jahre; die Entstehung der Punk- und Hardcoreszene lässt sich hierbei sehr gut nachvollziehen und zeigt den Zusammenhalt der New Yorker Szene und später der gesamten amerikanischen Bewegung. Und seine Sicht auf die damaligen Dinge, jetzt als gesetzter und erfahrener Familienvater, sind trotzdem nicht immer kritisch.

 

Genre: Hardcore

Buch: 288 Seiten

Farbseiten mit Fotos: 8 Seiten

V.Ö.: 24.08.18

 

 

 

BRUCE DICKINSON  -  SCREAM FOR ME SARAJEVO     BMG

 

www.screamforme.com

 

Music from the motion picture ist der Anhang dieser Scheibe. Der Soundtrack zum Film wird hier als CD und Do-LP veröffentlicht und sein eher basisches Artwork passt perfekt zu den eher bedrückenden, dicken Booklet. Wenn man die Geschichte hinter dieser geschichtlichen wichtigen Tonkonserve liest, ist man gleich gefesselt. Das dicke Booklet erzählt die komplette Geschichte und zeigt die Band in Sarajevo zwischen kaputten Häusern, Panzern und absoluter Zerstörung. Film ansehen!!!! Der musikalische Teil ist natürlich über allem erhaben. Bruce Dickinson hat in seiner Zeit außerhalb von Iron Maiden mit die beste Musik überhaupt geschrieben. Er hatte ja auch mit Roy Z und Adrian Smith zwei der absolut Besten an seiner Seite! Und auch wenn es Maiden Fans nicht gerne hören. Die Soloscheiben dürften die letzten Maiden VÖs locker in die Tasche stecken. Selten sang Bruce eindringlicher und emotionaler und die Vielzahl der Gäste, die mit ihm gearbeiten haben, machen die Songs transparenter, abwechslungsreicher und vor allem nicht so vorhersehbar. Schon der akustische Einstieg CHANGE OF HEART geht unter die Haut und ein Song wie TEARS OF THE DRAGON ist besser, wie alles, was Maiden nach Somewhere in Time je geschrieben haben. Das Material wechselt von beeindruckend "ruhig" (NAVIGATE THE SEAS OF THE SUN oder das unglaublich emotionale ARC OF SPACE) mit "Maiden-artigen" Songs (DARKSIDE OF AQUARIUS, ROAD TO HELL oder das tolle POWER OF THE SUN), die auf jeder der letzten Iron Maiden Scheiben den absoluten Höhepunkt dargestellt hätten. Oder eher moderneren Metal Einflüssen (also die der 90er...Grunge, Alternative...) wie RIVER OF NO RETURN oder STRANGE DEATH IN PARADISE, welches eines der besten Gesangslinien von Bruce ever enthält. Dieser Song in seinem langsamen Tempo geht absolut unter die Haut. INERTIA als Livedokument ist beeindruckend bevor der starte ACOUSTIC SONG und das eindringliche ETERNAL dieses Album beschließt. Die Soloalben und das Skunkworks Debüt wurden seinerzeit einfach nicht richtig geschätzt. Den Maiden Fans war es zu modern und soft, die normalen Hörer wollten wahrscheinlich nichts von einem der Metal Sänger hören...leider. Das Material hat den Test der Zeit überstanden und ist einfach nur beeindruckend. Und die Geschichte dazu eh! Ein super Zeitdokument! Ein super Soundtrack. Toll!

 

Genre: Heavy Metal

Musik: 10

Sound: 9

Info: 14 Songs / 73 Minuten

VÖ: 29.06.2018

 

 

 

CORONER  -  MENTAL VORTEX    Noise Records

 

www.coroner-reunion.com

 

Das vierte Album der Schweizer Techno-Thrasher ist ganz klar eines der Höhepunkte in der verdammt starken Bandgeschichte. Aber hier stimmte einfach alles: komplexe, aber trotzdem eingängige Songs, die größte Hitdichte und eine Dynamik, die damals nur von ganz wenigen Bands erreicht wurde. 1991 legte CORONER nach dem erfolgreichen NO MORE COLOUR dieses Monsterwerk vor und konnten noch einmal richtig Aufsehen erregen und einen weiteren großen Schritt nach vorne machen. Auch kommerziell! Durch den transparenten, aber sehr klaren Sound von Tom Morris hat die Band den Schritt in die erste Liga geschafft. Aufgenommen im  Sky Track Studio in Berlin und abgemischt im legendären Morrisound-Studio in Tampa, Florida von Tom Morris enthielt das Album einen der größten (und auch eingängigsten Song) der Bandhistorie. Mit I WANT YOU (SHE`S SO HEAVY) schaffte man eine eigenwillige, aber beeindruckende Coverversion des Beatles Song und konnte so noch einmal einen großen Schub an Aufmerksamkeit einheimsen. Auch außerhalb der Metal Szene. Ansonsten geht es natürlich hochwertig zur Sache. Schon der Opener DIVINE STEP (CONSPECTU MORTIS) überzeugt mit starken Riffs, hoher Geschwindigkeit und einen starken Refrain. Der Mittelteil des Songs beinhaltet zudem einige technisch herausragende Ideen. SON OF LILITH hat diesen Rhythmus, der einen nicht mehr loslässt. Und bei SEMTEX REVOLUTION findet man einen wahnsinnigen Techno Thrash mit einigen Jazz Einflüssen, der Zuhörer staunend zurücklässt. Mit SIRENS ist der Band ein absoluter Hit gelungen. Noch nie ist mir vorher aufgefallen, dass der Gesang teilweise was von Tom Warrior hat. Was gitarrentechnisch hier gespielt wird, hat nach all den Jahren absolut nichts von seinem Reiz verloren und ist auch weiterhin wirklich einzigartig. Auch METAMORPHOSIS ist ein richtiger Hit auf der Scheibe, der einem nicht mehr aus dem Ohr geht. Der Refrain erinnert hier ganz stark an spätere Celtic Frost Geschichten. Auch PALE SISTER steht dem in nichts nach. Ron Royce hat hier einen seiner besten Gesangsmomente, Tommy T. Baron spielt auf der Gitarre unglaubliche Sachen, die Komplex, aber trotzdem eingängig sind und der oft vergessene Marquis Marky am Schlagzeug unterlegt das alles mit unglaublicher Präzesion, viel Punch und Ideenreichtum. Vielleicht war es letztendlich doch der eher böse Gesang, der die Band vor dem ganz großen Durchbruch bewahrt hat, obwohl so eine Musik ja nie richtig angesagt war (Watchtower, Sieges Even), sondern erst in der Nachbetrachtung für viele als Kult geadelt wird. Für Progressive, Death und Thrash Fans ein Muss! Ich hoffe, die Band bekommt wieder mehr Aufmerksamkeit, da die verschiedenen Genres in den letzten Jahren eh mehr und mehr vermischt wurden. Ein Rush Fan hätte sich damals wo nie und nimmer den Techno-Trash der Schweizer angehört....

 

Genre: Techno Thrash

Musik: 9

Sound: 9

Info: 8 Songs / 48 Minuten

VÖ:  29.06.2018

 

 

 

 

GDANSK  -  A TRIBUTE TO GLENN DANZIG    Metalville Records
www.metalville.de

Die Idee hinter dieser Scheibe schwirrt seit Jahren umher. Glenn Danzig, trotz Häme in den letzten Jahren, immernoch einer der einflussreichsten Musiker unserer Zeit, zu ehren. Hinter dem Projekt steckt die deutsche Metal Band Grand Massive, die im Schaffen von Danzig einen großen Einfluss in ihr Leben sieht. Die Idee der Band, 1-2 Songs als Tribut für eine Single aufzunehmen, wurde vom Label der Band schnell aufgegriffen und immer mehr Supporter fanden den Weg auf die Scheibe. Und aus zwei Songs wurden 8 Songs. Vor allem das anfängliche Schaffen des Meister beeinflusste die Musiker nachhaltig und so einigte man sich darauf, die Songs simple, pur und ohne großes Firlefanz aufzunehmen. So wie das ursprünglich bei den Misfits und Samhain auch über die Bühne ging. Die Songs sollten diese "garagenartige" Herangehensweise verkörpern. Und absolut nicht als Cover-Album zu verstehen, sondern als Eigeninterpretation und Tribut an den Herrn der Finsternis. Ausgewählt wurden 2 Danzig, 2 Samhain und 3 Misfits Songs. Und hinzu kam natürlich der größte Hit, Mother. Der Opener 777 featured die beiden Recken Thobbe Englund (ex-Sabaton) und Luca Princiotta (Doro) und ist in etwa im Originaltempo gehalten. Bei DEATH COMES RIPPING wurde das Tempo gedrosselt und bei KISS OF STEEL gibt es ein Duett zwischen Britta Görtz (ex-Cripper/Critical Mess) und dem Grand Massive Sänger. AM I DEMON (mit Andy Bock von den Emil Bulls) und das emotionale LET THE DAY BEGIN von Samhain bilden den Mittelblock der Huldigung. MOTHER, von Guernica Mancini von THUNDERMOTHER ist eine interessante Version des Macho-Muskel Rockers mit weiblicher Rock Röhre. Christof Leim von THE NEW BLACK steuert ein Solo bei, genauso wie Thobbe Englund. Und den Bass übernahm Nick Douglas von DORO. Das flotte SHE endet in einem Doom-Ende, dass etwas von Type O Negative verkörpert. Und mit der akustischen, von Grand Massive mittlerweile bekannten Art, SKULLS gibt es zum Schluß noch einmal garantierte Gänsehaut. Ein weiterer Höhepunkt ist das von Andronikos gezeichnete Artwork und Booklet der Scheibe. Hier werden die Danzig/Misfits Schädel mit dem Misfits Kopf kompiniert. Allein das Artwork zeigt die volle Hingabe und Liebe der Musiker und Gäste zu Glenn Danzig.Abgerundet wird die Scheibe von einem druckvollem Mastering von Martin Buchwalter aus dem Gernhart Studio (Destruction, Tankard). Interessante Versionen.
Gerne: Metal
Info: 8 Songs / 30 Minuten
VÖ: 29.06.2018

 

MOTORJESUS  -  RACE TO RESURRECTION   Drakkar

 

www. drakkar.de

 

Hier ist sie also, die neue MOTORJESUS Scheibe. Im Line-Up hat sich einiges getan und momentan gibt es wohl nur einen Stamm von 3 Leuten und live werden Gastmusiker dazu geholt. Anscheinend hat es zuletzt nicht mehr so gut geklappt und die 3 verbliebenen MJ Jungs haben die Handbremse gelöst...oder wollten sie es den Ex-Mitgliedern nochmal so richtig zeigen? Fakt ist zumindest, dass MJ eine Frischzellenkur durchlaufen hat. Es fehlt zwar etwas der Rotz und das Dreckige der alten Scheiben und nicht alle Fans werden wohl mit dem etwas zu glatt polierten Sound von Dan Swanö zurechtkommen, aber ich finde die Scheibe wirklich gelungen. Und nachdem auf den alten MJ Scheiben immer 2-4 eher durchschnittliche Songs waren, gibt es hier wenig Ausfallmaterial. Schon der erster Song TALES FROM THE WRECKING BALL geht unglaublich ab. Ein fettes Hammer-Riff durchläuft den Song und ist als Opener perfekt gewählt. Danach kommt gleich der Überhit des Albums: KING COLLIDER ist ein Mix aus Sparzanza und Mustasch und mit einer unglauberlich Power. Hier liefert Chris seine beste Gesangsleistung ab. Der Song ist voller Power und Kraft. WOW! RE-IGNITE ist dann etwas grooviger, besitzt mehr Metal Einflüsse, welche sich vor allem beim Refrain wiederfinden. SPEEDWAY SANCTUARY ist purer Metal mit starken Gitarren-Riffs und einem erneut starken Refrain. Diese unglaubliche Wucht im Sound wird erstmals durch die Akustikballade THE INFERNAL unterbrochen, wo CHRIS sein volles Können auspackt und eine emotionale Gesangsleistung abliefert, die sich vor den Großen des Genres nicht verstecken braucht.  Der Song hätte von jeder 80/90er Jahre Amiband kommen können (Ballade!). Solche Songs schrieb man in dieser Zeit haufenweise und sind heutzutage nicht mehr "gewünscht" - zumindest findet man sie nicht mehr so häufig. Starke Nummer. Der Titel spricht für sich: BURNING BLACK kennst nur eine Richtung - vorwärts. Und wieder ein starker Refrain. THE DAMAGE ist ein blitzschneller Track, der voll abräumt und live bestimmt eine Abrissbirne wird. Auch hier "rult" der Refrain über allem und dürfte hoffentlich bald in allen großen Festivals mitgesungen werden. Ein guter Metal Stamper ist dann THE STORM, der ein super heavy Riff in der Mitte besitzt. Ein weiterer Hit mit herausragenden Vocals. Mit ENGINES OF WAR gibt es dann einen Song, der im alten MJ Muster abläuft und die alten Fans zufriedenstellen dürfte. Stoner/R`n`R Granate. THE CHASE rockt dann in einer unglaublichen Power und der Refrain ist erneut der Hit überhaupt! Das blitzschnelle RUNNING OUT OF TIME ist ein weiteres Highlight im hinteren Ende der Scheibe angesiedelt und der abschließende AWAKEN THE TYRANTS ist ein würdiger Mid-Tempo Rocker mit starken Riffs, unglaublicher Power und wiederrum einer herausragenden Gesangsleistung! Über die ganze Distanz wirkt dann leider doch einiges zu gleichförmig und die Songs, die alle auf hohem Niveau sind, lassen sich doch etwas schwer auseinanderhalten. Trotzdem - Kaufen! Chris Birx war schon immer ein guter Sänger, aber hier schließt er zu den großen Sängern und Entertainern des internationalen Genres auf und muß sich mit dieser Leistung in der Spitzengruppe etablieren! Stimmlich 100%ige Steigerung. Starke Gesangsmelodien. Die CD kommt mit Poster, als fettes Digipack und einem starken Comic-Artwork. Dan Swanö (Opeth, Therion, Evergrey) hat die Scheibe produziert und einen fantastischen Sound der Band auf den Leib geschmiedet. Kaufen!

 

Genre: Metal

Musik: 9

Sound: 9

Info: 13 Songs / 57 Minuten

VÖ: 15.06.2018

 

 

 

 

GRAVE DIGGER  -  WITCH HUNTER Noise Records

 

www.grave-digger.de

 

Nach dem Debütalbum-Meilenstein HEAVY METAL BREAKDOWN von 1984 ließ sich die Band nicht lumpen und legte 1985 gleich das Zweitwerk nach, dass auch heute noch als absoluter Klassiker des deutschen Heavy Metal gilt. Selten war die Band besser als auf den ersten beiden Alben und schon das Artwork lies damals keinen Zweifel daran, dass die Band es dem Erstwerk gleichtun will. Die Artworks von HEAVY METAL BREAKDOWN, WITCH HUNTER und WAR GAMES sind Meilensteine des deutschen Metals. Und nun hat Noise Records im Zuge ihrer Re-Release sich endlich auch den ersten Grave Digger Scheiben angenommen. Man hat dem Album einen neuen Sound(Remaster) verpasst, der noch mehr Power versprüht wie die Original-VÖs und die Vinylausgabe, die seit 30 Jahren vergriffen war, jetzt als limitierte, goldene Schallplatte neu aufgelegt und diese muß (wie auch das Debüt) in jeder Sammlung eines Metal Fans stehen. Es gibt Liner-Notes vom ex-Gitarristen Peter Masson und auf dem Vinyl Liner-Notes von Malcome Dome. Und über die Songs muß man wohl den wenigsten Metal-Fans noch was erzählen. Vor allem über den Opener WITCH HUNTER muß man sicherlich nicht viel sagen. Der Song ist einer der besten und bekanntesten deutschen Metal Songs. WITCH HUNTER hat einen starken Refrain und ein Speed Metal Riff der Extraklasse. NIGHT DRIFTER hat dagegen viel von den ersten zwei Overkill Scheiben. Das ist Speed Metal der Sonderklasse mit starken Riffs und 80s Vocals, die beide stark an die New Yorker erinnern. Über die Lyrics von LOVE IS A GAME oder GET READY FOR POWER kann man heutzutage wohl eher nur schmunzeln, aber geben auch den Spirit der 80er wieder und zeigen den Weg auf, den Grave Digger (dann als Digger) gehen werden. Die Band wollte dann den kommerziellen Durchbruch und war auf Radioairplay aus und wurde (fast unerträglich) kommerzieller (was ja bekanntlich auch total in die Hose ging). GET AWAY und FIGHT FOR FREEDOM haben dann wieder den Speed Metal Spirit der ersten Scheibe und überzeugen durch eine tolle Gitarrenarbeit, starke Refrains, gute Solos und einprägsames Songwriting. Die Coverversion von SCHOOLS OUT haben sie sehr authentisch und gut hinbekommen und der Song fügt sich durch sein angezogenes Tempo sehr gut in das Album ein. Der Schleppende FRIENDS OF MINE ist ein Höhepunkt des Albums und macht unheimlich Spaß. Der hämmernde Groove geht total nach vorne ab und ist einer der besten Grave Digger Songs, vor allem weil er das Tempo anzieht und gut abrockt. Und mit HERE I STAND gibt es noch eine Hymne, die live immer funktioniert und fast die Klasse von Overkills IN UNION WE STAND besitzt. Nach WITCH HUNTER kam ja noch das starke WAR GAMES, bevor die Band wie oben beschrieben einen Kurswechsel vollzog. WITCH HUNTER ist ein Muss - auch in der neuen Aufmachung und im Remaster! Wahnsinn, was Noise Records damals alles an prägenden Veröffentlichungen herausbrachte.

 

Genre: Speed Metal

Musik: 8

Sound: 9

Info: 9 Songs

VÖ: 25.05.2018

 

 

 

GRAVE DIGGER  -  HEAVY METAL BREAKDOWN   Noise Records

www.grave-digger.de

Einer der wichtigsten und besten deutschen Metal Debüt Scheiben gibt es nun wieder über die Noise Records Remaster Serie. Zuerst muß man loben, dass der Sound druckvoller klingt, aber nicht großartig verändert wurde. Grave Digger  aus Köln nahmen damals die Heavy Metal Welt auseinander mit ihrem Debüt Album. Und auch heute noch ist die Scheibe eine Granate. 1980 startete Chris Boltendahl mit Gitarrist Peter Masson die Band Grave Digger und 1983 nahmen sie 2 Songs auf, die später zusammen mit S.A.D.O., Railway, Iron Force, Rated X und Running Wild auf einem Sampler (ROCK FROM HELL 1984) erschienen. Im selben Jahr kam dann der Vertrag mit Noise zu stande und die Band veröffentlicht dieses bahnbrechende und wegweisende Album. Allein das Artwork ist Kult geworden und dürfte jeden Metal Fan ein Begriff sein. Nun kommt das Album als Remaster heraus und es lohnt sich absolut, sich die Scheibe zu besorgen. Auch wer das Original schon hat! Ein starkes Klappcover mit sehr interessanten Linernotes und viel hochwertigem Bonusmaterial gibt es bei dieser Wiederveröffentlichung. Aber dazu später mehr. Auch das schwere und farbige Vinyl kann voll überzeugen. Zu den Songs: HEADBANGING MAN und HEAVY METAL BREAKDOWN sind Hits im German Metal und bei Grave Digger Fans geblieben und haben unzählige Bands beeinflusst und vor allem nichts an ihrer Durchschlagskraft verloren. Auch das langsame BACK FROM THE WAR hat absolut nichts von seinem Reiz eingebüßt und das etwas melodischere YESTERDAY überzeugt vor allem durch starke Gitarrenarbeit, auch wenn der Song vor allem im Gesangsbereich etwas zu altbacken klingt.....und beendet aber trotzdem die sehr starke erste Seite. Auf der zweiten Seite sind es vor allem der Speed Metal Hammer LEGION OF THE LOST, TYRANT und das Rolling Stones Cover von 2000 LIGHTYEARS FROM HOME in einer atemberaubenden Version die herausragenden Momente, bevor der schnellste Song des Albums, HEART ATTACK, ein wirklich starkes Debüt beendet. Das ist einfach German Speed / Heavy Metal in Perfektion. Kurz vor dem Zweitwerk erschien damals die EP SHOOT HER DOWN, welche hier auf der dritten Vinylseite verewigt wurde (das original Cover befindet sich im Inlay!) und zeigt die Band gereift und eingespielter. SHOOT HER DOWN ist einfach ein guter Song, WE WANNA ROCK YOU in einer schnelleren Version und das coole und stampfende STORMING THE BRAIN zeigen die Band topfit und auf den Weg nach oben. In der Tradition von damals, dass fast die EPs besser waren als die Scheiben (Kreator, Voivod, Destruction, Warlock), kann auch diese EP vollstens überzeugen und dürfte mit zu den besten deutschen EP-VÖs zählen. Auf der letzten Seite gibt es dann noch die beiden Songs vom Samplereinstand ROCK FROM HELL, VIOLENCE und das Rolling Stones cover in einer anderen, demoartigeren Version, die aber soundmäßig überzeugen und ebenfalls ihren Reiz besitzen. Liner Notes von Chris Boltendahl runden diese seit über 30 Jahren vergriffene Vinyl Version ab. Eine Machtdemonstration deutschen Metals!

Genre: Heavy Metal
Musik: 9
Sound: 8
Info: Doppel-LP
VÖ: 25.05.2018

   
   
   
   

 

DEATHROW  -  DECEPTION IGNORED    Noise Records / BMG

 

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Nach den 2 überragenden Thrash Metal Granaten RIDERS OF DOOM und RAGING STEEL kam 1989 das dritte Album der Band auf den Markt und schon das Cover – Artwork ließ erahnen, dass es in eine andere Richtung geht. Uwe Osterlehner ersetzte Gründungsmitglied Thomas Priebe und der mit dem mehr technische Stil von Uwe veränderte sich auch den Gesamtsound der Band. DECEPTION IGNORED hat mit den wütenden und eingängigen Thrash Metal Songs der Vergangenheit nicht mehr viel zu tun. So wirkt der Stil mehr als ein Mix aus WATCHTOWER und CORONER, was der Band aber auch sehr gut zu Gesicht stand und immernoch steht. Und so wurde DECEPTION IGNORED zum erfolgreichsten, aber auch letzten Album für Noise Records. Schon der Opener EVENTS IN CONCEALMENT erinnert von seiner Melodieführung und Gitarrenarbeit an das WATCHTOWER Zweitwerk, THE DEATHWISH hat viel von den vertrackten CORONER Rhythmen und TIOCTON und N.L.Y.H. gehen in die gleiche Richtung. Milos Gesang versucht sich auch an mehr Melodie, was zum neueren Sound der Band sehr gut passt und auch sehr gut umgesetzt wurde. WATCHING THE WORLD, NARCOTIC und MACHINERY beenden das Album mit einem Paukenschlag. Es ist schon ein kleines Wunder, was die Band zwischen RAGING STEEL und DECEPTION IGNORED musikalisch dazugelernt hat. Da staunt man erst einmal, ob es sich um die gleiche Band handelt. Da werden Sachen auf der Gitarre gezockt, die schon sehr stark sind und es locker mit dem zweiten WATCHTOWER Songs aufnehmen konnten. Das hätte man zu RAGING STEEL Zeiten den Musikern gar nicht zugetraut! Die neu remasterte Version erhält noch den unveröffentlichten Bonussong BUREAUCRAZY, der aus der DECEPTION IGNORED Aufnahmesession stammt, aber damals (aus welchen Gründen auch immer) keine Berücksichtigung fand. Dieses Mal gibt es aber kein Klappcover und auch die Informationen sind eher spärlicher als auf den zwei Vorgängern. Starkes deutsches Progressive Thrash Metal Statement, leider konnte die Band damals den großen Durchbruch nicht erzwingen. Aber ich hoffe mal, dass es nach den ganzenb Re-releasen zu einem kleinen Hype um die Band kommt und sie sich (zumindest für ein paar Konzerte) wieder zusammenrauft. Progressive Metal Fans sollten unbedingt zuschlagen! Ein Highlight des Genres! PFLICHTKAUF!

 

Genre: Progressive Thrash Metal

Musik: 9

Sound: 9

Info: 8 Songs

VÖ: 30.03.2018

 

 

DEATHROW  - RAGING STEEL   Noise Records / BMG

 

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Puh, nach dem starken Debüt RIDERS OF DOOM war man ganz verzückt, als man das Cover von RAGING STEEL ein Jahr später in den Händen hielt. Zwar ist das Backcover mit der ausgeschnittenen Band immer noch etwas „komisch“, aber schon damals war die Vorfreude riesig und schon das damals typische Intro THE DAWN ließ einem das Blut in den Adern gefrieren. Und als die Band loslegte, war die Freude groß! RAGING STEEL ist gleichmal ein wahnsinniger Opener: schnell, heavy, ohne Kompromisse. Milos Gesang hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, die Band spielt unglaublich tight und schnell und der Song ist gleichmal ein Hit, der sicherlich zu den besten deutschen Thrash Metal Songs der 80er Jahre zählen dürfte. Dann wurde mit SCATTERED BY THE WIND das Tempo etwas herausgenommen und ein weiterer Klassiker geschrieben. Ein super starkes Gitarrenriff führt diesen Song. Milos Gesang ist herausragend und das Arrangement hervorragend. Das folgende DRAGON`S BLOOD hat fast das hymnische von der ersten OMEN Scheibe. Milos Gesang hatte hier den größten Schritt nach vorne gemacht und er hat sich mit dieser Leistung auf eine Stufe mit den anderen deutschen Thrash Sängern gehievt. THE THING WITHIN, PLEDGE TO DIE, MORTAL DREAD….welch Granaten! Und nach THE UNDEAD CRY und BEYOND THE LIGHT ist das Album dann leider auch schon zu Ende und war und ist für viele Fans der Höhepunkt der Band. Hier passt wirklich jede Sekunde, jeder Ton, jede Idee. Eigentlich hätten Deathrow mit RAGING STEEL alle anderen deutschen Thrash Bands abhängen müssen. Das ist auf dem gleichen Level wie Pleasure to Kill, Infernal Overkill, Terrible Certainty oder Agend Orange. Besser geht es einfach nicht. Wenn sie mit diesem Stil weitergemacht hätten und den Nachfolger mit ähnlichem Material bestückt hätten, wäre DEATHROW evtl. den gleichen Weg wie Kreator gegangen. Auch dieses Album wurde als Doppelalbum wieder neue aufgelegt und bietet einige tolle Fotos. Das Remaster ist gelungen, das Artwork kommt gut rüber und es wurde wie schon beim Debüt Album eine zweite Vinylscheibe spendiert, die das Demo von 1986 (ETERNAL DEATH) beinhaltet (INTRO / SLAUGHTERED / VIOLENT OMEN / RIDERS OF DOOM / SAMHAIN) und einen unveröffentlichten Livesong (YIGAEL`S WALL). Für Fans ein Muss! Eines der besten THRASH METAL Alben aus den 80ern EVER! ZUSCHLAGEN!

 

Genre: Thrash Metal

Musik: 10

Sound: 8

Info: 15 Songs

VÖ: 30.03.2018

 

 

 

DEATHROW  -  RIDERS OF DOOM   Noise Records / BMG

 

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ENDLICH!

Nachdem ja Noise Records wieder aktiviert wurde und dadruch einige der wichtigsten Metal Alben der Vergangenheit wieder zugänglich gemacht hat, kamen natürlich erst einmal die „big names“ des Katalogs in die Läden. Celtic Frost, Kreator, Tankard, Skyclad, Voivod, Running Wild. Da konnte man schon das ein oder andere Klassikalbum abgreifen – auch Fans der ersten Stunde fanden an den günstigen, aber stark aufgemachten Releasen mit einigen Bonustracks noch einmal gefallen daran. Die für mich mit wichtigste Noise Band blieb aber lange unter dem Schirm. Und da ja die anderen Noise Bands zum Großteil noch aktiv sind, hatte ich eigentlich die Hoffnung für Deathrow schon aufgegeben. Als ich im Jahre 1986 das Artwork von Riders of Doom sah, war ich schon hin und weg und damals schwirrte der Name SAMHAIN schon in der Szene rum und oft konnte man diese Kultband nicht richtig zuordnen. War es Danzigs Version oder die Ruhrpottler – so einfach war das damals nicht ohne Informationen, die oft Monate brauchten, um an der richtigen Stelle anzukommen. …. Aber mit ex-Samhain Sticker drauf kam dann das Debüt und hat mich glatt umgehauen. Und jetzt, 32 Jahre danach kommt das Debüt der deutschen Thrasher als Doppel-LP (farbiges Vinyl) und dickem Digipack erneut auf den Markt. Die Scheiben von Deathrow verschwanden damals schnell aus dem Handel und waren die letzten Jahre sehr gesucht. Für mich stand RIDERS OF DOOM und RAGING STEEL schon immer auf gleicher Stufe wie INFERNAL OVERKILL, PLEASURE TO KILL oder FINISHED WITH THE DOGS; Alben, die alle (Thrash) Musikgeschichte geschrieben haben, aber im Vergleich dazu konnte Deathrow trotz starkem Material nie richtig durchbrechen und ein Ausrufezeichen in der damaligen Szene setzen. Es gab zwar Europatourneen mit Kreator, Possessed und Voivod, aber die Band hatte wohl zu wenig Durchhaltevermögen, um in eine Größenordnung wie Kreator vorzustoßen. RIDERS OF DOOM (für den US-Markt später mit anderem Cover und unter dem Namen SATANS GIFT veröffentlicht) ist ein Kultalbum! Kreators Mille persönlich drängt Noise auf einen Vertrag für Deathrow! Und das Album hält, was man erwartet. Schon WINDS OF DEATH lässt erahnen, was mit SATAN`S GIFT hereinbricht. German Thrash Metal, der es mit den damaligen Outputs von Kreator, Sodom, Destruction oder Tankard aufnehmen. SATAN`S GIFT und RIDERS OF DOOM sind absolute Highlights der deutschen Thrash Szene. Milos Gesang ist super und macht die Band so toll. Auf dem Album sind nur Hits. HELL`S ASCENT, SPIDER ATTACK, SLAUGHTERED, VIOLENT OMEN, DARK TALES und der etwas mehr ausgearbeitete Abschlußlied SAMHAIN überzeugen auf ganzer Linie. Riffmäßig ganz stark umgesetzt und die rumpelige, an Kreators Pleasure To Kill Phase erinnerten Drums sind ein Alleinstellungsmerkmal der deutschen Szene. Das Debüt besteht zu großen Teilen aus Material der Demos und ist auch nach sovielen Jahren noch relavant. Der Sound wurde nur minimal gemastert, die Grundstimmung bleibt gleich und das ist auch gut so. Das Doppelalbum kommt in farbigem Vinyl, interessanten Inlays und mit einer zweiten Scheibe inkl. 6 Bonussongs vom Demo und 3 Rehearsalaufnahmen. Soundtechnisch okay und ohne Vocals. Kann man sich mal anhören, aber braucht man eigentlich nicht – auch nicht als Fan. Für Thrash Fans ein Muss!  

 

Genre: Thrash Metal

Musik: 10

Sound: 8

Info: 15 Songs

VÖ: 30.03.2018

 

 

KREATOR -  COMA OF SOULS    Noise Records

 

www.kreator-terrorzone.de
www.noiserecords.net

 

Nach dem großartigen Durchbruchsalbum EXTREME AGGRESSION, dass die Band auf der internationalen Bildfläche etablierte, schickte Noise die Band schnell zurück ins Studio, um die Gunst der Stunde auszunutzen und Kreator in den Schlagzeilen zu halten. Dabei kam eines der besten Thrash Alben aller Zeiten heraus. Erneut aufgenommen mit Randy Burns in Amerika hat Kreator einen unheimlich starken und authentischen Sound auf dem Album, der die Klasse der Songs noch einmal extra hervorhebt. COMA OF SOULS festigte die Band (zurecht) als führende europäische Thrash Metal Band auf der ganzen Welt und lies Herrscharen von Fans zu deren Shows pilgern. Ausgefeilter, verspielter und durchdachter war kein Kreator Album davor. Im Erscheinungsjahr 1990 war der Thrash Metal auf dem kommerziellen Höhepunkt und Kreator war eine der führenden Bands des Genres. Nach einem akustischen Intro zeigt schon der Opener WHEN THE SUN BURNS RED wie Thrash Metal in Perfektion auszusehen hat. Die Gitarren sind unglaublich druckvoll, die Drums sind nicht zu aufdringlich (aber unheimlich fett) und Mille`s Gesang ist einfach perfekt eingefangen. Der Titelsong COMA OF SOULS atmet wieder den Spirit der Terrible Certainty Phase und ist ein absoluter Thrash Metal Klassiker. Natürlich überstrahlt der Überhit PEOPLE OF THE LIE das Album, aber nur an dem Song darf man das Album nicht festmachen. Der Song ist lauter Linernotes erst spontan im Studio entstanden und durch seine eher simple Grundstruktur sehr eingängig geraten. Aber genau richtig für die Liveshows. WORLD BEYOND ist wieder ein Mix aus der Terrible Certainty Scheibe und moderneren Thrash bevor TERROR ZONE mit seinem melodischen Intro und der langsamen Geschwindigkeit im Thrash Universum damals ein Ausrufezeichen setzte. Die folgenden Thrash Metal Highlights AGENTS OFBRUTALITY, MATERIAL WORLD PARANOIA, TWISTED URGES und HIDDEN DICTATOR können es mit den alten Kreator Klassikern aufnehmen, hatten aber nie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich verdient hätten.MENTAL SLAVERY beschließt das Album mit einem kleinen Hit, der vor allem durch seinen starken Refrain lebt. COMA OF SOULS war damals ein Höhepunkt der Bewegung und auch noch heute ist die Scheibe eine der wichtigsten Thrash Metal Veröffentlichungen. Die Wiederveröffentlichung bietet zudem eine Bonus Scheibe mit einem Konzert aus der Stadthalle Fürth und umfasst die 16 Song starke Show, verpackt in einem sehr starken Sound. Die Band zeigt sich auf ihrem Höhepunkt und vor allem bei Mille gibt es die ganze Show durch keine Abnützung o.ä. Was für ein Zufall, dass ich damals genau auf dieser 
Show in Fürth war und noch immer die Eindrücke von damals mit mir herum trage. Und mit WHEN THE SUN BURNS RED, COMA OF SOULS, PEOPLE OF THE LIE, TERROR ZONE, AGENTS OF BRUTALITY fanden sich sogar 5 von 10 Songs der Scheibe im Liveset, was auch den Stellenwert von COMA OF SOULS für die Band zur damaligen Zeit zeigte. Höchstnote!


Genre: Thrash
Musik: 10
Sound: 9

Info: 11 Songs / 45 Minuten (Album)
        16 Songs / 78 Minuten(Live)

VÖ: 23.02.2018

 

 

 

KREATOR  - CAUSE FOR CONFLICT   Noise Records

 

www.kreator-terrorzone.de

 

Nachdem die Band mit dem Vorgängeralbum RENEWAL und deren simpleren Songs einen verkaufstechnischen Dämpfer erhielt (ungerechtfertigterweise), gab es nach der Tour zum Album auch intern einige Probleme. Drummer Ventor und Bassist Rob verließen die Band, außerdem suchte man mit GUN RECORDS ein neues Label, nachdem der Deal mit Noise/EPIC auslief. Die Band wollte nach dem verkaufstechnischen RENEWAL Desaster wieder zu ihren Ursprüngen zurückkehren und holten mit Joe Cangelosi (ex-Whiplash/ex-Slayer) einen Meister seines Fachs ins Kreator Boot. Außerdem kam Speesy am Bass zur Band, der bis zum heutigen Tag dabei ist. Außerdem kümmerte sich Vincent Wojno, der für das Machine Head Debüt zuständig war, um den Sound und der verpasste den Ruhrpottlern einen für damalige Verhältnisse modernen Sound, der gut zum hardcorelastigen Songmaterial passte, aber old-school Kreator Fans wohl eher sauer aufgestoßen hat. Nach dem (starken!!) simpleren RENEWAL suchte Mille mit seinen Jungs wieder das Trommelfeuer und wie wenn er es allen Kritikern zeigen wollte, veröffentlichte die Band ihr härtestes und aggressivstes Album. Auch Mille`s Gesang wirkt böser und angepisster wie je zuvor. Und das Schlagzeugspiel von Joe hebt die Scheibe nach ganz oben! Da ist ein wirklicher Könner hinter der Bude! Der Opener PREVAIL schockt schonmal mit gezielter Heaviness und CATHOLIC DESPOT dürfte dank Mille`s aggressiven Gekreische schon fast mit der härteste Kreator Song überhaupt sein. Es gibt auf der ganzen Scheibe nur starke Songs, die teilweise schon anders sind als gewohnt (z.B. die 2-minütige Hardcore Attacke DOGMATIC, das komplexe HATE INSIDE YOUR HEAD oder PROGRESSIVE PROLETARIANS). Der herausragende Song ist wohl LOST, für den es auch ein Video gab. Da stimmt alles und dürfte auch für Die Hard Kreator Fans eine Wonne sein. Ansonsten hat man immer das Gefühl, dass die Band einfach nur wieder HEAVY sein will und dabei oft die von Kreator so bekannten Trademarks (eingängige Refrains, wiedererkennbare Riffs) einzusetzen vergaß. Der Abschlußtrack ISOLATION ist dann wieder eher experimentell ausgefallen, aber klar als Kreator Song zu identifizieren. Warum die Band vor allem bei ihren Shows wenig bis gar nicht auf Material von CAUSE FOR CONFLICT zurückgreift, ist mir unverständlich. Als Bonus gibt es das RAW POWER Cover von STATE OPPRESSION und die 2 Songs SUICIDE IN SWAMPS und LIMITS OF LIBERTY, die sich hinter dem Songmaterial auf CAUSE FOR CONFLICT nicht zu verstecken brauchen. Wiederum hat das Digipack ein dickes Booklet mit allen Texten, Fotos, der Geschichte zum Album und Linernotes von Mille viel zu bieten. Sicherlich kein geliebtes „Kind“ unter dem Kreator Banner, aber trotzdem sollte man dem sperrigen Werk eine neue Chance geben. Eine handvoll Hits sind schon vertreten….

 

Genre: Thrash Metal

Musik: 8

Sound: 8

Info: 15 Songs / 55 Minuten

VÖ: 23.02.2018

 

 

 

KREATOR   -   RENEWAL (Remastered)  Noise Records

 

www.kreator-terrorzone.de

wwww.noiserecords.net

 

Nach dem 1990er Überalbum COMA OF SOULS, dass der Band auch erstmals größeres Aufsehen außerhalb von Europa einbrachte und die Band auf dem amerikanischen Markt etablierte, schob die Band zwei Jahre später in gleicher Besetzung das sehr kritisch aufgenommene RENEWAL nach. Aufgenommen im Morrissound Studio in Florida mit Tom Morris, vollzog die Band einen Kurswechsel, der die Fans erstmal vor dem Kopf gestossen hat. Die Thrash Metal Szene war damals in einem Umbruch, die Bands wurden kommerzieller und belangloser und auch Kreator vollzogen einen Richtungswechsel mit einigen Industrial Einflüssen. Trotz aufwändigem Videodreh in Israel und einer Tour mit Biohazard kam die Scheibe nicht aus den Regalen. Unverständlicherweise, den schon damals faszinierte mich dieser neue, zu Kreator sehr gut passende (und eigentlich nicht großartige andere) Sound der Band. Der Opener WINTER MATYRIUM ist ein sehr starker Opener mit allen typischen Kreator Trademarks. Das folgende RENEWAL ist für mich, in der sehr hohen Hitdichte in der Diskographie der Band, einer der besten Kreator Songs überhaupt. Die langsamen Parts und die starken Gesangslinien sind einfach auch nach all den Jahren noch der absolute Hammer. REFLECTION ist ein weiterer starker, aber etwas ungewöhnlicher Song, der durch das gedrosselte Tempo einen neuen Eindruck der Band gewinnt. BRAINSEED könnte auch jeden der Vorgängeralben stehen und ist eine Thrash Granate, wie man sie von der Band kennt. KARMIC WHEEL ist dann schon ein eher ungewöhnlicher Song im Thrash Kontext der Band. Der eher psychedelische Mittelpart verschreckte schon einige Die-Hard Supporter. Eigentlich ist der Sound der Band nicht viel anders, immernoch 100% Kreator. Aber irgendwie hat er trotzdem nichts mit der Vergangenheit der Band zu tun. ZERO TO NONE hat einige Hardcore EInflüsse und Mille`s geschrieene Vocals verstärken den Eindruck nochmals. Trotzdem ein starker Song. Der Song mit der größten Beachtung und späterer Relevanz in den Liveshows ist EUROPE AFTER THE RAIN, ein starker und schneller Thrasher, der durch einen herausragenden Refrain gekrönt wird. Der abschließende DEPRESSION UNREST dürfte dann mit seinem ungewöhnlichen Opening eher als Experiment durchgehen, bevor ein wiederrum super starker Refrain den Song rettet. Die Scheibe war damals nach COMA OF SOULS der richtige Schritt zur Weiterentwicklung und noch immer ist für mich RENEWAL eins der Kreator Alben, die regelmäßig auf dem Plattenteller landen. Der Mix aus langsamen, aber  toll ausgearbeiteten und schnellen Songs ist auf dem Album perfektioniert worden. Nach den eher "gleich ausgerichteten" Alben COMA OF SOULS und EXTREME AGGRESSION war RENEWAL ein richtiger Schritt. Aber die Enttäuschung einiger Fans kann man evtl. auch nachvollziehen, aber die sollten zumindest mit dem jetzigen Re-Release dem Album nochmal eine Chance geben. Es wird KEINER (!!!!) enttäuscht werden! Das letzte richtig relevante Kreator Album, bevor einige schwierige Jahre für die Band anbrachen.... Als Bonustracks gibt es noch WINTER MARTYRIUM als raren Remix, den unveröffentlichten Song TRAUMA, der normale Kreator Kost bietet und einen Remix von EUROPE AFTER THE RAIN, der noch aggressiver tönt als die ursprüngliche Version. Der Sound ist noch einen Tick druckvoller als der ursprüngliche Sound und das 28-seitige Booklet mit Linernotes vom Chef ist super interessant und gewährt einen guten Eindruck in die damalige Zeit und deren Abläufe. PFLICHTKAUF!

 

Genre: Thrash

Musik: 10

Sound: 8

Info: 12 Songs / 55 Minuten

VÖ: 23.02.2018

 

 

 

MOTHER MISERY  -  MEGALODON   Transubstanc Records

 

www.mothermisery.com

 

So, hier ist sie also, die neue MOTHER MISERY. Eine der besten schwedischen Bands, die aber (und nur Gott weiß warum) nie die Aufmerksamkeit erhielt, die sie eigentlich verdient hat. Auch das neueste, 10 Song umfassende Album ist ein Meisterwerk und braucht sich hinter den großen Bands nicht verstecken. Seit gut 14 Jahre veröffentlicht die Band keine schwachen Alben und steht immernoch in der 2. Reihe. Aber hoffentlich schafft es die Band mit dem Megalodon Monster. Schon das Artwork springt einen ins Gesicht und der Sound ist unheimlich heavy ausgefallen. Im Vergleich zum letzten, eher straighteren Album STANDING ALONE gibt es diesmal mehr ausgearbeitet Songs und vor allem mehr Heaviness: die Drums drücken ohne Ende und die Riffs sind wieder mehr Metal als Rock. Die Band beschreibt ihren Sound ja selbst als Super Sonic Rock und das dürfte auch sehr passend sein. Schon der Opener THE CHALLENGER besitzt ein starkes Riff und super Gesangslinien. Der Song bleibt sofort im Ohr hängen und sollte auf der Bühne wahrlich explodieren. Danach kommt die bereits als Single bekannte Auskopplung ASHES OF YOUR CROWN, welches einer der stärksten und eingängigsten Songs der 4 Schweden darstellt. Auch der folgende Titelsong überzeugt mit einer ungemeinen Power und die herausragenden Vocals von John Hermansen. STONECOLD KILLER ist ein typischer Mother Misery Rocker, aber vor allem INTO THESE LIES und DOWN IN THE DIRT haben es mir mit ihren starken und eindringlichen Gesangslinien angetan. Und wie schon auf dem Vorgängeralbum gibt es mit IF YOU FALL eine herzzerreißende Ballade zum Schluß. Zwar hat der Song nicht ganz die Eindringlichkeit des Jahrhundertsongs STATE OF GRACE, aber allein die Stimme geht total unter die Haut. Ja, Mother Misery dürften mit diesem Album auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorne gehen. Ich kenne keine Band, die wie Mother Misery klingt. Und das will heutzutage was heißen! KAUFEN!!!

 

Genre: Super Sonic Rock

Musik: 9

Sound: 9

Info: 10 Songs / 40 Minuten

VÖ: 12.1.18

 

 

 

4 OHM MONO  -  DISSONANT PRAISES   

 

www.4ohmmono.com

 

Warum es manche Bands trotz aller gegebener Voraussetzungen nicht schaffen, wird immer ein Rätsel des Musikbusiness bleiben. Eine Band, die bei Century Media war, einen herausragenden Sänger besitzt und mit ihrer Musik genau in der Schnittmenge zwischen Metal/Alternative war und von den einfach nur fetten Gitarrenriffs gelebt hat, war CHUM aus West Virginia. Nach dem sehr starken (und immernoch geilen) Debüt auf Century Media verschwand die Band von der Bildfläche. Sänger John Lancaster hat sich danach als Solokünstler versucht und einige Alben veröffentlicht. Und nun kommt er mit seiner neuen Band 4OHMMONO und seiner zweiten EP zurück. Und was seinen Soloscheiben gefehlt hat (die Härte), ist jetzt dank neuer Band wieder voll da. Schon der Opener OVER THE RIFT hat ein bretthartes Riff, dass einen nicht stillsitzen lässt.  Das schiebt so gewaltig, dass man denkt, die guten HELMET sind zurück. Und darüber droht John mit seinen unglaublich guten Vocals. Das Schlußriff geht nochmal total unter die Haut und hat schon die göttliche CHUM Klasse. Da freut man sich, dass die Power und die Kraft zurück im Sound sind. Das folgende DEAD CALM DWELLERS wird getragen von einem groovigen Rhythmus und 90er Gitarrensalven, doch der Song explodiert förmlich im Refrain. Dazu erneut eine starke Gesangsleistung von John. Zusammen mit Mac Walker an der Gitarre entwickelt er fette Riffs im Minutentakt. Und Barry Smith und Josh Adkins (Bass und Drums) legen einen geilen Groove unter die Songs. VOID ALL IN BETWEEN hat wieder dieses unglaublich starken Riffs und ist mit seinem getragenen Tempo und der eindringlichen Gesangslinie der Höhepunkt des Albums. Warum so eine Band keinen Vertrag bekommt, entzieht sich meiner Vorstellung. Gut, ich kann Euch nur ans Herz legen, sich diese Scheibe zu holen und sich vor den Boxen die unglaubliche Wucht anzunehmen. Großes Kino - MEISTERWERK!

Genre: Heavy Rock
Musik: 9
Sound: 9
Info: 3 Songs / 18 Minuten
VÖ: 13.10.2017


 

DANZIG  -  BLACK LADEN CROWN   AFM Records

 

www.afm-records.de

 

So, hier ist es also endlich, das neue Danzig Album. 25 Jahre ist es schon her, als DANZIG III: HOW THE GODS KILL das Licht der Welt erblickte und die Band ganz nach oben beförderte. Und jetzt kommt die neue Scheibe; für mich als Extrem-Fan natürlich ein Fest. Schon als Misfits Fan wurde ich danach mit Samhain fast umgeblasen und die ersten 4 Danzig Scheiben sind sicherlich das Nonplusultra im Rock Bereich. Selten hat eine Rockband so böse und gemein gewirkt, wie damals. Und trotz einer relativ missglückten Industrialscheibe (5), konnte Danzig noch einmal ein Ausrufezeich mit 6:66 SATANS CHILD setzen. Danach ging es leider aber nur noch abwärts. Sicherlich haben auch die anderen großen Bands der damaligen Zeit nicht durchgehend starke Alben veröffentlicht (Metallica, Slayer etc), aber der Weg nach unten von Danzig von einem einstmaligen Gott ist schon fast dramatisch. Dabei macht er persönlich gesanglich gar nicht so viel falsch. Songs waren immer originell, aber leider leiden alle Scheiben ab der 6:66 über einen unterirdisch schlechten Sound. Und warum Danzig nicht mehr an alte Stärken anknüpfen kann, liegt leider zu 99% an der Band vor allem an T. Victor (obwohl ich Prong sehr mag!). Aber das passt einfach nicht – Glenn bräuchte einfach wieder eine Rock- oder Bikerband und keine Metalband als Backup! Die Gitarren haben schon das letzte Album SKELETONS zerstört. Aber gut – angeblich wird jetzt ja alles besser und voller Freude ging es los. Erst einmal muß ich mich wieder über einen sehr spärlichen und schlechten Sound ärgern. Das nimmt einfach so viel weg von der Musik. Warum ist es ihm nicht möglich, einen fähigen Produzenten ran zu lassen und der Band einen guten Sound hinzuzaubern? Die Scheibe hat immerhin einige gute Songs, aber kann bei weitem nicht an die alten Klassiker anknüpfen bzw. auch nur annähernd daran schnuppern. Der Titeltrack beginnt mit einer melodiösen Gitarrenmelodie und hat viel von den alten Sachen, Glenn klingt wie ein kaputter DOORS-Sänger, der Song plätschert etwas vor sich hin, bevor er am Schluß etwas härter wird. Das folgende EYES RIPPING FIRE ist ein guter Song mit viel Power, bevor es im Refrain etwas gemächlicher zugeht. Das bereits bekannte DEVIL ON HWY 9 rockt gut ab und dann kommt der erste Höhepunkt. Das langsame, eindringliche LAST RIDE, dass auch auf der IV hätte stehen können. Das ist vielleicht genau einer der Songs, auf den alte Fans so lange gewartet haben. THE WITCHING HOUR und BUT A NIGHTMARE (mit einer sehr starken Gesangslinie) sind ebensfalls von früher inspiriert und vor allem erstgenannter besticht durch seinen guten Anfang. BLACKNESS FALLS ist auch gelungen und durch den sehr schleppenden Groove ein Highlight auf dem Album. Und mit PULL THE SUN gelingt Danzig ein Wahnsinnssong! Hier singt er fast wie früher, die Atmosphäre ist beängstigend und somit ein gelungener Abschluß. Glenn hat selbst produziert und erneut ist es ihm nicht gelungen, die eigentlich guten Songs in das richtige Soundgewand (und da meine ich auch die Band inkl. Solos) zu packen. Es ist so schade, weil da wirklich so viel mehr möglich gewesen wäre. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber leider kein Hammeralbum. Dann hoffen wir auf die nächste Scheibe….

 

Genre: Metal

Musik: 7

Sound: 6

Info: 9 Songs / 50 Minuten

VÖ: 26.05.2017

 

 

 

POUNDING METAL - A TRIBUTE TO EXCITER      Skol Records

 

www.skolrecords.com

 

Eine der besten und heutzutage einflussreichsten Speed Metal Bands, die Kanadier Exciter, werden hier mit einem Tribute Album geehrt und die Scheibe kann durchgängig überzeugen. Exciter, die ja ihren Klassiker HEAVY METAL MANIAC Monate vor KILL EM ALL herausbrachten, haben über all die Jahre dem Trio die Treue gehalten und momentan ist die Band ja in der Originalbesetzung zurück und arbeitet auch an neuem Material. Darum macht dieser Sampler auch Sinn. Einige der angesagtesten neuen Speed Metal Band sind hier vertreten.
Es fällt keine richtige Band ab, obwohl schon EVIL INVADERS mit "Violence&Force" und MASTERS OF DISGUISE mit ihrem sehr melodisch vorgetragenen BLACK WITCH die Höhepunkte darstellen. Die eigentlich sonst sehr starken RANGER haben mit "Evil Sinner" einen ganz guten Beitrag, der aber durch die Stimme etwas abfällt und einer der schwächeren Songs in meinen Augen darstellt. CRYSTAL VIPER haben einen interessanten Ansatz (durch die weiblichen Vocals) und bringen mit "Long live the loud" eine super Version an den Start. RAM ist gut und SAVAGE MASTERS typisch. OCTOBER 31 bringt eine Speedversion mit guten Vocals ein. Das Album, das auf 500 Kopien limitiert ist, wurde von Bart Gabriel produziert und hat den Bands einen guten und vor allem einheitlichen Sound gemeiselt.

 

01. ATTACKER (USA) "Cry Of The Banshee"
02. EVIL INVADERS (Belgium) "Violence & Force"
03. CRYSTAL VIPER (Poland) "Long Live The Loud"
04. IRONSWORD (Portugal) "Death Revenge"
05. RANGER (Finland) "Evil Sinner"
06. RAM (Sweden) "Beyond The Gates Of Doom"
07. MASTERS OF DISGUISE (Germany) "Black Witch"
08. SAVAGE MASTER (USA) "Saxons Of The Fire"
09. OCTOBER 31 (USA) "Stand Up And Fight"
10. VISIGOTH (USA) "Rising Of The Dead"
11. GATEKEEPER (Canada) "Victims Of Sacrifice"
12. VULTURE (Germany) "Feel The Knife"

 

Genre: Heavy Metal

Musik: 8

Sound: 8

Info: 11 Songs

VÖ: 28.04.2017

 

 

Daredevil Records

Mooslohstraße 79

92637 Weiden

Germany

 

service@daredevilrecords.de

 

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